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162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf

Titel: 162 - Ein Bildnis, das die Hölle schuf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schneller, holte zusehends auf.
    Als Purviance merkte, daß er mir nicht entkommen konnte, blieb er stehen und drehte sich mit haßverzerrtem Gesicht um. Mit dem Blick seiner Augen traf mich etwas, das mich erschreckte und höllische Schmerzen in meinem Kopf hervorrief.
    Der Mann verschwamm vor meinen Augen, ich verlor das Gleichgewicht, alles drehte sich und schaukelte.
    James Purviance hatte zwei Waffen !
    Den Gneel - und diesen mörderischen Blick!
    ***
    Scott Aron schrie und kämpfte verzweifelt mit dem Gneel, der ihn mit seinen roten Zungen würgte und mit seinen Krallenhänden festhielt.
    Mr. Silver stürmte in das Schlafzimmer und warf sich zwischen den Mann und das Monster. Seine Kraft und die Magie, die dahintersteckte, zerfetzten die gefährlichen Zungen, die sofort von Aron abfielen. Der Mann sackte hustend auf das Bett.
    Was nun kam, war nicht mehr sein, sondern Mr. Silvers Kampf.
    Der Ex-Dämon schlug mit Silberfäusten zu. Der Gneel konterte mit wuchtigen Schwanzschlägen, die der Hüne jedoch problemlos verkraftete.
    Er trieb die Bestie zurück, damit Scott Aron mit Sicherheit keine Gefahr mehr drohte. Jeder Treffer mit den massiven Silberfäusten war für den Gneel ein schmerzhafter Hammerschlag. Er wehrte sich verbissen, doch Mr. Silver war ihm in jeder Phase des Kampfes überlegen.
    Wankend versuchte das Ungeheuer aus der Ecke zu kommen, in der Mr. Silver es gestellt hatte.
    Der Ex-Dämon knüppelte das Scheusal nieder. Sein Gegner versuchte ihm, stürzend, die Zähne in den Arm zu schlagen, biß aber daneben und krachte hart auf den Boden. Ehe die Bestie wieder hochschnellen konnte, gab ihr Mr. Silver den Rest.
    Feuerlanzen zuckten aus seinen perlmuttfarbenen Augen und bohrten sich in den unförmigen grauen Leib. Bald bestand der Gneel nur noch aus dünner grauer Haut, die niedersank.
    Die Haut erschlaffte und schmolz, und bald war vom Gneel nichts mehr vorhanden.
    ***
    James Purviance wollte mich zwingen, vom Dach zu springen. Die Kopfschmerzen raubten mir fast den Verstand, ich stöhnte und versuchte damit fertigzuwerden. Purviance hatte gute Chancen, mich zu schaffen.
    Ein letztes Fünkchen Verstand blieb mir noch. Mir fielen die magischen Wurfsterne ein, die ich bei mir trug. Zwei von den dreien holte ich blitzschnell aus der Tasche. Während ich einen gegen meine Schläfe preßte - der Kopfschmerz war sofort wie weggeblasen -, schleuderte ich den anderen gegen meinen Peiniger.
    Ein gellender Schrei begleitete den Todessturz des Monster-Malers.
    Ich kehrte um und begab mich nach unten. Purviance lebte nicht mehr. Mit verrenkten Gliedern lag er auf dem Asphalt. Mr. Silver trat aus dem Haus und kam zu mir. Ich sah ihn kurz an. »Der Gneel ist erledigt«, sagte der Ex-Dämon.
    »Der Mann, der ihn geschaffen hat, auch«, bemerkte ich und bückte mich, um meinen Silberstern an mich zu nehmen.
    Mir fiel zwar die Rötung von Purviances Stirn auf, doch ich dachte mir nichts dabei. Für mich war die Sache ausgestanden, aber ich sollte mich irren.
    »Vorsicht, Tony!« schrie Mr. Silver plötzlich, sprang vor und rammte mich zur Seite.
    Wenn er es einen Augenblick später getan hätte, wäre ich verloren gewesen, denn ein Glutball verließ urplötzlich die Stirn des Toten und sauste haargenau auf mich zu. Dieses verdammte glühende Höllengeschoß hätte mich voll getroffen, wenn der Ex-Dämon nicht so schnell reagiert hätte.
    Die sengendheiße Kugel flitzte haarscharf an mir vorbei, hinauf zum Nachthimmel und hinein in die schwarze, sternengespickte Unendlichkeit.
    Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengrube wandte ich mich an meinen Freund. »Danke, Silver.«
    Der Ex-Dämon zuckte mit den Schultern und winkte ab. »Ach, laß nur, Tony. Wozu hat man schließlich Freunde.«
    »Ich wäre so wie Purviance geworden«, bemerkte ich schaudernd. »Bei diesem Gedanken überläuft es mich eiskalt.«
    »Das schadet nicht. Es ist ohnedies eine schwüle Nacht«, erwiderte Mr. Silver grinsend.
    Die Polizei traf ein. Wir erfuhren, daß das Edna Purviance veranlaßt hatte.
    Für die Beamten gab es nicht mehr viel zu tun. Sie sorgten für James Purviances Abtransport und nahmen Scott Aron mit, nachdem er sich angezogen hatte.
    »Nie wieder komme ich mit dem Gesetz in Konflikt!« schwor er.
    Nach all dem Horror, den er durchgestanden und überstanden hatte, glaubte ich ihm, daß es ihm damit ernst war.
    ENDE

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