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1622 - Der Verlorene

Titel: 1622 - Der Verlorene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dieser >Woge des Wahnsinns< auf sich hat, die Siedlerplaneten wie eine Seuche heimsucht."
    „Wo stecken Selma und Ed?"
    „Wir treffen sie in einer Stunde. Würde mich wundern, wenn sie etwas erreicht hätten."
    Das Lokal füllte sich allmählich. Schließlich waren alle Tische ohne Ausnahme besetzt. Neue Kunden kamen, sahen sich nach einem freien Platz um und gingen dann wieder. Gucky schien mit seinem Problem beschäftigt zu sein, er grübelte vor sich hin und achtete nicht auf das Gedränge um sie herum. Alaska hingegen musterte die Gäste und Neuankömmlinge, aber keiner von ihnen sah aus wie ein halbverrückter Siedler.
    Ein reichlich heruntergekommener Terraner tauchte für einen Augenblick im Eingang auf, sah sich hastig nach allen Seiten um, als suche er etwas, und verschwand dann wieder.
    Irgend etwas war Alaska an dem Mann aufgefallen, aber er hätte nicht zu sagen vermocht, was.
    Dann vergaß er den Fremden wieder.
    Später trafen sie Selma und Ed in dem kleinen Park, den sie als Treffpunkt gewählt hatten. „Nichts", berichtete Selma und strich sich ihre grauen Haare aus der Stim. „Niemand weiß etwas von den zurückgekehrten Siedlern, aber die AIOLOS ist nicht ganz unbekannt. In Zusammenhang mit Gorrun-Ckan wurde sie öfter erwähnt, wenn auch hinter vorgehaltener Hand. So als traue man sich nicht, über das Schiff zu reden."
    „Die schmutzigen Geschäfte des Springers sind also ein großes Geheimnis. Ein Wunder, daß die Behörden nichts dagegen unternehmen."
    „Kein Wunder bei den Schlafmützen", knurrte der Mausbiber.
    Alaska teilte ihnen seinen Entschluß mit: „Ich werde morgen noch einmal mit den Hafenämtern zu reden versuchen. Nein, Gucky, ich brauche dich nicht dabei. Heute abend essen wir dann wieder im Provcon-Imperial. War doch ganz gut, oder ...?"
    „Und ob! Bravo!" begeisterte sich Ed Morris und verstummte, als er das hämische Grinsen des Ilt bemerkte. „Freßsack!" war alles, was der zu diesem Thema beisteuerte.
     
    *
     
    Am nächsten Tag verabschiedete sich Alaska in Richtung Abfertigungsgebäude, Selma und Ed nahmen ein Taxi zur Stadt, und Gucky zog es vor, an Bord zu bleiben.
    Selma hielt nicht viel davon, von einem Restaurant in das andere zu ziehen, um dort auf eine Gelegenheit zu warten, jemanden zu finden, der vielleicht etwas über den Verbleib der Siedler wußte. Im Gegensatz zu Ed, der in so einem Lokal die einzige Chance sah, mit einem Fremden ins Gespräch zu kommen.
    Selma, die ihn natürlich durchschaute, blieb vorerst hart. „Der Vergnügungspark scheint mir noch besser geeignet, Ed. Und bevor du wegen Unterernährung zusammenbrichst, kannst du auch dort eine Kleinigkeit zu dir nehmen."
    „Ich habe überhaupt keinen Hunger", log er kaltblütig. „Höchstens ab und zu ein wenig Appetit."
    „Hast ja gestern im Hotel auch für uns alle gegessen", entsann sie sich und mußte schmunzeln, als sie an Guckys diesbezügliche Bemerkung dachte. „Nun komm schon, es ist ja nicht mehr weit."
    Der Vergnügungspark erinnerte an einen terranischen Rummelplatz, wie es ihn auch heute noch hier und dort gab. Nur die technischen Attraktionen hatten sich entschieden verändert. Es gab simulierte Flüge zu anderen Welten und sogar zu fernen Galaxien, wobei authentische Speichermedien benutzt wurden. In den Spezialsitzen des Zuschauerraumes konnte man sogar Andruck und Schwerelosigkeit hautnah erleben, und in einem Programmteil eine Notlandung und einen unglaublichen Kampf gegen fremdartige Ungeheuer.
    Ed hatte sein „bißchen Appetit" vergessen. „Das sehen wir uns an", schlug er vor, und Selma war einverstanden.
    Es war in der Tat eine großartige Schau, und als sie eine Stunde später das Theater verließen, mußten sie sich erst einmal wieder mit der Realität zurechtfinden. Immerhin hatte nun Selma nichts dagegen, daß sie essen gingen, denn Eds Appetit hatte sich in bohrenden Hunger verwandelt.
    Von ihrem Platz unter freiem Himmel aus konnten sie den Eingang zu der „Galaktischen Sternreise" beobachten, vor dem sich die Menge drängte. Plötzlich sagte Ed: „Der zerlumpte Kerl, der gerade hineingeht, war schon mit uns in der Vorstellung. Er scheint nicht genug zu kriegen."
    „Welchen meinst du?"
    „Den Terraner dort - ich nehme an, es ist einer. Macht einen verkommenen Eindruck, aber er muß das Eintrittsgeld haben. Zweimal hintereinander. Er muß Sehnsucht nach den Sternen haben."
    „Schade, ich habe ihn nur kurz von hinten gesehen."
    „Er saß direkt vor uns,

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