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1622 - Der Verlorene

Titel: 1622 - Der Verlorene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Selma. War total hingerissen, als die galaktischen Sternkarten gezeigt wurden. Das fiel mir auf."
    „Na, von mir aus. Da kommt der Kellner. Bestellen wir."
    Selma begnügte sich mit einem Stück Torte und Kaffee, Ed hingegen orderte ein volles Meriü mit großartigem Nachtisch und einen Krug Bier -ein Getränk, das es auf allen Welten der Milchstraße gab, auf die Terraner ihren Fuß gesetzt hatten. Während Ed eifrig in sich hineinschaufelte, knabberte Selma an ihrem Kuchen und beobachtete das bunte Treiben um sie herum.
    Der kleine Terraner, auf den Ed sie aufmerksam gemacht hatte, ging ihr nicht aus dem Sinn.
    Konnte er vielleicht einer der Siedler sein?
    Die Vorstellung war in einer halben Stunde beendet. Sie nahm sich vor, den Mann genauer unter die Lupe zu nehmen, wenn er aus dem Vorführgebäude kam.
    Nicht weit vom Ausgang entfernt fiel ihr eine Gruppe wenig vertrauenerweckender Gestalten auf, die meisten von ihnen Terraner. Sie standen zusammen und diskutierten, wobei sie den Ausgang nicht aus den Augen ließen. Sie schienen auf jemand zu warten.
    Endlich schob Ed die restlos geleerten Teller und Schüsseln weit von sich und erlaubte sich einen zufriedenen Rülpser, was ihm einen tadelnden Blick seiner Begleiterin einbrachte. „Satt?" erkundigte sie sich trocken. „Nur aufgehört", gab er ebenso trokken zurück und grinste.
    Sie deutete hinüber zur „Galaktischen Rundreise". „Die ersten Zuschauer verlassen das Gebäude. Mach mich auf den kleinen Terraner aufmerksam, wenn er herauskommt. Ich hätte ein paar Fragen an ihn."
    „Da brauchst du nicht lange warten - da ist er."
    Nun sah Selma ihn auch.
    Der träumerische Blick verriet, daß der Mann noch ganz im Bann des Erlebten stand. Er war noch nicht in die Wirklichkeit zurückgekehrt und achtete nicht auf seine Umgebung. So war es kein Wunder, daß er geradewegs in die Gruppe der Männer hineinlief, die ihm zielbewußt entgegen gegangen waren.
    Erst jetzt schien er wie aus einem Traum zu erwachen. Sein verträumtes Gesicht verschwand im Nu und machte dem Ausdruck des Erschreckens Platz. Die Männer nahmen ihn in ihre Mitte und zogen ihn abseits zu einer Baumgruppe, wobei sie wild gestikulierend auf ihn einredeten.
    Selma schob Ed eine Kreditkarte hin. „Ich will mal sehen, was da los ist", sagte sie entschlossen und stand auf. „Du zahlst und kommst dann nach."
    „Aber..."
    „KeinAber, Ed! Tu, was ich dir gesagt habe."
    Wenn Selma den Tonfall anschlug, gab es keine Widerrede. Er nickte und sah ihr nach, als sie zur Baumgruppe eilte.
    Sie verlangsamte ihre Schritte, als sie nahe genug herangekommen war, und mimte eine harmlose Spaziergängerin, die in dem kleinen Park lustwandelte. Als sie die Gruppe passierte, konnte sie einige Wortfetzen in Interkosmo aufschnappen.
    Von „Aufreißen" und „Anschleppen" war die Rede, und einmal fiel sogar der Begriff „umbringen". Da jedoch der Zusammenhang fehlte, ließ sich damit nicht viel anfangen.
    Sie riskierte einen Blick, während sie vorbeiging.
    Der kleine Terraner stand in der Mitte, umringt von den anderen, die pausenlos auf ihn einredeten. Einer gab ihm sogar einen nicht gerade sanft zu nennenden Rippenstoß, der wohl als Aufmunterung gedacht war.
    Ein Stück weiter ließ sich Selma auf einer Bank nieder, von wo aus sie die Gruppe unauffällig beobachten konnte. Drüben im Restaurant verhandelte Ed noch mit der Bedienung, sah aber hin und wieder in ihre Richtung. Sie fühlte sich dadurch nicht ganz allein gelassen.
    Schließlich löste sich die Gruppe auf. Die Männer gingen in verschiedene Richtungen davon.
    Zurück blieb nur der kleine und sichtlich eingeschüchterte Terraner und schien zu überlegen, wohin er sich nun wenden sollte. Sein Blick fiel noch einmal in Richtung der „Galaktischen Rundreise", aber dann schüttelte er den Kopf und setzte sich langsam in Bewegung.
    Es mußte reiner Zufall sein, daß er sich dabei Selmas Bank näherte, die das als Wink des Schicksals wertete.
    Als er auf gleicher Höhe war, überwand sie ihre Bedenken und rief ihm zu: „He, du da, kommst du von Terra?"
    Er blieb fast erschrocken stehen, aber als er sah, wer ihn ansprach, atmete er sichtlich erleichtert auf.
    Er ging auf sie zu. „Ich war, glaube ich, nocb, nie auf Terra", sagte er und setzte sich zu ihr, als sie ihn dazu aufforderte. „Ich weiß es nicht."
    Allein das erschien Selma schon höchst merkwürdig. Der Mann mußte doch wissen, ob er schon einmal in seinem Leben auf der Erde gewesen war. Hat

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