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1622 - Der Verlorene

Titel: 1622 - Der Verlorene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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da noch eine Spur von Wahnsinn vorhanden ist, fallen mir die abartigen Gehirnwellenmuster sofort auf. Dann also viel Spaß beim Galadiner."
    „Du kommst nicht?"
    „Ich mag kein Muggelsums", lehnte der Ilt ab und schloß die Augen, um sich zu konzentrieren.
    Alaska verstand und ging, um sich umzuziehen. Später nahm er ein Gleitertaxi und ließ sich in die Stadt bringen
     
    4.
     
    Felix fühlte sich von Tag zu Tag wohler im Haus der beiden jungen Frauen, aber tief in seinem Innern spürte er eine nagende Unruhe. Sein Unterbewußtsein schien ihn mahnen zu wollen, daß er keine Zeit mehr verlieren durfte, wollte er jemals seine Heimatwelt wiedersehen.
    Der Zwiespalt seiner Gefühle machte ihn launisch und Mila und Nadja gegenüber ungerecht. Er wußte, was er ihnen zu verdanken hatte, aber das hinderte ihn nicht, an ihnen bei jeder Kleinigkeit herumzunörgeln. Er war selbst gespannt, wie lange sie sich das noch gefallen ließen, und wann sie ihn rausschmeißen würden.
    Die Veränderung in seinem Verhalten war Mila und Nadja auch schon aufgefallen. Sie konnten sich die scheinbare Undankbarkeit ihres Gastes nicht erklären, wenn sie auch ahnten, daß alles mit seinem verlorenen Gedächtnis zusammenhing.
    Mila war schon halb eingeschlafen, als Nadja noch einmal in ihr Zimmer kam und sich auf den Bettrand setzte. „Ich mache mir Sorgen um Felix", sagte sie. „Heute abend, bevor er sich in sein Zimmer zurückzog, nahm er mich beiseite und meinte, unseren Schlangenfraß sei er nun endgültig leid.
    Dabei hat es ihm bis jetzt doch so gut bei uns geschmeckt."
    „Es ist nicht das Essen, Nadja. Ursache für sein jetziges Verhalten scheint mir Unzufriedenheit mit sich selbst und seinem Schicksal zu sein. Überlege doch nur: Er hat die Koordinaten und auch den Namen seiner Heimatwelt vergessen - wenigstens behauptet er das. Und es muß furchtbar wichtig für ihn sein, seine Heimat zu finden."
    „Wie sollen wir ihm helfen? Ich wüßte nicht, wie."
    „Ein wenig Abwechslung würde ihm vielleicht guttun. Hier bei uns gibt es nichts, was ihn von seinen trüben Gedanken ablenken könnte. Vielleicht sollten wir alle zusammen in die Stadt fahren. Ein Tag dort würde ihn sicherlich ablenken."
    „Wenn du meinst..."
    „Ich bin sogar sicher, Nadja. Morgen reden wir mit ihm darüber, und ich bin sicher, daß er sich darüber freut. Gute Nacht, Schwester."
    „Gute Nacht, Schwester."
    Auch Felix konnte nicht sofort einschlafen. Er hatte Nadja noch umhergehen hören, dachte aber nicht weiter darüber nach.
    Schließlich siegte die Müdigkeit, und im Schlaf vergaß er seine Sorgen, wenn ihn auch Alpträume quälten. Als er früh am anderen Morgen erwachte, hatte er Kopfschmerzen. Er beeilte sich, um nicht zu spät beim Frühstück zu erscheinen. „Felix, wir haben eine Überraschung für dich", begrüßte ihn Mila aufgeräumt und lächelte. „Nadja, sag du es ihm."
    Er stellte keine Fragen und sah sie nur erwartungsvoll an. „Wir fahren in die Stadt, Felix. Wir alle drei. Vielleicht kaufen wir auch etwas ein. Auf alle Fälle gehen wir gut essen."
    „Sol-Town ..." murmelte Felix versonnen, als bringe der Name der Stadt vergessene Erinnerungen zurück. „Ja, die Stadt. Ich freue mich auf die Stadt."
    „Gefällt es dir denn nicht bei uns?" Milas Stimme verbarg den Vorwurf nicht. „Wir glaubten, du fühlest dich wohl bei uns. Was zieht dich zurück nach Sol-Town?"
    „Der Name, nur der Name, Mila. Er muß mit meinem verlorenen Gedächtnis zu tun haben. Hier bei euch ist es wunderbar, und ich bin euch sehr dankbar für alles, was ihr für mich getan habt, aber meine Erinnerung kann ich hier nicht wiederfinden. Und ich muß sie wiederfinden, oder ich sterbe. Ich weiß es und ich fühle es, aber ich weiß nicht, warum das so ist."
    „Wir brechen in einer Stunde auf", sagte Nadja, „denn wir wollen nicht zu spät am Nachmittag zurückkommen."
    Als Felix in seinem Zimmer war, packte er sein restliches Geld, das noch von seinem unglücklichen Gönner stammte, in die Tasche und zog den neuen Anzug an, den ihm die Mädchen gekauft hatten. In seinem Unterbewußtsein ahnte er, daß er nicht mehr hierher zurückkehren würde - ein Gedanke, der ihn froh und traurig zugleich stimmte.
    Mila holte den Gleiter aus dem Schuppen, und Minuten später flogen sie in der vorschriftsmäßigen Flughöhe in Richtung Sol-Town über die bebauten Felder und niedrigen Hügel dahin.
    Bis gegen Mittag schlenderten sie an den Geschäften der Mittleren

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