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1626 - Die Nymphe

1626 - Die Nymphe

Titel: 1626 - Die Nymphe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Antwort hatte sich nicht gut angehört. Judy May spürte deutlich die Unsicherheit der Nymphe, die sogar in einem Gefühl der Angst mündete.
    Darauf deuteten auch ihre nächsten Worte hin, die sie schnell und zischend aussprach.
    »Es wird Zeit. Ich muss weg. Ich will nicht von ihren erwürgt werden.«
    »Und wer sollte das tun?«
    Die Nymphe schaute Judy May direkt ins Gesicht. »Es sind die Schlangenfische. Wenn sie mich finden, werden sie mich töten. Auch sie kommen aus dem anderen Reich und wollen hier bei den Menschen Zeichen setzen.« Sie fasste nach Judys Hand, und die junge Frau bekam eine Gänsehaut, als sie den leichten Druck spürte.
    »Bitte, was soll ich tun?«
    »Fliehen, Judy. Verlass diese Höhle so schnell wie möglich. Ich will nicht, dass du stirbst.« Nach diesen Worten ließ sie Judy los und drehte sich zur Seite. Dabei schob sie ihren Oberkörper vor, streckte die Arme aus und tauchte eine Sekunde später in das dunkle Wasser, das sie sofort verschluckte. Ihr gestreckter Körper glitt in die Tiefe, und Judy blieb allein im Boot zurück.
    Das Abtauchen der Nymphe hatte einige Wellen hinterlassen, was zu einem Schaukeln des Kajaks führte. Judy bemerkte es kaum. Ihre Gedanken waren ganz woanders. Was sie in den letzten Minuten gehört hatte, das hätte sie sich niemals träumen lassen. Und es sollte eine andere Wahrheit sein. Die Wahrheit einer anderen Welt, die es gab, die aber nur von den wenigsten Menschen erkannt wurde.
    Und ich stehe im Mittelpunkt, dachte sie.
    Fassen konnte sie das nicht. Schon längst bereute sie ihren nächtlichen Ausflug. Aber irgendwo hatte die Nymphe auch recht gehabt. Es war plötzlich ein Drang in ihr gewesen, der sie zu dieser Bootsfahrt getrieben hatte.
    Der Strahl des Schicksals!
    Plötzlich stand sie diesem Begriff nicht mehr so negativ gegenüber. Sie glaubte jetzt daran, dass sie gelenkt worden war, und das von einer Macht, die sie nicht kannte.
    Das Gespräch hatte sie aufgewühlt. Dass das Boot leicht schwankte, lag an ihr, weil sie plötzlich von einem starken Zittern erfasst worden war.
    Bisher hatte sie ein normales Leben geführt. In ihrem kleinen Blumenladen hatte sie sich stets wohl gefühlt, und das sollte auch weiterhin so bleiben.
    Aber jetzt?
    Sie wusste selbst nicht mehr, was die Zukunft brachte. Jedenfalls gab es wohl völlig neue Perspektiven, mit denen sie sich beschäftigen musste.
    Aber nicht hier in der Höhle. Weg, nach Hause kommen, und das so bald wie möglich.
    Etwas platschte!
    Es war kein lautes Geräusch gewesen, aber laut genug, dass Judy es hörte. Nicht nur einmal, sondern mehrere Male hintereinander und auch aus verschiedenen Richtungen kommend. Furcht breitete sich in ihrem Innern aus. Im Kajak sitzend drehte sie den Kopf und suchte die Oberfläche ab.
    Es war nicht zu dunkel, sie konnte noch etwas erkennen, und tatsächlich sah sie die Veränderung. Es fiel kein Tropfen von der Decke aufs Wasser, es hatte sich umgekehrt. Aus dem Wasser heraus flogen die Tropfen und fielen wieder zurück.
    Das kam nicht von ungefähr. Es gab einen Grund, und den erkannte die junge Frau auch.
    Dicht unter der Oberfläche huschten Schatten hinweg. Dunkel, lang, dünn, wie Schlangen oder Aale.
    In diesem Moment fielen ihr die Warnungen der Nymphe ein. Sie hatte von ihren Feinden gesprochen und sich aus dem Staub gemacht. Judy aber hatte die Warnungen leider nicht ernst genug genommen. Jetzt wusste sie, dass die Nymphe ihr nichts vorgemacht hatte, denn diese dunklen Tiere blieben nicht mehr unter der Wasserfläche, sie sprangen hervor, gaben sich Schwung, wellten dabei ihre Körper und bewegten sich hüpfend voran, sodass sie schon in die Nähe des Kajaks gerieten. Sie wollen mich!
    Der Gedanke war wie ein Schrei, und er war kaum vorbei, als eine der Wasserschlangen so hoch sprang, dass ihr dunkler Körper über die Bordwand hinwegschaute und nach vorn zuckte, um die Beute zu erreichen…
    ***
    Ich war in meiner Laufbahn viel gewohnt. Erschrecken konnte mich kaum etwas, und auch in diesem Fall trat das nicht ein. Ich war über den Satz dieser Melissa nur verwundert, und zugleich formten meine Gedanken das Wort Zombie.
    Oder doch nicht?
    Ich kannte diese irren Wesen, die darauf aus waren, Menschen grausam zu töten. Diese Nonne machte mir nicht den Eindruck, als wollte sie mir an die Kehle. Ihr Erscheinen hatte sicherlich einen anderen Grund.
    Dass ich nicht geantwortet hatte, gefiel ihr nicht. Deshalb fragte sie: »Warum sagst du nichts?«
    »Ich

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