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1626 - Qeyonderoubos Aufstieg

Titel: 1626 - Qeyonderoubos Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beiboot Richtung Oberfläche.
    Da unten tauchten inmitten fast luftleerer Wüstenlandschaft die sechzehn Gespinstbauten auf, die er suchte. Ein Viertel des Schrittmachers stand hier. In den oberen Kristallkuppeln der Gebäude fing sich das Licht von Sheolander, und ringsum verstreut färbten Reflexionen den Wüstenstaub grün. Es war das einzige Zeichen von Leben, das auf dem ganzen Planeten existierte.
    Vielleicht war das ein Ömen, dachte er. Aus einer lebensfeindlichen Welt konnte nicht die Rettung für die Arcoana kommen. Unsinn.
    Auf einem winzigen Lineatop standen drei Raumschiffe. Er landete das Boot direkt daneben.
    Mit einer Atemmaske legte er die wenigen Fadenlängen durch freies Gelände zurück. Die extreme Kälte ertrug er leicht; Arcoana waren gegen Temperaturen unempfindlich.
    In der Schleuse empfing ihn bereits ein Trikter. Die Maschine fragte: „Bist du Qeyonderoubo?"
    „Der bin ich", antwortete er. „Colounshaba trug mir auf, dich hier zu erwarten."
    „Aber Colounshaba konnte nicht wisseri, daß ich komrne."
    „Davon verstehst du nichts. Ich sage nur, daß ich seit sieben Sonnenläufen hier stehe und weiß, daß du kommen wirst. Bitte folge mir. Colounshabä erwartet dich."
    Qeyonderoubo folgte dem Trikter mit allen Anzeichen von Verwirrung. Manchmal hatte er das Gefühl, Bestandteil eines riesigen Rätsels zu sein, daß er nur den Knoten lösen mußte, um alle Wahrheiten zu erkennen. „Hier entlang. Dort wartet sie." Die Konstrukteurin sah aus wie tot. Er stürzte vor, um sie zu untersuchen, doch zum Glück stellte sich der erste Eindruck als falsch heraus. Sie meditierte lediglich. Dazu hatte sie ausgerechnet eine kleine Halle gewählt, in deren Mitte eine Darstellung des gesamten Sheokorsystems leuchtete. Jedes Detail war hier erkennbar, von Dadusharne bis zum äußersten Planeten, sogar die Raumstationen und Flottenstandorte. „Colounshaba!" sang er vorsichtig. „Colounshaba! Ich möchte mit dir sprechen."
    Das Geräusch seiner Gliedmaßenpaare brach sich in den Wänden und Netzen.
    Ihr Hinterleib zuckte.
    Qeyonderoubo rieb seine Kieferzangen sacht gegeneinander. Dabei entstand ein leiser Ton, der den sterilen Raum mit einer Illusion von Behaglichkeit erfüllte.
    Die Konstrukteurin fand nur langsam in die Gegenwart zurück. „Qeyonderoubo ... Da bist du endlich..."
    „Du hast mich tatsächlich erwartet?"
    „Natürlich habe ich das. Sage mir trotzdem: Weshalb bist du hier?"
    „Ich bin gekommen, weil ich nicht mehr weiter weiß."
    „Du siehst nicht, was du tun sollst? Wie ist das möglich, Qeyonderoubo?"
    „Wie könnte es anders möglich sein?"
    „Alles das", sang die Konstrukteurin, „was du als richtig erkennst, mußt du mit allen Mitteln verfolgen, die dir zur Verfügung stehen. Es gibt viel zu wenige, die das tun. Ich bin eine solche Arcoana. Und du könntest einer werden, Qeyonderoubo. Wenn du es willst."
    „Du verstehst mein Problem nicht", warf er ihr vor. „Die Lage ist im Grunde ohne Hoffnung.
    Ich sehe nur noch die Möglichkeit, mit einer großen Maßnahme eine Änderung herbeizuführen. Bis Kalcadurionenser Ergebnisse hat, können wir nicht warten. Am Ende jedes Sonnenlaufs sind weitere Sriin erkrankt, weil sie versuchen, den Unendlichen Schritt zu tun. Ihre Krankheit ist auch die unsere. Die Arcoana bedürfen der Lösung jetzt."
    „Denkst du das?"
    „Ja. Ich bin sicher."
    „Und welche Lösung schwebt dir vor?"
    „Das ist das Problem. Ich weiß, daß Maciuunensor unantastbar ist. Und doch glaube inzwischen auch ich, daß wir 'den Schrittmacher abschalten sollten."
    „Ein kühner Vorschlag ... Was sollte deiner Ansicht nach dabei herauskommen?"
    „Die Sriin werden uns verlassen, hoffe ich. Wenn sie ihre Schrittkraft behalten haben."
    „Und wenn nicht?"
    „Dann rennen sie zumindest nicht mehr sinnlos gegen die Barriere an."
    „Ja, Qeyonderoubo", sang die Konstrukteurin. Erst jetzt richtete sie sich müde zu einem Viertel auf und nahm die normale Haltung der Arcoana an. „Ich verstehe, was du sagen willst. Du sollst deine Maßnahmen bekommen. Ich werde Maciuunensor abschalten. Gib mir drei Sonnenläufe Zeit. Würde ich das Feld sofort erlöschen lassen, es würde irreparablen Schaden nehmen."
    So leicht ging das.
    Etwas stimmte nicht „Aber...."
    Qeyonderoubo unterbrach sich mitten im Satz. Er starrte die Konstrukteurin an, als habe sie gerade irgendeine schreckliche Wahrheit verkündet.
    Dabei hatte sie nichts anderes getan, als seinem Willen zu entsprechen.

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