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1627 - Die Arcoana am Scheideweg

Titel: 1627 - Die Arcoana am Scheideweg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zehntausend Sriin.
    Der Boden bestand aus unregelmäßigem Gesteinsimitat, und die Wände überspannte ein lockeres Netz, an dem sich besonders Eilige entlanghangeln konnten. Kalcadurionenser ließ seine Extremitäten über die Fäden gleiten. Das Gefühl gab Sicherheit. Was ihm bevorstand, zählte zu den schlimmsten Grausamkeiten. Viel zu lange hatten sich die Arcoana in die Einsamkeit zurückgezogen, und die ganze normale Brutalität des Lebens überforderte sie nun bei weitem.
    Man muß kämpfen, dachte er; nicht sich durch den Schritt auf eine andere Existenzebene dem Problem entziehen.
    Der Tod war keine Lösung. Nur wer es verstand, sich durchzusetzen, der konnte überleben.
    Aber wollten sie das?
    Oder gab es wichtigere Dinge, zum Beispiel die einwandfreie Moral, die überall im Universum vorzeigbar wäre?
    Aber nein, das war es nicht... Ein so nichtiges Motiv wollte er seinen Artgenossen nun doch nicht unterstellen. Es war einfach nur die Schwäche, die sie in den Tod trieb.
    Kalcadurionenser dachte an die Klonkuben seiner Heimatwelt. Dort, auf Dadusharne, wuchs aus seinem Erbgut ein junger Arcoana heran. Um jeden Preis wollte er das Schlüpfen seines Nachkommen erleben. Und dazu gehörte, Qeyonderoubo mit allen Mitteln zu unterstützen.
    Lautlos fuhr das Schott beiseite. Wer hier endete, konnte nicht mehr fliehen - geschweige denn sich auf den Beinen halten. Inzwischen waren es 272 Sriin geworden, die die gepolsterten Mulden und Lebenserhaltungstanks bevölkerten. Überall entlang den Wänden und Tunneln lagen sie, die meisten im strahlenden Licht der Kunstbeleuchtung, andere in wohltuendem Halbdunkel.
    Vor einen der Tanks hockte sich, Kalcadurionenser hin. Er starrte lange, auf die Sriin, die in trüber Flüssigkeit schwamm und mit offenen Augen starr nach oben sah. Halb richtete er sich auf, versuchte, in ihr Gesichtsfeld zu gelangen - doch keine Reaktion. Es war, als habe er es mit einer Leiche zu ;tun. Das aber war nicht der Fall, davon ,überzeugte sich der Arcoana. Sämtliche Meßgeräte zeigten schwache, stabile Werte. „Kannst du mich hören?" fragte er mit melodiöser Stimme.
    Keine Antwort. Er warf einen Blick auf das Namensschild und fügte hinzu: „Zalexansha! Hörst du mich? Bitte gib mir Antwort, wenn du kannst!"
    Eines der Meßgeräte zeigte, daß die Sriin sehr wohl verstanden hatte. Das Hirnwellenmuster war in Bewegung geraten. Doch sie machte nicht die geringsten Anstalten, ihm auch nur eine Sekunde ihrer Aufmerksamkeit zu schenken.
    Schaltet Maciuunensor ab, Kai! Nur das hilft.
    Wir müssen nach Hause. Bitte laß uns gehen, Kai, bitte laß uns den Schritt tun ...
    Ob allerdings die Humanoide namens Zalexansha den Unendlichen Schritt noch würde tun können, daran hegte er starke Zweifel. Sie war zu oft gegen Maciuunensors Feld angerannt. Der Holomonitor am Fußende des Tanks zeigte das blasenartige Gebilde mit den fünf wurmartigen Fortsätzen.
    Darin befand sich die fünfdimensional strahlende, pulsierende Gallertmasse. Doch was bei einem gesunden Sriin im Farbton zwischen Gelb und Rot leuchtete, war in diesem Fall fast erloschen.
    Von Schwarz umschlossen, glomm nur noch ein winziger Funke; und ob der ausreichte, um Zalexansha am Leben zu halten, das wagte er zu bezweifeln.
    Die Darstellung zeigte das Schrittorgan der Schrecklichen, das sogenannte Fourosharoud. Auf irgendeine Weise hing es mit den übrigen Körperfunktionen eng zusammen. Jedesmal, wenn ein Sriin den Schritt versuchte, ging ein Teil der Kraft verloren, die das Four in sich trug. „Du hast es einmal zu oft versucht, Zalexansha", sang er leise. „Du hättest das nicht tun sollen. Euch Sriin fehlten das Maß und die Vernunft. Du hörst mich doch, Zalexansha, nicht wahr?"
    In diesem Moment drehte sich der Kopf der Sriin wie in extremer Zeitlupe. Ihre Augen wurden einen Moment lang klar, der Mund öffnete sich. Die Nährflüssigkeit drang in ihren Rachen ein und ließ ein gurgelndes Geräusch entstehen. „Kai..."
    Aber mehr sagte sie nicht.
    Kalcadurionenser ließ sich in die Hocke zurücksinken. Es hatte keinen Sinn, das begriff er nun.
    Zwar gab es Sriin hier in dieser Kuppel, die in weitaus besserem Zustand waren als gerade Zalexansha, doch keiner eignete sich für irgendeine Art von Experiment.
    Qeyonderoubo hatte um eine repräsentative Auswahl von Sriin gebeten. Nun, er würde sie nicht bekommen, jedenfalls nicht von Kalcadurionenser. Der Therapeut dachte betont leidenschaftslos, doch ein Mörder war er nicht. Und er

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