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1628 - Die Tür zum Jenseits

1628 - Die Tür zum Jenseits

Titel: 1628 - Die Tür zum Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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was ich ihm sagen konnte, aber keiner von uns glaubte, dass uns dieser Rudy einen Bären aufgebunden hatte.
    »Dann müssten wir also nach der jungen Frau suchen, die er auf dem Engel liegend gesehen hat.«
    »Unter anderem. Aber ich schaue mir auch den Engel genau an. Ich frage mich, warum er mit einem Bein auf einem Totenschädel steht.«
    »Der Sieg über den Tod. Ist doch ganz einfach.«
    »Wenn du meinst.«
    Den Kaffee hatte ich schon bei Glenda getrunken und konnte jetzt darauf verzichten.
    »Dann wollen wir mal«, sagte ich und stand auf.
    Wir durchquerten das Vorzimmer und sahen, dass Glenda nicht eben ein glückliches Gesicht zog, als wir an ihr vorbeigingen. Wie ich sie kannte, wäre sie liebend gern mitgegangen.
    »Bis später dann.«
    Glenda hielt mich noch zurück. »Das Wetter ist prächtig und hält sich. Soll ich bei Luigi einen Tisch für heute Mittag reservieren lassen?«
    Meinem Gefühl nachgebend lehnte ich ab. »Das Wetter hält sich ja. Wir können in den nächsten Tagen immer noch hin.«
    »Wie ihr wollt.«
    Ich winkte ihr zu, dann waren wir schon aus dem Büro.
    ***
    Der Friedhof lag in Highbury in der Nähe eines Parks und nicht weit von einem großen Freibad entfernt, das auch geöffnet hatte, denn nicht wenige Menschen pilgerten dorthin.
    Ich hatte zwar mit Suko über den Fall gesprochen, aber viel konnte ich ihm nicht sagen. Für uns stellte sich die Frage, warum man eine Frau auf die Arme eines Engels gelegt hatte. Ob die Peson wirklich tot gewesen war, wussten wir auch nicht. Es konnte sein, dass dies zu einem Spiel gehörte, dann hätte es für uns nichts zu tun gegeben. Aber auch etwas anderes war möglich.
    »Hältst du diesen Rudy für vertrauenswürdig?«
    Ich nickte. »Ja. Ihn muss etwas bedrückt haben. Sonst hätte er sich nicht an Glenda gewandt. Sie war für ihn schließlich eine fremde Person.«
    »Aber Vertrauen erweckend.«
    Ich nickte.
    Das Gelände stieg etwas an, und an der linken Seite rollten wir an einem Park vorbei. In der Nähe lag auch der kleine Friedhof. Vom Namen kannte ich ihn nicht. Ich ging davon aus, dass auf diesem Gelände niemand mehr begraben wurde.
    Hinweisschilder gab es nicht. Also verließen wir uns auf unser Nävi, das uns sogar bis ans Ziel brachte. Nur den Zugang mussten wir noch suchen, aber das war kein Problem.
    Wir fuhren in einen schmalen Weg, an dem kein Haus stand, dafür hatten Unkraut und Buschwerk ungehindert wuchern können. Wir sahen wenig später ein Tor vor uns, das starken Rost angesetzt hatte.
    Dort hielten wir an.
    Der erste Rundblick machte uns klar, dass sich in der letzten Zeit niemand mehr um dieses Gelände gekümmert hatte. Wenn wir über die alte Steinmauer schauten, da fiel uns der dichte Baumbestand auf, der den Friedhof zu einem kleinen Wald gemacht hatte.
    Das Tor ließ sich aufschieben, auch wenn wir etwas Kraft einsetzen mussten. Die Verkehrsgeräusche gab es zwar auch hier, aber sie waren in den Hintergrund getreten, und so konnte man hier als Besucher das Gefühl haben, allein in dieser Welt zu sein, die sich von der normalen abgrenzte.
    Ich betrat hinter Suko den Friedhof. Mein Freund blieb stehen und wollte wissen, ob Rudy mir den Weg beschrieben hatte.
    »Wir müssen nach links.«
    »Und dann?«
    »Geh mal.«
    Es gab Gräber. Sie waren auch recht groß und glichen kleinen Grüften.
    Nur war niemand da, der sie pflegte. So waren die meisten überwuchert, und auch an den Grabsteinen und den Figuren hatte der Zahn der Zeit seine Spuren hinterlassen.
    Ein Weg war mehr zu ahnen, als zu sehen. Wir blieben bei dem, was wir wussten und saugten die Atmosphäre dieses Friedhofs in uns auf. Zwar schien die Sonne, aber das dichte Laub der Bäume sorgte dafür, dass nur ein Teil ihrer Strahlen den Erdboden erreichte. So sah er meistens dunkel aus und zeigte zwischendurch einige helle Flecken. Das Gelände war ein wahres Biotop für Tiere, die wir nicht zu Gesicht bekamen.
    Abgesehen von einem Eichhörnchen, das vor uns Reißaus nahm.
    Man konnte zudem von einer andächtigen Stille sprechen, die uns hier umgab. Es war jedoch keine gefährliche oder bedrückende, denn dieses Gefühl spürte keiner von uns. Da kannten wir andere Friedhöfe, auf denen sich das Grauen eingenistet hatte.
    Das Zwitschern der Vögel hielt sich in Grenzen. Ab und zu hörten wir ein Rascheln, wenn sie in das Laub der Bäume flogen. Ansonsten blieb die Stille unser Begleiter.
    Wir sahen auch keine Beschädigungen an den Gräbern, die darauf hindeuteten,

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