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1629 - Die blaue Schlange

Titel: 1629 - Die blaue Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lager."
    „Ich bin auf alles vorbereitet", erwiderte Alnora. „Ich wußte, daß es zu einem Kampf mit ihr kommen, würde."
    „Ach, tatsächlich?" Saudra lächelte herablassend. „Woher weißt du, daß ich kämpfen werde? Vielleicht ist es viel leichter für mich, dich auf andere und für mich weniger gefährliche Art zu töten."
    Es war ein Ablenkungsmanöver, und Alnora erkannte es.
    Deshalb wurde sie nicht überrascht, als Saudra urplötzlich einen Energiestrahler aus ihrer Bluse hervorzauberte. Sie stürzte sich auf ihre Schwester und schlug ihr die Waffe aus der Hand, bevor sie sie auslösen konnte.
    Ein wilder Kampf begann, bei dem keine der beiden Frauen auf die andere Rücksicht nahm.
    Beide kannten alle Tricks aus den geheimen Kampfschulen Akons. Beide setzten Hände, Ellenbogen, Knie und Füße ein, und beide waren so schnell, daß Tadar Deponar ihren Bewegungen kaum mit dem Auge folgen konnte.
    Sie tobten durch den Raum, stürzten mehrfach, schnellten wieder hoch, warfen sich gegeneinander, fintierten und wichen aus und stürzten immer wieder über Möbelstücke und kostbare, nahezu unersetzliche Vasen und Skulpturen, die dabei zu Bruch gingen.
    Der Wissenschaftler versuchte zu Anfang, Alnora zu helfen, doch da beide die gleiche Kleidung trugen, konnte er schon nach wenigen Minuten mehr mehr erkennen, welche von den beiden Frauen seine Tochter und welche Saudra war. Zudem fühlte er eine stetig wachsende Schwäche. Sie zeigte ihm an, daß er tatsächlich Gift im Körper hatte, und daß es immer stärker auf ihn einwirkte.
    Er sank in die Polster eines Sessels zurück und dachte vergeblich darüber nach, was er tun konnte. Schließlich fiel sein Blick auf den Energiestrahler, den Alnora Saudra aus der Hand geschlagen hatte. Die Waffe lag kaum zwei Schritte von ihm entfernt auf dem Boden. Sie war klein und flach.
    Er beugte sich nach vorn, rutschte aus dem Sessel und fiel auf die Knie. Nur mit Mühe hielt er sich aufrecht. Er streckte die Hand nach der Waffe aus, erreichte sie jedoch nicht, denn ein heftiger Schlag traf ihn an der Schulter und warf ihn zurück. Er stürzte auf den Boden.
    Hilflos beobachtete er, wie eine der beiden Frauen sich auf die Waffe stürzte, sich herumwarf und blitzschnell schoß. Der Energiestrahl streifte das Gesicht der anderen, hielt sie jedoch nicht von ihrem Angriff ab.
    Bevor ihre Gegnerin ein zweites Mal schießen konnte, schlug sie ihr den Fuß gegen den Kopf, setzte nach und tötete sie mit einem weiteren Hieb gegen den Nacken, Tadar Deponar blickte sie entsetzt an, als sie erschöpft auf den Boden fiel und ihr Gesicht in den Armen verbarg.
    Wer war sie? ,Seine Tochter Alnora? Mühsam richtete er sich auf und kroch zu ihr hin. Er griff nach der Waffe, die der Toten entfallen war, und steckte sie in die Tasche. Dann legte er den Überlebenden die Hand auf den Arm. „Alnora?" fragte er leise.
    Sie ließ den Arm sinken und zeigte ihm ihr Gesicht, das zur Hälfte verbrannt und auf schreckliche Weise entstellt war, ... „Ja", flüsterte sie. „Ich bin es. Ja, ich bin Alnora!"
    Verzweifelt blickte er zu der Toten hinüber. Er wußte nicht, was er glauben sollte. „Du brauchst einen Medotron", sagte er. „Du auch", antwortete sie. „Beeile dich. Ich möchte nicht, daß du stirbst."
    Der Haussyntron reagierte nicht auf seinen Hilferuf, doch Deponar wußte sich zu helfen. Er feuerte den Energiestrahler gegen eines der Fenster ab, zersprengte es damit und löste einen Alarm aus.
    Kaum dreißig Sekunden später waren mehrere Leibwächter bei ihm und der Verletzten, und Minuten darauf traf ein spezieller Medotron-Grav ein. Er war mit allen nötigen Geräten und Medikamenten für Notfälle ausgerüstet und brachte Deponar und seine verletzte Tochter in ein nahes Behandlungszentrum.
    Dreißig Stunden darauf betrat die junge Frau, die den Kampf überlebt hatte, das Krankenzimmer des Wissenschaftlers.
    Deponar lag erschöpft in seinem Bett. Er wußte mittlerweile, daß die Hilfe zu spät gekommen war. Das Gift hatte verheerende Schäden in seinem Körper angerichtet und buchstäblich jede Zelle erreicht. Unter den gegebenen Umständen konnte selbst die hochentwickelte Technik der Ara-Mediziner nicht mehr helfen. Sie konnte das Ende lediglich noch etwas hinauszögern.
    Der Kopf der Besucherin war vollkommen unter Verbandsmaterial verborgen. Nur der Mund und die Augen waren frei geblieben. „Es tut mir so leid, Vater", sagte sie, als sie sich zu ihm ans Bett setzte. „Einmal

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