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1629 - Die blaue Schlange

Titel: 1629 - Die blaue Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beschäftigten ihn, und er wollte sich nicht zurückziehen, bevor er eine Antwort auf sie erhalten hatte.
    Wer hatte den Kampf gewonnen?
    War es wirklich Alnora, die als Siegerin daraus hervorgegangen war? Hätte Saudra sich nicht sehr leicht eine Narbe am Schenkel beibringen können, wie sie Alnora gehabt hatte, um dann in deren Rolle zu schlüpfen?
    Wer war tatsächlich am Tode von Tadar Deponar schuld?
    Hatte Saudra ihm das Gift verabreicht, oder war es doch Alnora gewesen, bei der das Böse zum Durchbruch gekommen war, und die sich möglicherweise aus der Abhängigkeit von ihm befreien wollte, um dann von niemandem behindert ihren Weg mit der Blauen Legion gehen zu können?
    Welche Rolle spielte Gendal Jumphar?
    Wußte er mehr? Wußte er, wer wirklich den Kampf der beiden Schwestern überlebt hatte? Welche Pläne verfolgte er?
    Stellte er sich selbstlos in den Dienst von Alnora und ihrer Blauen Legion, oder benutzte er sie nur, um 'mit ihrer Hilfe einige Ziele zu erreichen?
    Es gab noch zu viele Fragen. Der junge Akone wollte nicht von Bord gehen, bevor er wenigstens einige Antworten gefunden hatte.
    Alnora hielt den Schwur, den sie ihrem sterbenden Vater gegeben hatte.
    Henna hatte es plötzlich viel leichter auf ihrem beruflichen Werdegang. Überall öffneten sich auf geheimnisvolle Weise Türen, die ihr vorher verschlossen gewesen waren, und im Jahre 1185, als Henna 33 Jahre alt als Projektleiterin in ein angesehenes wissenschaftliches Institut Akons berufen wurde.
    Sie war damit direkt dem Regierenden Rat unterstellt. Der aussichtsreichste Gegenkandidat zog sich nur Stunden vor der Wahl überraschend zurück und verzichtete auf das Amt, das er über lange Jahre hinweg voller Ehrgeiz angestrebt hatte. „Ich verstehe dich nicht", sagte Henna einige Tage darauf zu ihm, als sie ihm begegnete. „Wieso bist du nicht angetreten? Ich bin sicher, daß du die Wahl an meiner Stelle gewonnen hättest."
    Er wich ihren Blicken aus. „Manchmal geht man eben seltsame Wege", erwiderte er, und sie meinte eine gewisse Verachtung aus seinen Worten herauszuhören. „Was hast du vor?" fragte sie. „Was ich schon lange hätte tun sollen. Ich werde als Anwalt für die Wirtschaft arbeiten." Damit wandte er sich ab und ließ sie stehen. Henna blickte ihm verwundert nach. Sie begriff nicht, warum er sich so eigenartig verhielt. Sie hatte nichts getan, um ihren Konkurrenten zu behindern.
    Wie hätte sie auch ahnen sollen, daß seine Kinder vorübergehen verschwunden gewesen waren, und man ihm angedroht hatte, daß sie nie mehr auftauchen würden, wenn er seine politische Karriere nicht aufgab?
    Henna Zarphis wußte nicht, daß es jemanden im Verborgenen gab, der immer wieder mal eingriff, wenn es für sie galt, gewisse Hürden zu überwinden.
    Das änderte sich, als sie im Rahmen eines Naturschutzprogramms auf dem Planeten Kjatkja war, und einen der dortigen Naturschutzparks besuchte. In einem offenen, bodengebundenen Antigravleiter schwebte sie durch eine Schneise mitten in einem Dschungel, begleitet von einem Ranger der Naturschutzbehörde. Sie fühlte sich absolut sicher.
    Staunend beobachtete sie die artenreiche Tierwelt, immer wieder von dem Ranger auf andere Tiere hingewiesen, die weitgehend versteckt im Dickicht lebten.
    Nachdem große Teile der Natur von akonischen Siedlern vernichtet worden war, hatte Akon sich zu einem Wiederaufbau- und Schutzprogramm entschlossen, da man zu der Einsicht gekommen war, daß auch die Akonen nur in einem ökologischen System existieren konnten, das sich im Gleichgewicht befand. Henna Zarphis, die unter anderem für die Genehmigung von finanziellen Mitteln zuständig war, wollte sich vor Ort über die Probleme informieren, wohl wissend, daß etwa die Hälfte der Kolonisten nicht mit dem Programm einverstanden war und sich durch nichts einschränken lassen wollte.
    Als plötzlich und völlig überraschend eine gefleckte Raubkatze aus dem undurchdringlich erscheinenden Dickicht hervorkam und die Schneise überqueren wollte, erschrak der Ranger derart heftig, daß er den Schweber gegen einen Baumstumpf lenkte. Henna reagierte zu spät. Sie verlor den Halt beim Aufprall und flog im hohen Bogen aus der Maschine. Schreiend rollte sie der wütend fauchenden Raubkatze direkt vor die Füße.
    Aus den Augenwinkeln heraus bemerkte sie, daß der offenbar in Panik geratene Ranger den Schweber herumzog, wendete und mit der Maschine flüchtete.
    Abwehrend streckte Henna die Arme aus, überzeugt, von der

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