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1629 - Die blaue Schlange

Titel: 1629 - Die blaue Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auch jene Eigenschaften hatte, die Saudra zur Mörderin hatten werden lassen. Steckte irgendwo in ihrer Genstruktur ein Fehler, der sie unberechenbar machte?
    Seit vielen Jahren quälte ihn die Frage, ob er irgendwo einen Fehler gemacht hatte, ob es Differenzen zwischen den Kindern aus dem Gen-Experiment gab, und wo die Ursache dafür liegen mochte.
    Manchmal wünschte er sich, Gedanken lesen zu können, um in die Seele Alnoras blicken zu können. Und oft genug hatte er überlegt, ob er sie bestimmten Prüfungen aussetzen sollte, um herauszufinden, ob sie charakterliche Schwächen besaß.
    Er hatte diese Experimente nie durchgeführt! „Ich habe Angst davor", sagte er, während er zu seinen Notizen zurückkehrte. „Was ist, wenn sich eine Verwandtschaft im bösen zu Saudra ergibt?"
    Reged Anpar kam zu ihm, und Tadar Deponar wandte sich einem wissenschaftlichen Thema zu. Es beschäftigte ihn und seinen Assistenten bis in den späten Abend hinein. Deponar war müde und erschöpft. Nachdem ihn sein Mitarbeiter verlassen hatte, legte er sich hin, um etwas zu schlafen. Als er nach etwas mehr als zwei Stunden erwachte, spürte er sofort, daß etwas nicht stimmte.
    Mittlerweile war es dunkel geworden. Er erhob sich von seinem Lager und ging zu einem Fenster, um hinauszublicken.
    Lampen erhellten den Park, der das Haus umgab. Mehrere kugelförmige Roboter schwebten zwischen den Bäumen und Büschen. Sie registrierten jede Bewegung und würden sofort Alarm auslösen, wenn ein Unbefugter versuchte, sich dem Haus zu nähern.
    Alles schien in Ordnung zu sein.
    Du bist müde und überreizt, sagte er sich. Saudra kann hier nicht eindringen. Das ist unmöglich.
    Der Haussyntron teilte ihm mit, daß Alnora noch nicht aus der Stadt zurück war. Sie befand sich noch in einer wissenschaftlichen Diskussion. „Gibt es irgendwelche ungewöhnlichen Anzeichen?" fragte er. „Keine", antwortete der Syntron mit der dunklen Stimme eines Mannes. „Alnora war keiner Gefahr ausgesetzt. Ihre Gesundheit ist nicht beeinträchtigt. Eine leicht erhöhte Hormonausschüttung hängt mit Gefühlen der Sympathie zusammen, die sie für einen der Gesprächsteilnehmer empfindet."
    Seit Jahren ließ er Alnora - mit ihrem Einverständnis - überwachen, um bei dem geringsten Anzeichen einer Gefahr sofort eingreifen zu können.
    Er war nicht beruhigt. Nach wie vor hatte er den Eindruck, daß irgendetwas anders war als sonst. „Ist jemand ins Haus eingedrungen?" fragte er. „Niemand", antwortete der Syntron. „Wer ist alles im Haus?"
    Der Syntron zählte die Namen der Bediensteten und der wissenschaftlichen Mitarbeiter auf. Alles schien in Ordnung zu sein.
    Tadar Deponar ging ins Bad, um sich das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen. Als er danach in den Salon zurückkehrte, fühlte er sich etwas wohler. Er ging zur Bar und ließ sich ein leicht alkoholisches Getränk mixen. „Und was bekomme ich?" fragte eine ihm allzu vertraute Stimme.
    Er fuhr herum. „Alnora! Du bist zurück?"
    Die junge Frau trat lächelnd aus einem dunklen Winkel des Raumes hervor. „Ich bin nicht Alnora, alter Junge", sagte sie. „Jemand ist ins Haus eingedrungen", erklärte der Syntron mit schwankender Stimme. Es hörte sich an, als habe man einem Mann den Hals zugedrückt, so daß er kaum noch sprechen konnte. „Wie wahr!" lachte die junge Frau, die Alnora so unglaublich ähnlich war. „Wer bist du?" fragte Tadar Deponar. „Das weißt du doch", erwiderte sie, und ein böses Lächeln glitt über ihre Lippen. „Saudra!"
    „Du wußtest es von Anfang an. Und dir war auch klar, daß ich in dieses Haus kommen würde, obwohl du wirklich alles versucht hast, mich davon abzuhalten."
    „Was willst du?"
    Sie zuckte mit den Achseln, ging zur Bar und nahm ihm das Glas aus den Händen. Sie nippte an der Flüssigkeit. „Muß ich es dir wirklich sagen? Du weißt es doch längst!"
    „Du willst mich töten!"
    Sie nickte. „Dich und Alnora."
    Sie reichte ihm das Glas, und er nahm es unwillkürlich entgegen. Doch dann ließ er es erschrocken fallen, denn Saudra fuhr ihm mit den Fingernägeln über den Handrücken und verletzte ihn dabei. „Der Tod hat dich bereits erreicht", behauptete sie. „Du hast das tödliche Gift im Blut. Es wirkt langsam. Mehr als eine Stunde wird noch vergehen, bis dein Leben erlischt. Dann wird Alnora hier sein. Sie wird bei dir sein, wenn es soweit ist, und du wirst mit eigenen Augen verfolgen können, wie ich deine geliebte Tochter töte!"
    Sie lachte

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