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163 - Der Flaschenteufel

163 - Der Flaschenteufel

Titel: 163 - Der Flaschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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davon. Plötzlich irrte Angelinas Blick ab. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen. Dorian gab sich einen heftigen Ruck. Er stieß die Dämonin von sich, wirbelte die Ketten zwischen seinen Handgelenken. Angelina schrie auf, sie taumelte zurück an den Rand des Flachdachs. Dorian kam auf die Knie. Er konnte nicht erkennen, was geschehen war, wovor die Teufelin erschrak, aber er nutzte diese vielleicht letzte Chance, die er noch hatte.
    Er stürmte auf sie zu, schlug auf sie ein. Angelina fauchte wütend. Im nächsten Moment verlor sie das Gleichgewicht und kippte über die Dachkante. Mit wild schlagenden Schwingen verschwand sie in der Tiefe und versuchte ihren Sturz aufzuhalten. Dorian selbst taumelte zurück. Er starrte auf die Ketten und die eisernen Schellen an seinen Hand- und Fußgelenken. Er mußte diese Fesseln loswerden, so schnell wie möglich.
    Er fuhr herum. Wichtiger noch war, daß er hier vom Flachdach verschwand, ehe die Dämonin wieder zurückkam!
    Da sah er, was ihr aufgefallen war. Als sie ihn seiner Lebenszeit berauben wollte, mußte ihr Blick zufällig auf etwas Seltsames gefallen sein.
    Auf dem Flachdach wurde gebaut. Überall lag Werkzeug herum. Und an der Tür eines kleinen Häuschens, das wohl eine nach oben mündende Treppe schützte, hatte jemand ein großes weißes Kreuz gemalt. Die Leuchtfarbe ließ es im Dunkeln aufglimmen. Dorian atmete auf. Wer immer dieses Kreuz gemalt hatte, hatte es wahrscheinlich nur aus Spielerei getan, möglicherweise nur, um die Farbe anzutesten. Er hatte bestimmt nicht ahnen können, welche lebensrettende Wirkung dieses Zeichen in dieser Nacht haben konnte.
    Dorian lächelte.
    Er lief auf das Treppenhäuschen zu. Die Kette an seinen Füßen war lang genug, daß sie ihn nur unwesentlich in seinen Bewegungen behinderte. Dorians Blick überflog das herumliegende Werkzeug. Er sah eine Eisensäge und nahm sie an sich. Er hörte Flügel schlagen und wußte jetzt, daß es Zeit war, hier oben zu verschwinden. Angelina hatte ihre Fassung und ihr Gleichgewicht wiedergefunden und kam wieder herauf!
    Wenn jetzt die Tür mit dem Kreuz verschlossen war…
    Sie war es nicht! Dorian riß sie auf, schlüpfte ins Dunkel hinein und schmetterte die Tür hinter sich zu. Er vernahm ein wildes Kreischen hinter sich, als Angelina förmlich von dem Leuchtfarben-Kreuz gestoppt wurde.
    Durch die Tür würde sie nicht so schnell kommen. Das Symbol hatte die Kraft, die Dämonin aufzuhalten. Aber sie würde dennoch eine Möglichkeit finden, Dorian wieder in ihre Gewalt zu bekommen. Sie brauchte lediglich von unten herauf zu kommen…
    Dorian war mit seinen eisernen Fesseln gehandikapt. Er konnte schwerlich kettenrasselnd durch das Haus die Treppe hinunterpoltern. Irgendwer würde erwachen, die Polizei rufen, und die würde Dorian erst einmal einsperren. Und er mußte an seine Tasche und die Jacke mit dem Kommandostab; beides befand sich mit hoher Wahrscheinlichkeit noch in Angelinas Hotel.
    Zu seiner Erleichterung fand er einen Lichtschalter und betätigte ihn. Eine trübe Funzel glomm über seinem Kopf auf. Dorian nahm die Eisensäge und begann die Spangen an seinen Fußgelenken zu bearbeiten. Er sägte wie ein Wilder und schaffte es nach einiger Zeit, das Metall zu zerstören. Daß es nicht ohne Verletzungen abging, mußte er eben in Kauf nehmen.
    Mit den Handgelenken wurde es schwieriger. Zudem begann die Zeit zu drängen. Von oben war von Angelina nichts mehr zu hören. Dorian nahm als sicher an, daß die Dämonin jetzt versuchte, durch die Haustür ins Gebäude einzudringen und heraufzukommen. Dann hatten sie ihn wieder. Aber immerhin war er jetzt schon in der Lage, zu gehen; die Kette an den Armen konnte er hochraffen und damit nur noch ein leises Klirren hervorrufen.
    Unten flammte weiteres Licht auf.
    Schritte. Das waren Hufe. Angelina kam die Treppe hinauf, Etage um Etage. Dorian murmelte eine Verwünschung. Er besaß keine Waffe, um die Dämonin unschädlich zu machen. Er versuchte mit den Resten der Fuß-Schellen dämonenabwehrende Zeichen in die obersten Treppenstufen zu ritzen. Dann wich er wieder zurück nach oben auf das Flachdach, warf die Tür zu und versuchte sie mit der Eisenkette zu blockieren. Jetzt konnte er nur abwarten. Von dem restlichen Werkzeug, das oben auf dem Dach lag, war absolut nichts geeignet, Dämonen damit zu bekämpfen.
    Von drinnen ertönte ein wütender Schrei.
    Angelina schien von den Bannzeichen in den Treppenstufen gestoppt worden zu sein. Dorian

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