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163 - Der Zauberhelm

163 - Der Zauberhelm

Titel: 163 - Der Zauberhelm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Thoran - die Grausamen 5 -auf der Erde! Das waren Zukunftsaussichten, die mir absolut nicht behagten.
    ***
    Wendell Caulfields Sohn legte das Buch weg; seine Augen glänzten wie im Fieber. Was er soeben erfahren hatte, hatte ihn mit der Wucht eines Keulenschlags getroffen. Dieses Buch hatte ihm ein Geheimnis verraten, hatte ihm über seinen Vater die Augen geöffnet.
    Sie verstanden sich nicht besonders gut. Alle Söhne kollidieren irgendwann mit ihren Vätern; sie begehren auf, wollen sich nichts mehr sagen lassen, möchten eigene Entscheidungen treffen. Ein Generationsproblem, dem man allerorten begegnet.
    Auch Wendell und Fenmore Caulfield rieben sich hin und wieder wie Feuersteine aneinander.
    Jetzt verzog der gutaussehende junge Mann sein Gesicht zu einem spöttischen Grinsen. »Sieh einer an«, sagte er beinahe amüsiert. »Wer hätte gedacht, daß mein Vater, der ehrenwerte Museumsdirektor, in seiner Jugend ein Verbrecher war? Ein Goldräuber, ein Mörder! Und all die Jahre spielte er mir den ach so sauberen Ehrenmann vor, dem ich nacheifern sollte.«
    Fenmore Caulfield fuhr sich mit gespreizten Fingern durch das dichte dunkle Haar. Es irrlichterte in seinem Blick. Sein Vater hielt ihn mit dem Geld ziemlich knapp.
    »Geld verdirbt den Charakter«, pflegte der Museumsdirektor zu seinem Sohn zu sagen.
    Fenmore wäre gern finanziell unabhängig gewesen. Es hätte ihm gefallen, in Saus und Braus zu leben. Mädchen liebten Jungs, die großzügig waren und mit einem schicken Sportflitzer vorfuhren. Reich sein…
    Vielleicht konnte er sich diesen Traum erfüllen, denn er kannte nun das Geheimnis des Zyklopenhelms! Und er wußte noch einiges mehr. Ihm war zum Beispiel bekannt, daß der im Museum ausgestellte Helm eine Kopie war, und daß sich das Original im Keller-Tresorraum befand.
    Eine Tür aus dickem Panzerstahl sicherte den wertvollen Helm, aber Fenmore Caulfield kannte den Code, mit dem sich das Schloß öffnen ließ. Sein Vater war nicht immer sehr aufmerksam gewesen, wenn Fenmore sich in der Nähe aufgehalten hatte.
    Das bedeutete, daß der junge Mann nun problemlos an den Zauberhelm konnte. Ich werde ihn aufsetzen und einen Schatz finden. Der Helm wird mich reich machen! ging es Fenmore Caulfield durch den Kopf. Ich werde im Geld schwimmen.
    Aufgeregt verließ er das Apartment. Dies war ein großer Tag für ihn, der größte seines Lebens. Wo sich sein Vater derzeit befand, wußte er nicht genau. Er nahm an, daß er zu Dean Sullivan gefahren war, weil er ihn heute kurz mit diesem Freund telefonieren gehört hatte.
    Vermutlich sprachen sie über das Buch, das ihnen zum Verhängnis werden konnte, wenn jemand dazu ihre Namen in Erfahrung brachte. Und während sie sich überlegten, ob sie den Helm verschwinden lassen sollten, machte er sich dessen Zauberkraft zunutze.
    Erwartungsvoll lief der junge Mann die Stufen einer breiten Aluminiumwendeltreppe hinunter und gelangte in das Museum, das zur Zeit geschlossen war.
    Obwohl etwas abseits gelegen, erfreute sich das Museum eines regen Besucherinteresses. Wendell Caulfield hatte dafür gesorgt, daß es in allen Besichtigungsprogrammen und Reiseführern zu finden war, damit so viele Menschen wie möglich die einmaligen Exponate sahen.
    Fenmore Caulfield blieb kurz stehen und blickte sich in dem großen Saal um. Damit war er groß geworden - mit Blasrohren, Giftpfeilen, Macheten, handgefertigten Tonkrügen und Schrumpfköpfen, sogenannten Zanzas.
    All das hatte seine Kindheit mit geprägt. Er hatte die kostbaren Ausstellungsstücke schon so oft gesehen, daß er sie kaum noch bewußt wahrnahm.
    Sie waren für ihn zur altgewohnten Dekoration geworden. Er hätte hier jederzeit eine Führung abhalten können, und manchmal tat er das auch, wenn er Lust dazu hatte.
    Nur sein Vater wußte über die Stücke, ihre Herkunft, ihre geschichtlichen oder politischen Hintergründe besser Bescheid als er.
    Eines Tages hätte Fenmore hier Direktor sein können, aber das fand er ganz und gar nicht erstrebenswert. Er hatte nicht dieselbe Beziehung zu Brasilien wie sein Vater.
    Der junge Mann ging weiter. Sein Gesicht erschien in einem kunstvoll gerahmten Spiegel. Er fand, daß er älter als 19 aussah. 25 hätte man ihm schon leicht zugestehen können.
    Er befand sich noch in einem Alter, in dem es einem nichts ausmacht, älter auszusehen, als man tatsächlich ist. Später kehrt sich das um, da kämpft man um jeden Tag.
    In einem kleineren Raum war die Kopie des Zauberhelms ausgestellt.

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