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163 - Der Zauberhelm

163 - Der Zauberhelm

Titel: 163 - Der Zauberhelm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Freunden, die für ihn den Weg freischlugen. Nur ab und zu mußte er mit der Machete »naçharbeiten«.
    In seinem Rucksack befand sich ein goldener Flügelhelm, massiv und schwer. Angeblich wohnten Zauberkräfte in ihm, und nur Parembao, der Medizinmann und Häuptling der Wabaros, durfte ihn aufsetzen.
    Wenn man den Geschichten glauben konnte, die man sich noch Hunderte Kilometer flußabwärts erzählte, war Parembao so alt, wie es kein Mensch sein konnte - und strotzte immer noch vor jugendlicher Kraft, die er vom Zauberhelm bekam.
    Es wurde auch behauptet, der Helm wäre eine Waffe, der sich aber nur Auserwählte wie Parembao bedienen konnten, allen anderen würde die Zauberkraft des geheimnisvollen Helms zum Verhängnis werden. Deshalb sprach man auch von einem Fluch, der ihm anhaftete, was die drei Briten jedoch als Ammenmärchen abtaten.
    Als sie von den Schätzen der Wabaros hörten, zu denen auch Parembaos Helm gezählt wurde, brachen sie auf, um sich zu holen, wofür die Wilden ihrer Ansicht nach ohnedies keine Verwendung hatten. Wozu brauchten die Wabaros goldenen Schmuck und funkelnde Smaragde? Damit konnte man in der Zivilisation doch viel mehr anfangen.
    Gewissensbisse hatten die drei jungen Männer nicht. Sie fühlten sich nicht als Diebe. Wurden den Naturvölkern nicht allezeit ihre Schätze weggenommen? Der Stärkere nimmt sich, was der Schwächere besitzt -auch dann, wenn es sich um geistige Überlegenheit handelt.
    Eine Schlange - armdick und meterlang - hing von einem der Äste herab und zischte feindselig. Dean Sullivan prallte zurück. Er hatte Angst vor Schlangen, deshalb griff er sofort zur Revolvertasche, doch Wendeil Caulfield hinderte ihn daran, die Waffe herauszureißen.
    »Nicht schießen! Denk an die Wabaros!«
    »Die wissen sowieso, wo wir sind«, gab Sullivan zurück. Er war ein bulliger Mann mit gewelltem Haar, eng beisammenstehenden Augen und einer fleischigen Hakennase.
    »Ich erledige das!« sagte Vincent Kerr, holte kraftvoll mit der Machete aus, ließ sie durch die Luft surren, und der Schlangenkopf fiel vor Sullivans Füße.
    »Widerlich sind diese Biester!« stieß Dean Sullivan mit verzerrtem Gesicht hervor. »Mir kommt der Magensaft hoch, wenn ich eines sehe.«
    Der Körper der Riesenschlange peitschte kurz hin und her, erschlaffte dann, rutschte vom Ast und klatschte auf den Boden. Sullivan stieg nicht darüber hinweg, sondern schlug sich seitlich einen Weg daran vorbei, und wenig später sahen sie das Wasser des Flusses zwischen den hohen Urwaldriesen glitzern.
    »Wir sind gleich da!« rief Caulfield aufatmend.
    »Ja, beim Fluß«, gab Kerr zurück, »aber noch nicht auf dem Boot. Ich wollte, ich könnte schon das Tuckern des Motors hören.«
    »Du wirst es hören, in Kürze, verlaß dich drauf!« entgegnete Caulfield.
    Dean Sullivan schwieg wieder. Seit seiner Begegnung mit der Schlange war sein Gesicht aschgrau; der Schock saß ihm tief in den Knochen. Er konnte nichts dafür, daß er beim Anblick dieser Tiere so heftig reagierte. Skorpione, Vogelspinnen, Raubkatzen, ja nicht einmal Piranhas machten ihm soviel Angst wie Schlangen. Diese Furcht war ihm angeboren, sein Intellekt schaffte es nicht, sie zu besiegen.
    Endlich langten sie am Flußufer an. Es war stellenweise so schlammig, daß sie knöcheltief einsanken, wodurch sie jeder Schritt zusätzliche Kraft kostete. Weit hing der Urwald mit seinen grünen Armen über dem Wasser.
    Er schien den Flußlauf zudecken zu wollen, doch das gelang ihm nur an den engen Stellen.
    »Wohin jetzt?« fragte Kerr ratlos.
    »Hinauf oder hinunter, das ist die Frage«, brummte Caulfield und kratzte sich am schweißnassen Hinterkopf. Er versuchte sich zu orientieren.
    »Runter würde ich sagen«, bemerkte Sullivan. »Hier oben waren wir bestimmt noch nicht.«
    Caulfield war nicht sicher, deshalb erwiderte er: »Könnte stimmen.«
    »Wie geht es deinem Bein?« fragte Kerr.
    Caulfield winkte ab. »Reden wir nicht darüber, sonst tut es gleich mehr weh.«
    Wieder griff Dean Sullivan blitzschnell zur Revolvertasche; diesmal hinderte ihn niemand daran, die Waffe zu ziehen. »Wabaros!« brüllte er, und im gleichen Moment bohrte sich neben ihm ein Giftpfeil in den Stamm eines Urwaldriesen!
    ***
    Sullivans Revolver krachte, und ein Wabaro-Indianer stürzte tödlich getroffen aus dem Dickicht. Wendell Caulfield und Vincent Kerr warfen sich zu Boden und zogen ebenfalls ihre Waffen. Ganz kurz war zwischen großen, lappigen Blättern ein

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