1630 - Geheimmission der XENOLITH
zog ein breites Lächeln.
Gucky materialisierte neben den beiden. „Habe alles mitgehört", stieß er hastig hervor. „Wir müssen uns verdammt beeilen. Ich kann jetzt die Gedanken dieses Verrückten empfangen, denn er hat seine Mentalsperre auch aufgehoben. Wenn er den Schwindel merkt, jagt er die ganze Station in die Luft."
„Was sollen wir tun?" fragte Alaska. „Heimo!" schrillte Gucky. „Du mußt etwas Zeit für uns gewinnen. Halte diesen Irren hin. Schmier ihm Karottensaft um den Bart, bis Alaska seinen SERUN angezogen hat. Modor Runnar würde ich auch gern mitnehmen. Wir springen dann direkt in die Höhle des Löwen. Ich kann ihn gut orten. Ein monströses Gehirn, das unzählige lebensverlängernde Experimente mit sich selbst durchgeführt hat."
Während Alaska Saedelaere und Modor Runnar sich startklar machten, holte der Hanse-Kapitän den Mikrofonring heran und sprach: „Alles verstanden, LH-Syn. Das sind ja gute Nachrichten, und sie stimmen uns sehr froh. Es ist schon toll, was dieser O'Ross alles geschafft hat. Wir würden gern ein Begrüßungskommando zu dem schicken, was du seinen Geist genannt hast. Ist das möglich?"
Diesmal antwortete eine zittrige Stimme: „Ich erwarte euch. Ihr habt doch den Mutanten. Kommt zu mir in die unterste Sohle der Station."
Heimo Gullik sprach weiter, bis Alaska und der Hansespezialist fertig waren. Gucky nahm sie an den Händen. „Sofort schießen", sagte er. „Es gibt da unten etwas, das den Geist mit der Syntronik verbindet. Es muß ein besonderes Kommunikationssystem sein. Es muß ebenfalls sofort zerstört werden."
„Warum sollen wir schießen?" fragte Modor Runnar. „Doc weiß bereits, daß ihr ihn hereingelegt habt. Er hat soeben beschlossen, die Station in die Luft zu jagen. Und sich selbst. Er will den Triumph vor seinem Tod noch auskosten und uns sehen und sich uns präsentieren. Kapiert?"
Alaska und Modor nickten.
Gucky sprang.
Dunkelrotes Licht hüllte sie ein. Die SERUNS verstärkten automatisch die optischen Bilder.
Vor ihnen lag ein großes Becken mit einer Nährflüssigkeit, in dem ein überdimensionales Gehirn schwamm. Unzählige Kabel liefen aus dem Becken zu Geräten und in die Seitenwände.
Höhnisches Gelächter erfüllte den Raum.
Es verstummte im vielfachen Feuer der Waffen.
Der grausame Spuk fand ein schnelles Ende.
Das Bordchronometer zeigte den 25. Oktober an, als Heimo Gullik den Start von „Letzter Hafen" anordnete.
Die Ordnung im Hanse-Stützpunkt war wiederhergestellt. Die Probleme, die Doc O'Ross hinterlassen hatte, waren restlos beseitigt. Die XENOLITH konnte in Richtung NGC 7793 starten.
Sie hatten etwa fünfzehn Tage verloren. Der Zustand des Ennox war den Umständen nach noch zufriedenstellend, verschlechterte sich aber stetig. Saranda meinte dennoch, daß er vorerst nicht wieder in den Tiefschlaftank müsse.
Gucky teleportierte zu seinem Freund Heimo, um sich nach der genauen Startzeit zu erkundigen. Er traf ihn in der Kommandozentrale an, wo die letzten Vorbereitungen getroffen wurden.
Auch Alaska Saedelaere war anwesend.
Als der Ilt dort materialisierte, spürte er sofort die Aufregung, die vorherrschte.
Etwas Unvorhergesehenes mußte eingetreten sein. „Gut, daß du kommst!" rief Heimo Gullik dem Mausbiber zu. „Eine böse Überraschung!"
„Was ist passiert?"
„Wir haben soeben einen Funkspruch empfangen", sagte der Hanse-Kapitän. „Vom Hanse-Stützpunkt? Natürlich, sonst ist ja weit und breit niemand."
„Nicht aus dem Stützpunkt, sondern aus dem Raum. In wenigen Lichtminuten Entfernung ist ein Raumschiff aufgetaucht. Es ist die POLYMORPH, eins der Schwesterschiffe der XENOLITH."
„Das ist doch unmöglich!" Gucky tobte. „Keiner weiß, daß wir hier sind!"
„Jetzt rächt sich die Verzögerung durch den verrückten Doc", stellte Heimo Gullik fest. „Wir müssen irgend etwas übersehen haben", lautete Alaskas Prognose. „Normalerweise kann niemand wissen, daß wir hier sind."
„Und doch ist es so", bedauerte der Hanse-Kapitän. „Ich glaube auch nicht an einen Zufall. Die POLYMORPH steuert >Letzter Hafen< an und will hier landen. Hör dir die Meldung an!"
Gullik ließ den Hyperfunkspruch wiederholen. „Hanse-Schiff POLYMORPH an Stützpunkt >LetzterHafen< und falls noch anwesend - Schwesterschiff XENOLITH! Wir landen in Kürze und bringen Unterstützung im Auftrag von Homer G. Adams."
„Sie sind genau informiert." Gucky staunte. „Wie ist das möglich?"
„Keine Ahnung. Kommandant
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