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1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gelegenheit über alle wichtigen Ereignisse und Zusammenhänge informieren."
    „Es wird mir eine Ehre sein", versicherte der Gesandte erfreut. Bei den letzten Worten mußte er seine Stimme ein wenig heben; dicht neben der Absperrung jagte unter lebhafter Geräuschentwicklung ein Kleinraumschiff in den nächtlichen Himmel hinauf. Eine Frechheit, fand Gureod. Aber es gab jetzt Wichtigeres zu tun, als sich darüber zu beschweren.
     
    2.
     
    „Wahrhaftig ein Somer", stellte Arno Muller fest. „Und in Begleitung einer ganzen Reihe anderer Somer. Und die Erste Terranerin Koka Szari Misonan ist zur Begrüßung zur Stelle.
    Was folgern wir daraus, Humphry?"
    Mullers robotischer Begleiter zauberte auf den BioplastÜberzug seines Stahlgesichts ein ironisches Grinsen. „Es handelt sich um eine Gesandtschaft aus der Mächtigkeitsballung Estartu", erklärte Humphry. „Eine Angelegenheit von einiger Bedeutung! Offenkundig!"
    Die 34-Meter-Space-Jet, die den Namen IFFLAND trug und auf Arno Muller zugelassen war, jagte weiter mit höchster Beschleunigung dem freien Raum über Terra entgegen.
    Dennoch lieferten die Optiken ein bemerkenswert gutes Bild von den Ereignissen am Boden; Muller hatte bei der Ausrüstung seines Schiffes keinen Galax gespart. Für seine besonderen Zwecke war die hochwertigste Technik des Jahres 1200 Neuer Galaktischer Zeitrechnung gerade gut genug. Und danach hatte er gehandelt. „Was willst du damit sagen?" fragte Muller zurück. Er war knapp über fünfzig Jahre alt, und wahrscheinlich würde er noch viele Jahrzehnte lang so jugendlich frisch und elastisch aussehen wie an diesem Tag. Muller war hochgewachsen und schlank, trieb viel Sport und achtete sehr auf Kleidung und Manieren. Er trug einen hüftlangen Zopf in hellem Blond, in den irisierende Bänder eingeflochten waren. Seine Jacke stand halb offen, eine sonnenverbrannte, starkbehaarte Haut war zu sehen, und der Ausschnitt war so gewählt, daß am Rand des Gesichtsfeldes eine markante Narbe sichtbar wurde.
    Die Narbe war das Ereignis eines sehr leichtfertigen erotischen Abenteuers, bei dem Arno keine besonders beeindruckende Figur abgegeben hatte, aber das brauchte niemand zu wissen. Arno hatte daraus einen lebensgefährlichen Messerkampf auf Lepso gemacht, den er bescheiden und wirkungsvoll erzählte, wenn sein jeweiliges Gegenüber endlich den Hinweis erkannte hatte und nach der Geschichte der Narbe fragte.
    Arno Muller, der sich selbst hochtrabend Galakto-Historiograph nannte, verstand es vorzüglich, nicht nur seine Geschichten, sondern auch sich selbst zu verkaufen. „Wenn sich eine so große Gesandtschaft von Siom Som hierherbemüht hat, dann gibt es dafür gewichtige Gründe", versetzte Humphry; er war einen halben Kopf kleiner als Arno Muller, und auch bei der Ausgestaltung der anderen körperlichen Merkmale hatte Muller darauf geachtet, daß Humphry ihm nicht den Rang ablaufen konnte. Wahrscheinlich gab es in der gesamten bekannten Milchstraße keinen zweiten Privatrobot mit Bioplast-Maske, der sich als übergewichtiger Mann mit Brille und schütterem Haar präsentierte. „Gründe, die man recherchieren sollte", fuhr Humphry fort.
    Arno Muller stieß einen gequälten Seufzer aus.
    Arno Muller war bei genauerer Betrachtung seines Berufes Reporter, ein Nachrichtenjäger und Geschichtenerzähler, und er war erstklassig auf seinem Gebiet, selbst wenn man seine Übertreibungen nicht glaubte. Er konnte hartnäckig, gründlich und sachkundig Informationen zusammentragen. Er war auch imstande, das Ergebnis dieser Arbeit in nahezu jedem Medium in angemessener Form zu präsentieren - mal seriös, mal reißerisch, mal sentimental, wie es gerade verlangt wurde.
    Allerdings zog er es vor, seinem Publikum Geschichten zu präsentieren, die sich gut verkaufen ließen, wie immer der Geschmack dieses Publikums sich im Laufe der Jahre auch wandeln mochte. Vor allem einen Fehler durften seine Stories und Multimedia Essays nicht haben - sie durften unter gar keinen Umständen langweilig sein.
    Der Besuch einer Somer-Gesandtschaft aus der fernen Mächtigkeitsballung Estartu mochte politisch von einigem Gewicht sein, aber dafür würde sich wohl kein Medienkunde sonderlich interessieren - es sei denn, der Somer hätte sich wie der legendäre Vogel Rock aufgeführt, die Erste Terranerin in seine Krallen genommen und wäre mit ihr schwingenschlagend davongezogen. „Kehren wir um?" erkundigte sich das robotische Universalgenie Humphry.
    Arno Muller hatte die

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