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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gegenbewegung, denn jetzt fuhr die Frau wieder herum.
    Sie lachte.
    Sophie starrte sie nur an.
    Das schöne Gesicht hatte sich in eine giftgrüne dämonische Fratze verwandelt…
    ***
    Sophie hatte damit gerechnet, dass etwas passierte. Jetzt aber war sie doch überrascht. So perplex, dass ein Schwindelgefühl sie erfasste und sie sogar einen Schritt nach hinten gehen musste.
    Das Böse glotzte sie an. Aber das war ihr nicht neu. Diese Fratze hatte sie bereits in ihrem Traum gesehen. Sie bildete das Kopfstück einer dämonischen Höllenfigur.
    »Weißt du nun, wer ich bin?«
    Sophie sagte nichts. Sie hielt die Lippen geschlossen.
    Es war Rebecca offenbar egal, ob sie eine Antwort erhielt oder nicht.
    Erneut drehte sie sich um, und als sie dann wieder normal vor Sophie stand, da präsentierte sie ihr schönes Frauengesicht.
    »Jetzt weißt du, wer ich bin!«, flüsterte sie.
    Sophie überlegte sich die Antwort genau. Sie hatte zwar etwas Ungewöhnliches gesehen, aber was wirklich hinter allem steckte, war ihr noch nicht bekannt. Sie ging nur davon aus, dass diese Person zwei Gesichter hatte.
    »Nein, nicht genau«, sagte sie. »Du hast mir etwas gezeigt, mal dies, mal das. Das ist auch alles. Du hast mich entführt, und damit habe ich meine Probleme.«
    »Ich bin Himmel, ich bin Hölle. Ich bin beides. Man kann mich so sehen und auch anders. Ich habe die Macht der beiden Gegensätze, und das macht mich stark.«
    Sophie nickte. Sie glaubte der Person jedes Wort. Hier wurde an einem ganz großen Rad gedreht, in dessen Getriebe sie eingefügt werden sollte.
    »Es ist erst der Beginn, schöne Sophie. Alles andere wird noch kommen. Du bist diejenige, die wir nicht grundlos ausgesucht haben. Du bist unsere Patin.«
    Das letzte Wort hatte Sophie einen leichten Schock versetzt.
    »Was bin ich?«
    »Ja, die Patin.«
    »Und was noch?«
    »Reicht das nicht?«, flüsterte die Nonne. »Als Patin bist du mehr als wichtig.«
    »Ja, davon gehe ich aus.« Sophie blieb ruhig. »Aber ich muss dir sagen, dass ich als Patin kein Glücksgriff für dich bin. Ich werde mich nicht auf deine Seite stellen, denn ich habe mich bereits entschieden. Nicht für die Hölle.«
    »Das weiß ich. Aber alles kann sich ändern. Es ist dein Name. Nicht der, den du jetzt trägst, sondern dein ehemaliger. Maria Magdalena. Ja, darum geht es. Sie ist in dir wiedergeboren. Sie war eine ungewöhnliche Person, und das Kloster hier sollte ihr geweiht werden. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen, aber nicht jeder Schlusspunkt ist auch ein wirkliches Ende. Es beginnt von vorn. Viel Zeit ist verstrichen. Vergessen wurde nichts, meine Gute. Ich werde den Orden der Einsamen Schwestern neu gründen, und du wirst die Patronin sein.«
    Sophie hatte alles gehört und auch begriffen. Jetzt schüttelte sie den Kopf und flüsterte: »Niemals wird das passieren, das kann ich dir schon jetzt sagen. Ich bleibe, wer ich bin, und stelle mich nicht auf eure Seite.«
    »Ja.« Rebecca lächelte. »Das habe ich sogar von dir erwartet. Es überrascht mich nicht. Aber es wird dir nichts anderes übrig bleiben. Wir haben dich in der Hand.«
    »Und wer ist wir?«
    Die untere Hälfte des Gesichts zeigte plötzlich ein hintergründiges Lächeln. Man konnte es aber auch als boshaft einstufen.
    Die Nonne ging einen Schritt auf Sophie zu und sagte mit leiser Stimme: »Es muss dir doch klar sein, dass ich hier nicht alleine bin. Ich habe mächtige Beschützer. Sie halten ihre Hände über mich, und so wird dieses alte Kloster wieder zu dem werden, was es einmal gewesen ist. In dir haben wir die richtige Person gefunden.«
    Sophie hatte zugehört und sich jedes Wort eingeprägt. Sie gab keine Antwort, aber sie saugte die Luft durch die Nase ein und nahm einen Geruch wahr, der ihr nicht gefallen konnte.
    Es roch nach Verwesung. Sie fing sofort an, darüber nachzudenken und gelangte zu einem bestimmten Schluss, auch wenn der normal nicht zu erklären war.
    Die Nonne Rebecca hätte längst tot sein müssen. Sie lebte jedoch auf ihre Weise, und dabei wurde sie von Mächten angetrieben, die das Urböse in sich versammelt hatten.
    »Die nächste Nacht, Sophie Blanc, wird entscheidend sein. Dann wirst du unser neues altes Kloster weihen, und wir werden weitermachen, als wäre nichts geschehen.«
    »Wir?« Sophie zog sich etwas zurück. »Das hört sich an, als hättest du bereits Gleichgesinnte um dich versammelt.«
    »Ja und nein. Das habe ich nicht gebraucht. Sie waren schon da. Sie waren immer

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