Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Vor diesem Grauen erschrickt man noch heute.«
    Ich winkte ab. »Möglicherweise sind die Nonnen vom rechten Weg abgewichen, den der Klerus vorgezeichnet hat. Man wird sie als Ketzerinnen gesehen haben. Aber nicht jeder denkende und nachfragende Mensch ist ein Ketzer. Für die Kirche damals ist es wohl so gewesen. Sie hat die Menschen schon immer in Schach halten wollen. Zumindest zu den damaligen Zeiten.«
    »Sicher«, murmelte Godwin. »Ich muss dir ja nicht sagen, dass ich diese alte Zeit gut kenne.«
    Das stimmte. Godwin de Salier war ein Kreuzritter gewesen, den ich aus seiner Zeit durch ein Zeitloch in die Gegenwart geholt hatte.
    Hier war er dann zum Anführer der Templer aufgestiegen und erlebte seine zweite Blütezeit.
    »Und du kannst dich nicht daran erinnern, in deinem ersten Leben schon mal hier gewesen zu sein?«
    »Nein, John. Ich war die meiste Zeit unterwegs und habe an anderen Fronten gekämpft.«
    »Schade.«
    »Aber wir werden sie finden!«, flüsterte Godwin. »Wir werden Sophie zurückholen.«
    »Das versteht sich. Mich würde es allerdings auch interessieren, weshalb man gerade sie geholt hat. Gab es eine Verbindung zwischen ihr und diesem Kloster, von dem sie geträumt hat?«
    »Ja. Es hängt mit ihrer Wiedergeburt zusammen. Man will etwas von Maria Magdalena. Aber was, das weiß ich nicht.«
    »Wir werden es herausfinden.«
    Den größten Teil der Strecke hatten wir hinter uns gebracht. Bis zum Ziel waren es nur noch wenige Kilometer.
    Ich suchte bereits die Gegend nach einer alten Ruine ab, wobei ich davon ausging, dass man das Kloster auf einem Hügel oder an einer leicht erhöhten Stelle gebaut hatte. Das war damals so üblich gewesen.
    Noch war nichts zu sehen, aber wir rollten bereits auf Lacourt zu.
    Es war kein großer Ort. Rechts und links stiegen die Hänge an, auf denen ebenfalls Häuser standen. Keine hohen. Hier lebte man noch wie in alten Zeiten.
    Wir fuhren hinter einem Roller her und gelangten auf die Hauptstraße, die mit einem uralten Pflaster bedeckt war. Hier war ein schnelles Fahren gar nicht möglich.
    Die Sonne schien an diesem schon fortgeschrittenen Nachmittag mit einer gnadenlosen Kraft. Dagegen hatten sich die Menschen geschützt und die hölzernen Läden vor ihren Fenstern geschlossen oder Jalousien herabgelassen, um etwas Kühle zu haben.
    Von einem alten Kloster hatten wir noch immer nichts gesehen, was meinen Freund sehr bedrückte.
    »Hoffentlich sind wir nicht zu einem falschen Ort gefahren.«
    »Warte doch erst mal ab. Ich denke, dass man uns hier Auskunft geben kann.«
    Godwin stoppte den Wagen am Straßenrand.
    »Und wenn nicht?«, flüsterte er.
    »Darüber denke ich erst gar nicht nach.«
    »Ja, das ist wohl am besten.«
    Wir stiegen aus. Der Renault stand etwas im Schatten. Den bot ein kleiner, mit Bäumen bewachsener Platz. In der Hitze hielt sich kein Mensch auf der Straße auf. Nicht mal ein Hund rannte herum.
    So verschlafen der Ort auch wirkte, die Modernität hatte auch hier Einzug gehalten, denn an zahlreichen Häusern sahen wir die Satellitenschüsseln.
    »Und wo finden wir das Kloster?«, murmelte Godwin. Er schüttelte den Kopf, drehte sich von mir weg und schaute den Fahrer des Rollers an, der in der Nähe parkte und ebenfalls zu uns herschaute, denn Fremde waren hier nur selten zu bestaunen.
    »Wir fragen ihn«, sagte ich und winkte dem Rollerfahrer zu, der uns entgegen kam.
    Es war ein junger Mann. Seinen Helm trug er in der rechten Hand. Er hatte bisher das lange dunkle Haar verdeckt, das er im Nacken zusammengebunden hatte. Sein Gesicht war von der Sonne gebräunt, aus seinen braunen Augen schaute er uns neugierig an.
    »Sie wohnen hier?«, fragte Godwin.
    »Ja, leider.«
    »Warum sagen Sie das?«
    »Mann, sind Sie blind? Schauen Sie sich doch mal um. Hier ist nichts los. Tote Hose, und ich kann Ihnen sagen, dass es auch ewig so bleiben wird. Irgendwann haue ich hier ab.« Er sah uns abschätzend an. »Mich wundert es sowieso, dass Sie sich hierher nach Lacourt verirrt haben. Das ist verdammt selten.«
    »Wir haben einen Grund.«
    »Ach? Haben Sie hier Verwandte?«
    »Nein, das nicht.«
    Der junge Mann schüttelte den Kopf. »Dann kann ich mir keinen vernünftigen Grund vorstellen, warum Sie hier Station machen.«
    Diesmal gab ich die Antwort. »Wir sind auf der Suche nach einem Kloster, das schon seit langer Zeit nicht mehr belegt ist. Dort habe mal Nonnen gelebt und…«
    Ich sprach nicht mehr weiter, weil der junge Mann einen Schritt

Weitere Kostenlose Bücher