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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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da. Sie sind niemals richtig weg gewesen. Verstehst du?«
    »Nicht genau.«
    »Es ist im Moment nicht wichtig. Du wirst es schon noch begreifen. Bereite dich schon jetzt auf die Nacht vor. Du wirst dann dein Erlebnis haben, und ich wüsste keinen Menschen, der dir zur Seite stehen könnte. Deinen Mann kannst du vergessen. Man darf ihn zwar nicht unterschätzen, aber was will er gegen uns ausrichten? Nichts. Und bis er den Ort hier gefunden hat, ist alles anders geworden. Dann steckst du schon mitten in deinem neuen Leben.«
    Die letzten Sätze hatten sich wie ein Abschluss angehört, und das waren sie auch, denn Rebecca drehte sich um und ging auf die Tür zu.
    Sophie überlegte, ob sie einen Angriff starten sollte, aber Rebecca war zu schnell, und als sie die Tür erreicht hatte, drehte sie sich noch mal um, sodass Sophie in ihr Gesicht schauen konnte und es als verzerrte grüne Dämonenfratze sah.
    »Behalte mich so in Erinnerung, Sophie. Diese Seite an mir habe ich am liebsten…«
    Sie fügte nichts mehr hinzu, winkte noch mal und verschwand wie ein Phantom.
    Sophie hörte, wie die Tür wieder verschlossen wurde, und fragte sich, ob sie das alles nicht geträumt hatte. Es wäre ihr am liebsten gewesen, leider entsprach es der Wahrheit, und damit musste sie sich auseinandersetzen. Zeit genug würde sie haben, bis sich der Tag neigte und die Dunkelheit einsetzte.
    Sie schrie nicht, sie weinte nicht, sie tat etwas ganz anderes.
    Sophie griff zur Wasserflasche und trank einen Schluck. Schließlich wollte sie bei Kräften bleiben, denn aufgegeben hatte sie sich noch nicht…
    ***
    Ich kannte den Weg von Toulouse nach Alet-les-Bains, wo sich das Kloster der Templer befand. In die Richtung fuhren wir nicht. Zwar schlugen wir den Weg in Richtung Süden ein, aber nicht in die südöstliche Richtung, sondern direkt auf die Pyrenäen zu.
    Ich hatte erfahren, dass die Ruinen des Klosters in der Nähe eines Ortes mit dem Namen Lacourt lagen und wollte jetzt wissen, wie weit er ungefähr von Toulouse weg lag.
    »Rund fünfzig Kilometer.«
    »Das lässt sich ertragen.«
    »Meine ich auch.«
    Es war einer dieser Tage, die ein Urlauber genießen konnte, wenn er die Sonne liebte und die Hitze mochte. Ich war froh, dass ich in einem Auto saß, das mit einer Klimaanlage ausgerüstet war, denn die Strahlen der Sonne knallten mächtig auf das Blech.
    Es war wieder die Zeit der Waldbrände. In Spanien wüteten sie bereits, in Griechenland ebenfalls, doch der Süden Frankreichs war bisher davon verschont geblieben.
    Die Erde war pulvertrocken und wer abseits der breiten Straßen fuhr, hinterließ eine Staubfahne, die nicht abreißen wollte.
    Godwin de Salier fuhr sehr konzentriert. Er machte auf mich den Eindruck eines Menschen, der nicht gestört werden wollte, um seinen Gedanken nachhängen zu können. Manchmal bewegte er seine geschlossenen Lippen, ohne etwas zu sagen. Ich musste nicht erst groß raten, womit er sich gedanklich beschäftigte.
    Es war eine karge Landschaft, durch die wir rollten. Zu anderen Jahreszeiten mochte sie grün sein, das war jetzt nicht der Fall. Der heiße Sommer hatte seine Spuren hinterlassen. Die wenigen Pflanzen sahen verstaubt aus und das Buschwerk wirkte wie Trockenholz. Wälder gab es hier nicht, dafür Täler und Hügel, die sich weiter im Süden zu einem mächtigen Bergmassiv auftürmen würden. Dort endete Frankreich und die iberische Halbinsel Spanien begann.
    Ich zuckte leicht zusammen, als Godwin plötzlich sein Schweigen unterbrach.
    Er räusperte sich zunächst und sagte dann: »Ich bin auch noch nie in dem Ort gewesen. Wichtig ist, dass wir auch den richtigen anfahren.«
    »Hast du Zweifel?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nun ja, es war nicht einfach, den Ort zu finden. Ob wir hundertprozentig richtig liegen, weiß ich auch nicht. Aber es ist wohl das bekannteste Kloster, und es hat eine Geschichte.«
    »Über die du kaum etwas weißt.«
    »Stimmt. Ich habe mich da auf Sophies Angaben verlassen. Sie hat mir ihren Traum sehr exakt beschrieben. Ich habe so nachforschen können und entnahm der Historie, dass dieses Kloster geplündert wurde und man die Nonnen tötete.«
    »Warum tat man das?«
    »Ich kann es dir nicht genau sagen. Aber es muss einen Grund gegeben haben, dass die Mordbande des Kardinals erschien und hier ihre blutigen Zeichen setzte.«
    »Dann waren diese Männer praktisch die Vorläufer der Inquisition?«
    »Kann sein. Aber man weiß auch, welches Unheil sie angerichtet hat.

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