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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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haben, und das man nicht will.«
    »Ich verstehe noch immer nichts.«
    Rebecca lächelte. »Das weiß ich. Keine Sorge, ich werde dich aufklären. Unser Orden der Einsamen Schwestern hat ihr Kloster einer bestimmten Person geweiht.«
    »Nämlich?«
    »Maria Magdalena!«
    Sophie Blanc hatte Zeit gehabt, sich auf einiges vorzubereiten. Die Wahrheit allerdings war für sie schockierend. Sie wusste, dass sich der Ausdruck von Unbehagen auf ihrem Gesicht ausbreitete, und zugleich hatte sie das Gefühl, dass sich der Boden unter ihren Füßen öffnen würde.
    »Hast du es gehört?«
    Sophie nickte.
    Rebecca aber lächelte. »Jetzt weißt du, warum ich dich hierher geholt habe. Ich will das Kloster wieder eröffnen, und der alte Name soll bleiben. Diesmal allerdings mit einer Person, die dafür steht. Oder irre ich mich?«
    Sophie hatte zugehört, aber nicht richtig verstanden. Sie wollte es auch nicht, es war für sie noch alles zu weit weg, aber sie hatte sich nicht geirrt.
    Zugleich kamen ihr wieder Fetzen des Traums in den Sinn. Sie sah das Innere des Klosters, die Horde, die einfiel, die jede Nonne tötete, bis auf eine…
    Ihre Gedanken stockten.
    Sie starrte Rebecca ins Gesicht, und die Erinnerung an ihren Traum verstärkte sich.
    Da war auch eine Frau gewesen, der nichts geschehen war. Sie hatte wunderschön ausgesehen. Besonders das Gesicht war ihr aufgefallen und in Erinnerung geblieben.
    Rebeccas Gesicht?
    Zwei Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, dann fing Rebecca an zu sprechen. »Es ist nichts verloren gegangen, Sophie. Es hat sich vieles gehalten. Man muss nur Geduld haben, auch über lange Zeiten hinweg. Das sage ich dir.«
    »Und du hattest die Geduld?«
    »Ja, man hat mich warten lassen.«
    »Und wer tat das?«
    »Du kannst es dir aussuchen. Wir haben über den Himmel gesprochen und auch über die Hölle. Ich will mich nicht wiederholen, aber ich habe auf die richtigen Mächte vertraut.« Sie sprach jetzt lauter. »Und ist nicht auch Maria Magdalena von manchen Menschen als Teufelin bezeichnet worden? Nicht nur als Hure oder Bekannte der Aposteln? Du kannst es dir aussuchen.«
    Sophie musste schlucken, bevor sie eine Antwort gab. »Du irrst dich. Sie war keine Teufelin. Das weiß ich genau. Sie war eine wunderbare Frau, die nur verkannt wurde.«
    »Dann liegen wir auf einer Linie.«
    »Aber ich setze sie nicht in Verbindung mit dem Bösen oder der Hölle. Das sollte dir klar sein.«
    »Tue ich das denn?«
    »Ja.«
    »Dann erkläre mir, wie du auf diese Idee gekommen bist. Ich bin sehr gespannt.«
    Sophie spürte, dass ihr Mund wieder trocken geworden war. Sie traute sich nicht, nach der Flasche zu greifen und einen Schluck zu trinken. Zu sehr stand sie unter Druck.
    »Ich habe einen Traum gehabt.«
    »Das weiß ich.«
    »Und darin habe ich auch dich gesehen. Ich sah die Häscher des Kardinals, ich sah deine Nonnen fallen und in ihrem Blut liegen, und ich sah dein Gesicht.«
    »Sehr gut beobachtet.«
    »Du gibst es zu?«
    »Warum soll ich nicht das zugeben, worauf ich stolz bin? Ich habe dir vorhin von den beiden Gegensätzen erzählt, die ich nicht so gesehen habe. Ich musste mich für einen entscheiden, und das habe ich getan. Das hat mich gerettet.«
    »Du hast auf der falschen Seite gestanden. Du verdienst es nicht, den Namen dieser wunderbaren Frau in den Mund zu nehmen.«
    »Oh, das glaubst du wirklich?«
    »Ja, das glaube ich!«
    »Dann hast du dich geirrt. Es gibt kein Zurück mehr für dich. Das Kloster ist wieder durch seinen alten Orden in Besitz genommen worden. Die Einsamen Schwestern sind wieder da, und damit auch die Gründerin, also ich. Aber ich kann diesmal auf meine Namenspatronin setzen, denn jetzt bist du hier, Sophie.«
    Sophie Blanc schüttelte den Kopf, als hätte sie sich nicht angesprochen gefühlt. »Du wirst mich nicht auf deine Seite bringen, Rebecca, das schwöre ich dir. Wie werden nie zusammenkommen.«
    »Was bleibt dir anderes übrig?«
    »Ich habe genügend Kraft. Ich weiß, wer ich bin! Und ich weiß, auf wen ich mich verlassen kann.«
    »Ich auch.« Rebecca lachte. »Soll ich es dir beweisen?«
    »Ich bin nicht scharf darauf.«
    »Aber ich«, erwiderte die Nonne und drehte sich halb um die Achse, sodass Sophie auf ihren Rücken schauen konnte.
    Rebecca blieb nicht still stehen, ihr Körper zuckte leicht, und daran war besonders der Kopf beteiligt.
    Sie schüttelte ihn. Sie spreizte die Arme vom Körper weg, und Sophie hörte ein leises Zischen. Er war der Auftakt zur

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