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1633 - Dienerin des Bösen

1633 - Dienerin des Bösen

Titel: 1633 - Dienerin des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deutete auf einen mit unterschiedlichen Getränken gefüllten hohen Kühlschrank. »Nehmen Sie sich was zu trinken.«
    Die Idee war ausgezeichnet. Ich lechzte nach einem kalten Orangensaft, den Godwin holte. Er hatte sich für Mineralwasser entschieden. Es gab noch eine kleine Theke und dahinter eine Tür, die sich direkt neben dem eisernen Pizzaofen befand.
    An den Wänden hingen Bilder, die allesamt Motorräder oder Roller zeigten.
    René war im Hintergrund verschwunden. Beide hofften wir, dass wir mit seiner Hilfe einen Schritt weiter kamen. Er war nicht der Typ, der nur auf den Putz haute.
    Godwin sah ich die Skepsis an, denn er runzelte die Stirn. »Meinst du, dass wir hier richtig sind?«
    »Hast du eine bessere Idee?«
    »Nein, das ist es ja gerade.« Er trank aus der Flasche. Als er sie absetzte, sagte er: »Zum Glück wissen wir mittlerweile, in welche Richtung wir fahren müssen. Und ich bin froh, dass es das Kloster gibt. Auf der Fahrt hatte ich manchmal den Eindruck, dass wir auf dem falschen Dampfer waren.«
    »Mal abwarten.«
    »Das sagst du so leicht, John. Mir geht es um Sophie, ich will sie zurückhaben. Ich kann es nicht hinnehmen, dass man ihr ein Leid antut. Sie ist etwas Besonderes. Ich glaube fest daran, dass sie mit einem höheren Auftrag in diese Welt geschickt wurde. Ich muss nicht betonen, wer in ihr wiedergeboren ist.«
    »Nein, nein, das brauchst du nicht.«
    »Und es macht mich nachdenklich, dass die andere Seite ausgerechnet hinter ihr her ist.«
    Ich runzelte die Stirn. »Maria Magdalena?«
    »Ja, John. Dir muss ich nicht erzählen, wer sie einmal war und welche Legenden sich um sie ranken. Was sie allerdings mit diesem Kloster und dem Orden der Einsamen Schwestern zu tun haben könnte, das weiß ich nicht.«
    Ich trank und wollte die Antwort danach geben, aber das musste ich zunächst zurückstellen, weil René wieder erschien. Er lächelte etwas schief und erklärte uns, dass er noch hatte suchen müssen, um das Gewünschte zu finden.
    »Macht nichts«, sagte der Templer. »Wichtig ist, dass Sie uns etwas mitbringen.«
    »Ja, ich habe die Fotos.« Sie steckten noch in einem Umschlag, und René wollte vorher etwas erklären.
    »Sie müssen wissen, dass das Fotografieren mein Hobby ist. Ich habe mich schon seit meiner Kindheit damit beschäftigt. Später bin ich dann zur Nachtfotografie gekommen. Sie glauben gar nicht, wie viele Ausflüge ich schon bei Dunkelheit gemacht habe.«
    »Auch zum Kloster?«, fragte ich.
    »Nein, John, nein. So mutig bin ich nie gewesen. Ich war nur in der Nähe. Ich weiß schließlich, was mit dem Kloster war. Dass dort Nonnen gelebt haben, deren Gebieter der Teufel war.«
    »Gewesen sein soll!«
    »Egal. Man sagt es hier, und die Leute glauben es. Irgendwann bin ich selbst auch skeptisch geworden.«
    »Warum?«, fragte Godwin.
    »Das werden Sie gleich zu sehen bekommen.«
    »Wir sind gespannt.«
    René warf uns noch einen knappen Blick zu, dann drehte er den Umschlag um, damit die Bilder aus ihm hervorrutschen und sich auf dem Tisch verteilen konnten.
    Schon beim ersten Hinsehen stellten wir fest, dass es sich um Aufnahmen handelte, die allesamt in der Nacht geschossen worden waren. Man musste schon genau hinschauen, um Unterschiede zu entdecken.
    Wir überließen René die Reihenfolge, und er breitete die Fotos vor uns aus.
    »Landschaft«, sagte er. »Zumindest auf den ersten Blick, und das trifft auch zu. Es sind alles Fotos hier aus der nahen Umgebung. Ich mag Wolken, auch noch in der Dunkelheit. Sie werden sie sehen können, wenn Sie genau hinschauen.«
    »Und was ist mit dem Kloster?«, wollte ich wissen.
    »Das werden Sie gleich sehen.« Er schob die ersten Fotos zur Seite und legte uns die nächsten beiden vor. Mehr gab es auch nicht. Auf den ersten Blick sahen wir keinen Unterschied. Die Gegend hatte ihr Gesicht nicht verändert.
    Aber da gab es noch einen zweiten Blick und auch den Zeigefinger des Fotografen, der auf einen bestimmten Punkt in der Aufnahme hinwies.
    »Da müssen Sie genauer hinschauen.«
    Das taten wir. Jeder nahm sich ein Foto vor. Tatsächlich, es war eine Ruine zu sehen, wobei wir sie nicht unbedingt als eine solche ansahen, denn von diesem ehemaligen Kloster schien noch einiges überdauert zu haben.
    »Das ist es«, erklärte René.
    Godwin nickte. »Sehen wir. Aber ich muss Ihnen sagen, dass wir etwas enttäuscht sind.«
    »Warum?«
    »Ist das denn der Beweis, dass in diesem Kloster jemand lebt? Das sehe ich nicht so. Wir sind

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