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1635 - Die Gespenster-Jäger

1635 - Die Gespenster-Jäger

Titel: 1635 - Die Gespenster-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu. Obwohl wir hier nichts finden können, muss das Grab etwas Besonderes sein. Der Meinung bin ich.«
    Da schlossen wir uns ihm an. Bill und ich erinnerten uns an den Film, den wir gesehen hatten. Da hatten Gina Rankin und Cole Parker sich an diesem Grabstein gegenübergestanden und sich über diesen Klotz hinweg die Hände gereicht. Eine typische Siegergeste, die anzeigte, dass es die beiden Gespensterjäger wieder mal geschafft hatten, etwas Verwunschenes, Vergessenes oder Unheimliches zu finden.
    Und jetzt?
    Wir standen hier, konnten uns nur anschauen und sahen nichts, was darauf hingedeutet hätte, dass hier etwas nicht stimmte.
    Es passierte nichts. Wir standen in einer völlig normalen Nacht auf einem alten kleinen Friedhof. Ich wurde den Gedanken nicht los, dass das ganze Geschehen mit demjenigen zusammenhing, der hier begraben lag.
    »Wie sieht es mit einem Kreuztest aus?«, fragte Bill.
    »Daran habe ich auch gedacht.« Sekunden später hielt ich meinen Talisman in der Hand, und Peter Terry bekam große Augen, als er das matte Schimmern des silbernen Kreuzes sah.
    Er hielt sich allerdings mit einem Kommentar zurück und schaute zu, wie ich das Kreuz auf den Grabstein legte. Wenn sich in oder unter ihm eine schwarzmagische Kraft angesiedelt hatte, dann würde mir das Kreuz ein Zeichen geben. Es passierte nicht.
    Ich war zwar nicht wütend, aber schon leicht frustriert.
    »Sieht nicht gut aus«, meinte Bill. »Du sagst es.«
    »Oder müssen wir davon ausgehen, an der falschen Stelle zu stehen? Kann ja auch sein.«
    So unrecht hatte er nicht. Da musste ich nicht lange überlegen. An diesem Ort hatte es möglicherweise eine dämonische Macht gegeben, die aber nun nicht mehr vorhanden war oder einfach nur den Ort gewechselt hatte. Jedenfalls steckte sie jetzt in den beiden Gespensterjägern und hatte sie auf ihre Seite gezogen.
    Für mich war es nach wie vor wichtig zu erfahren, wer unter dem schweren Klotz begraben lag.
    Bill legte seine Stirn in Falten. »Was tun wir, John?«
    Mein Gefühl sagte mir, dass es besser war, wenn wir noch aushielten.
    Das sagte ich ihm auch.
    »Gut, dann bleiben wir.«
    Peter Terry mischte sich ein. »Glauben Sie denn noch immer, dass die beiden hierher kommen werden? Die sind doch so mächtig, denn in ihnen leben zwei Existenzen und…«
    Er legte eine Sprechpause ein, weil ich ihm mit einer Geste angedeutet hatte, zu schweigen.
    Das war nicht grundlos geschehen, denn ich hatte tatsächlich etwas gehört.
    Es war ein fremdes Geräusch gewesen. Nicht richtig einzuschätzen, aber ein Geräusch, das nicht zu diesem stillen Friedhof passte, und sofort stand ich wie auf dem Sprung.
    Auch Bill hatte es gehört. Er drehte den Kopf in eine bestimmte Richtung und flüsterte: »Das sind Stimmen.«
    »Du sagst es.«
    »Und du gehst davon aus, dass es Rankin und Parker sind?«
    »Ich weiß nicht, ich denke mir, dass es mehrere Personen sind.«
    »Stimmt.«
    Auch der Regisseur hatte die Stimmen gehört und flüsterte: »Sollen wir uns nicht verstecken?«
    Es war eine gute Idee. Wir wussten nicht, wer den Friedhof betreten hatte und wo diese Menschen hinwollten, aber die Richtung stimmte. Sie näherten sich dem Grab mit dem großen Stein.
    Verstecke gab es genug in dieser Umgebung. Wir brauchten nur eines, von wo aus wir alles unter Kontrolle halten konnten. Eine Buschgruppe, die über mehrere Gräber hinweg gewuchert war, ließ keine Wünsche offen. Peter Terry nahmen wir mit, der sich nicht eben begeistert zeigte und davon sprach, dass es besser gewesen wäre, wenn er sich woanders aufhalten würde.
    Das mochte in seinem Fall stimmen. Jetzt war es zu spät, ihn laufen zu lassen.
    Wir wühlten uns durch das Hindernis und waren froh, dass es nicht so dicht war, wie es ausgesehen hatte. An gewissen Stellen gab es Lücken im Blattwerk, durch die wir eine gute Sicht auf das Grab und den Stein hatten.
    Es waren nicht nur Stimmen zu hören, denn jetzt kam Leben auf den Friedhof. Plötzlich tauchten die ersten Lichter auf. Helle Arme durchschnitten die Dunkelheit. Die Ankommenden trugen Taschenlampen. Sie waren auch nicht völlig ruhig. Sie unterhielten sich mit ungewöhnlich klingenden Stimmen. Sie hörten sich an, als wären sie durch einen Filter gedämpft worden. Das Grab war das Ziel.
    Zwar waren die Ankömmlinge nicht deutlich zu sehen, aber wenn sie sich gegenseitig anleuchteten, bekamen wir schon große Augen, denn mit einem derartigen Besuch hatten wir nicht gerechnet.
    Fünf Personen

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