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1635 - Die Gespenster-Jäger

1635 - Die Gespenster-Jäger

Titel: 1635 - Die Gespenster-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter?«
    »Ganz einfach. Wir werden den Ort besuchen, an dem Sie gestern den Film gedreht haben, nicht mehr und nicht weniger. Ist das für Sie okay?«
    Peter Terry schwieg. Wir sahen ihm an, dass es für ihn nicht okay war.
    Er hatte seine Probleme. Einige Male wischte er über sein Gesicht und stöhnte leise.
    Bill und ich ließen ihm Zeit, bis ich mit meiner Bemerkung den Kern des Problems traf.
    »Wir werden zu diesem Friedhof gehen, wo alles begonnen hat, und dort auch das entsprechende Grab besuchen.«
    Der Regisseur schwieg. Sein Gesichtsausdruck zeigte uns, dass er sich fürchtete.
    »Ich soll mit?«
    »Ja, Sie sind wichtig.«
    »Aber ich habe mir vorgenommen, den Friedhof nie mehr zu betreten.«
    »Das ist völlig normal. Nur müssen Sie bedenken, dass Sie jetzt nicht mehr allein sind. Wir sind bei Ihnen, und da liegen die Dinge ganz anders.«
    Peter Terry focht einen innerlichen Kampf aus. Wir hörten ihn leise stöhnen, dann schlug er die Hände vor sein Gesicht und dachte nach.
    Schließlich hob er den Kopf und stand auf. Ein Zeichen, dass er sich zu etwas entschlossen hatte.
    »Wenn es nicht anders geht, werde ich mitgehen. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.«
    »He«, sagte Bill Conolly. »Das ist falsch. So dürfen Sie nicht denken. Es wird ein Ende mit Schrecken geben, aber nicht für Sie, Peter. Das kann ich Ihnen versprechen. Sobald Sie uns das Grab auf dem Friedhof gezeigt haben, sind Sie aus dem Schneider. Alles andere erledigen wir.«
    »Und was wollen Sie dabei erledigen?«
    »Wir werden dem Spuk ein Ende machen. Die Gespensterjäger werden keinen Menschen mehr umbringen.«
    Peter Terry schaute den Reporter an, als würde er ihm kein Wort glauben. Dann drehte er sich zur Seite und griff nach seiner dünnen Jacke.
    »Gehen wir«, sagte er mit leiser Stimme…
    ***
    Wir gingen nicht, wir fuhren. Und wir fuhren zu einem alten Friedhof, der weder mir noch Bill bekannt war, obwohl wir davon überzeugt waren, uns in London gut auszukennen. Aber dieser Flecken Erde lag südlich von Newington in einem alten Wohngebiet, in dem man den Eindruck haben konnte, dass die Zeit stehen geblieben war.
    Alte Mietshäuser aus Backstein, umwuchert von Gärten und Vorgärten.
    Straßen mit einem Belag, der unbedingt hätte ausgebessert werden müssen. Das alles sahen wir selbst in der Dunkelheit.
    Bill hatte auf dem Rücksitz Platz genommen, um nicht zu stören, während Peter Terry mir mit leiser Stimme Anweisungen gab, wie ich zu fahren hatte.
    Ich hatte keine großen Zwischenfragen gestellt, wollte jetzt allerdings wissen, ob der Friedhof noch zu diesem Wohngebiet gehörte.
    »Fast. Mehr am Rande. An einer Straße, die geradewegs zum Burgess Park führt.«
    »Okay.«
    Es ging mittlerweile auf Mitternacht zu. Nicht mal eine habe Stunde, und die Tageswende war überschritten. Die richtige Zeit, um einen alten Friedhof zu besuchen. Wir hatten zudem erfahren, dass dort keine Toten mehr begraben wurden und wir auf dem Gelände praktisch die einzigen Menschen waren.
    »Und das ist sicher?«, wollte ich wissen.
    »Ich denke schon. Wir haben bei den Dreharbeiten jedenfalls nie Besuch bekommen.« Er hob die Schultern an. »Von anderen Personen, meine ich.«
    »Und weshalb war es gerade dieser Friedhof, den Sie sich ausgesucht haben?«
    Peter Terry lachte sehr unecht. »Weil es dort angeblich spuken sollte.«
    »Woher haben Sie das gewusst?«
    »Ach, das ist leicht. Wir haben unsere Rechercheure, die jede Sendung vorbereiten. Das ist nun mal so beim Fernsehen. Man sucht die entsprechenden Plätze aus, wo es interessant sein könnte. Darauf haben wir uns bisher immer verlassen.«
    Noch war von dem alten Friedhof nichts zu sehen. Aber es gab schon weniger Häuser. Die Lücken waren größer geworden. Grundstücke, auf denen hohes Unkraut wucherte.
    Der Regisseur sprach von einem schmalen Weg, in den wir einbiegen mussten.
    »Der führt dann direkt bis zum Friedhof.«
    Der Weg war bald gefunden. Ich hatte den Eindruck, in diesem Teil der Stadt ganz allein unterwegs zu sein. Hier ruhte London tatsächlich, denn wir sahen so gut wie keinen Menschen.
    »Ich wollte Ihnen noch sagen, Mr. Sinclair, dass dieser Friedhof nicht normal ist.«
    »Ach? Was meinen Sie damit?«
    »Ich habe gesehen - und da schließe ich die Mitglieder der Crew ein -, dass einige Gräber geschändet worden sind. Da hat man die alten Grabsteine oder Kreuze einfach umgeworfen. Manche Gräber sahen aus, als hätte man in ihnen nach

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