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1636 - Die letzte Etappe

Titel: 1636 - Die letzte Etappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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absolut unsinnige Behauptung", wiederholte Curious in ihrer dozierenden und etwas gestelzten Sprechweise. „Unsere Anwesenheit an Bord dieses Raumschiffs ist dringender erforderlich als deine, Nagezahn."
    „Auch diese Anrede paßt mir nicht", beschwerte sich Gucky. „Ich habe einen richtigen Namen, und den könnt ihr gefalligst benutzen."
    „Du bist nicht berechtigt, uns Anweisungen zu geben", erklärte Curious. Manchmal verfiel sie in ihren Reden in einen fast übertrieben sachlichen Ton. „Du könntest uns jedoch ein paar Fragen beantworten."
    „Götz von Berlichingen", sagte der Mausbiber. „Bei dem Herrn werde ich auch noch Erkundigungen einholen", behauptete die wie stets piekfein und sehr männlich gekleidete Ennoxdame allen Ernstes.
    Modischen Geschmack hatte sie, das mußte Gucky neidlos anerkennen. „Befmdet er sich an Bord?"
    Ed Morris, Guckys Pilot auf der Space-Jet GECKO, der im Hintergrund des Raumes an der Wand lehnte und genüßlich auf einer Trockensalami kaute, brach in schallendes Gelächter aus. „Lach nicht, du Hungerleider!" fuhr Curious ihn an. Und Megananny lachte meckernd dazu.
    Das Mundwerk der Piratin hatte während dieser Minuten keinen Moment stillgestanden, aber niemand hatte auf ihr Lamento geachtet. Sie hätte jedem Wasserfall Konkurrenz machen können, denn aus ihrem mit großen Zahnlücken gespickten Mund plätscherte es ohne Unterlaß. „Dein Freund Gullik wird in wenigen Minuten dieses Raumschiff anhalten", erklärte Curious streng. „Dann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Felix seinen Tiefschlaftank für ein paar Stunden verlassen darf. Du wirst ihn in Ruhe lassen, Mausbiber! Wir untersagen dir jeden Kontakt mit ihm."
    „Ihr kennt meine Antwort?" fragte Gucky lauernd. „Ich hoffe", kicherte Megananny, „sie ist nicht so obszön wie jene bei unserer Ankunft. Leider habe ich vergessen, was du da gesagt hast, aber ich erinnere mich, daß es etwas Schlimmes war.
    Sogar dein Freund, der Kommandant, .hat da seine Gesichtsfarbe gewechselt."
    Natürlich wußte der Ilt, was die schwergewichtige Frau meinte. Das Ereignis lag gerade fünfzehn Tage zurück, als er seinen Freund Heimo Gullik dazu überredet hatte, in einem Blitzstart von „Letzter Hafen" zu verschwinden.
    Die Flucht mit Felix war sinnlos gewesen, denn die drei Ennoxfrauen waren an Bord erschienen, noch bevor sie in den Hyperraum gewechselt waren. Ihre Erklärung, sich fortan um das Wohl und Wehe von Felix zu kümmern, hatte Gucky nur sehr mühsam akzeptiert.
    Zu seinem Glück oder Pech - was zutraf, mußte sich erst noch zeigen -hatte sich Felix' Zustand schon bald nach dem Blitzstart wieder drastisch verschlechtert. Der Einfluß der drei Furien (wie Ed Morris die Ennoxfrauen bezeichnet hatte) war nicht nur positiv gewesen.
    Zähneknirschend und lamentierend hatten sie ihr Einverständnis dazu gegeben, daß die Bordmedikerin Saranda den leidenden Ennox wieder in den Tiefschlaftank steckte. Die Arafrau war eine Spezialistin für Fremdvölkermedizin. Die drastische Maßnahme mit dem künstlichen Tiefschlaf hatten die Ennoxfrauen erst nach langen Diskussionen mit Saranda eingesehen. Dabei hatten sie alle Sympathien bei der Chefmedikerin verloren.
    Schon auf dem Flug von der Milchstraße nach NGC 55 hatte sich gezeigt, daß der Verfall von Felix' Körperfunktionen und insbesondere das Nachlassen der Strahlung des Sonnengeflecht-Organs mit der Schlafruhe fast zur Gänze aufgehalten werden konnten. „Unser Felix darf nicht erneut beunruhigt werden", behauptete Megananny. „Wenn du ihm etwas tust, werde ich dich zerquetschen."
    „Wenn es darauf ankommt", meinte Gucky, „dann nehme ich es mit euch dreien allein auf. Also nimm den Mund nicht zu voll. Aber wenn ihr auf meinen Rat hören wollt, dann ..." >Unrat", unterbrach ihn Megananny. „Nichts anderes kommt aus deinem schwächlichen Gehirn."
    „Es ist zum Heulen", schimpfte die Piratin. „Du spielst dich auf wie ein Beschützer. Dabei kannst du gar nicht beurteilen, was Felix hilft. Du bist doch kein Ennox. Du bist ein Mausbiber.
    Und das solltest du nie vergessen."
    „Ich habe nur gesehen", erklärte der Ilt bissig, „daß er dem Tod schneller näher kommt, seit ihr ihn gesprochen habt. Euer Einfluß ist negativ. Ihr habt seine Nerven strapaziert. Ohne euer Hiersein könnte er sich frei auf der XENOLITH bewegen."
    „Eine irreguläre Deutung des Sachverhalts", dozierte Curious. Näher begründen konnte sie ihre Aussage aber auch nicht. „Wenn ich Felix die

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