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1636 - Die letzte Etappe

Titel: 1636 - Die letzte Etappe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schlecht."
    Gucky blickte sich um. Er befand sich in seiner Privatkabine auf der GECKO. Und außer ihm war nur Alaska anwesend. „Du warst eingeschlafen", sagte der Freund. „Ist dir nicht gut?"
    „Es ist alles in Ordnung", versicherte Gucky etwas schlaftrunken. „Ich habe nur etwas Seltsames geträumt."
    „Möchtest du es mir erzählen?"
    Gucky schüttelte den Kopf. „Lieber nicht. Es genügt, wenn ich irritiert bin."
    „Wie du möchtest."
    „Ich lege mich wieder hin."
    „Und ich sehe später wieder nach dir", versprach Alaska und ging.
    Der Mausbiber legte sich auf seine Liege. Aber an ein erneutes Einschlafen war gar nicht zu denken. Das Traumerlebnis hatte ihn erneut angeheizt. Die Fragen bohrten sich immer stärker in seinem Kopf.
    Lebten die Ennox wirklich ohne High-Tech?
    Oder lebten sie so wie in seinem Traum?
    Wie lebten sie überhaupt?
    Welches Rätsel verbarg sich hinter diesem Planeten?
    Welches Geheimnis wollten die Ennox mit aller Gewalt schützen?
    Es gab einen ganz einfachen Weg, diese Fragen zu beantworten. Und keiner würde etwas davon erfahren oder merken.
    Die Entfernung zur Ennoxwelt stellte Gucky vor keine größeren Probleme. Er hatte schon andere Distanzen per Teleportation überwunden. Und das nicht nur in Träumen.
    Er bräuchte nur einen Moment kurz vor dem Start der XENOLITH abzuwarten, wenn die Ennox sich anschickten, heimzukehren. Und dann mal schnell zur Oberfläche ihrer Welt teleportieren, sich ein bißchen umsehen und unbemerkt wieder zur XENOLITH zurückkehren.
    Natürlich bräuchte er niemandem etwas davon zu erzählen, auch Alaska und Heimo nicht. ... mal schnell zur Oberfläche ihrer Welt teleportieren ...
    Daß er damit irgendeinen Schaden anrichten würde, konnte er ausschließen, denn niemand würde ihn bemerken. Also war die Furcht Philips für einen solchen Fall gegenstandslos.
    Das Hindernis war allein das Versprechen.
    Er wanderte stundenlang durch das Schiff. Alaska ließ sich ab und zu sehen, aber er verriet ihm nichts von seiner quälenden Neugier und seinen Gedanken. Daß der Freund ihn regelrecht kontrollierte, störte ihn nicht.
    Schließlich begab sich Gucky wieder in seine Privatkabine auf der GECKO.
    Der Zeitpunkt des Starts rückte näher. Die Fähre war ohne Zwischenfall zurückgekehrt, und Heimo Gullik hatte den Zeitpunkt des Starts bereits festgelegt und bekanntgegeben.
    Den 15. Januar 1201 NGZ, 17.30 Uhr Standardzeit, Noch eine halbe Stunde. Das reichte bequem.
    Wenn da das Versprechen nicht wäre ..
    Plötzlich fiel es Gucky wie Schuppen von den Augen.
    Das war die Lösung!
    Was hatte Felix verlangt? Kein Fremder sollte die Oberfläche seiner Heimat betreten. Und was hatte er beim Abschied gesagt? Betrete nie die Oberfläche unserer Heimat!
    Und was hatte er selbst geplant?
    Mal schnell zur Oberüäche ihrer Welt teleportieren ... „Es ist doch ganz einfach", sagte Gucky zu sich selbst. „Ich halte mein Versprechen. Ich werde die Oberfläche des Planeten nicht betreten oder berühren. Ich springe einfach in die Atmosphäre und sehe mich aus geringer Höhe ein wenig um."
    Er wartete nicht länger ab, zumal er damit rechnete, daß Alaska ihn in Kürze noch einmal kontrollieren würde.
    Bis dahin wäre er schon zurück.
    Gucky konzentrierte sich und sprang.
    Und diesmal war es Realität!
     
    *
     
    Zehn Minuten später betrat Alaska Saedelaere die Kabine Guckys. Er sah den Freund mitten im Raum stehen und ins Leere starren. Sein Kommen schien Gucky gar nicht bemerkt zu haben. „He, Kleiner!" sagte Alaska. „Was ist los?"
    Der Ilt drehte sich langsam um. Alaska erkannte ein unsicheres Flakkern in seinen Augen, das er früher noch nie gesehen hatte. „Gucky", sagte Alaska. „Du hast deine Neugier nicht bezähmen können! Ich sehe es dir an. Ich will nicht mit dir schimpfen, aber du darfst meinen Gedanken entnehmen, was ich von deiner Tat halte."
    Gucky blickte durch ihn hindurch. „Kann deine Gedanken nicht lesen", sagte er dann knapp. „Warum? Ist das ein Scherz?"
    „Weiß nicht, warum."
    „Du warst auf der Ennoxwelt. Gib es zu!"
    „Habe die Oberfläche nicht betreten."
    „Das ist doch Wortklauberei. Du warst da."
    „Hat sich nicht gelohnt."
    „Das ist doch keine Antwort. Wir sind Freunde. Du kannst offen mit mir sprechen. Ich werde dich nicht verraten."
    „Hat sich nicht gelohnt", wiederholte Gucky wie geistesabwesend. „Was hat sich nicht gelohnt?"
    „Weiß nicht. Hab' ich vergessen."
    „Hast du etwas gesehen, was dich schockiert

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