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1636 - Satans eigene Rockband

1636 - Satans eigene Rockband

Titel: 1636 - Satans eigene Rockband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eine Feuerhölle hatten sich die Jungs ausgesucht, und das war für Frank Butler nicht zu begreifen gewesen.
    Es hatte ihm damals einen Schlag versetzt. Keiner aus der Band hatte ihn je ins Vertrauen gezogen. Der Tod hatte sie von einem Moment auf den anderen erwischt. Frank Butler war davon völlig überrascht worden.
    Dabei hätte er ihnen bei ihren Problemen möglicherweise helfen können.
    Es war vorbei, vergessen, bis zu dem Tag, als er aus dem Internet erfuhr, dass die Devils wieder auftreten wollten.
    Das war für ihn ein Schock. Dann hatte er sich geärgert, weil er daran dachte, dass eine andere Gruppe den Namen übernommen hätte und nun damit Geld machen wollte.
    Nein, das war nicht der Fall. Im Internet wurde nur über die echten Devils geschrieben. Über diejenigen, die eigentlich tot sein mussten, es aber angeblich nicht waren und die sogar ihren Auftritt angekündigt hatten.
    An einem Samstagabend wollten sie in der alten Ruine des Pelham Castle auftreten. Nicht weit von dem Ort entfernt, wo sie sich damals verbrannt hatten.
    Frank Butler konnte das nicht fassen, aber es war kein Fake, und er wusste zudem, dass ihrem Aufruf einige Menschen Folge leisten würden. Es gab die Fans der Devils auch weiterhin.
    Was tun? Alles ernst nehmen oder die Sache laufen lassen? Butler war hin- und hergerissen. Er fand die Lösung einfach nicht, aber sein Gefühl sagte ihm, dass daran etwas Wahres war, auch wenn er sich das nicht vorstellen konnte.
    Es war einen Versuch wert.
    So hatte er sich entschlossen, dieses Revival in der Ruine ebenfalls zu besuchen. Er wollte schon am Nachmittag fahren, um pünktlich zu sein.
    Zunächst aber wartete er auf die Post, die ihm Senta jeden Tag brachte.
    Nur an diesem späten Morgen war sie damit noch nicht erschienen. Sie kam ungefähr eine Viertelstunde später als sonst und betrat lächelnd das lichtdurchflutete Büro mit den großen, bis zum Boden reichenden Fenstern, durch die der Blick in den Garten fiel. Draußen lastete die Schwüle. In seinem Glasanbau merkte der Agent nichts davon, denn die Klimaanlage arbeitete hervorragend.
    »Es ist so gut wie nichts gekommen«, meldete Senta bei ihrem Eintreten, »nur Reklame und ein kleines Päckchen.« Sie trat an Frank Butler heran und legte es auf dem Schreibtisch ab.
    Der Mann beachtete es nicht. Er fragte nur: »Und wer hat es uns geschickt?«
    »Es gibt keinen Absender.«
    »Komisch.«
    »Meine ich auch, Frank. Deshalb sei mal lieber vorsichtig.«
    Er nickte und blickte gleichzeitig zu ihr hoch. »Danke, dass du so besorgt um mich bist.« Butler lächelte. Er tat es auch, weil Senta eine Augenweide war.
    Eine Haut wie die Farbe von Milchkaffee. Pechschwarzes Haar, das sie glatt gegelt und auch entsprechend geföhnt hatte. Dunkle Augen, sehr lange Wimpern, dazu eine Figur, die einfach klasse war. Im Moment sah Butler nicht viel davon, weil Senta aus dem Pool gekommen war und einen flauschigen Bademantel um ihren Körper geschlungen hatte.
    Butler selbst war keine Schönheit. Bei ihm gab es keinen Waschbrettbauch. Er kämpfte stets mit Übergewicht, die Haare waren auch weniger geworden, und deshalb hatte er sie in die Stirn gekämmt.
    Ein breites Gesicht mit knochigen Zügen und schmalen Lippen. Er wirkte nicht wie ein Agent aus der Künstler-Szene, eher wie jemand, der sein Geld auf dem Bau verdiente.
    Senta setzte sich auf die Schreibtischkante. Der Bademantel öffnete sich in der unteren Hälfte. Lange braune Beine wurden sichtbar und Füße, deren Zehennägel unterschiedlich lackiert waren.
    »Schau dir mal an, was man dir geschickt hat.«
    »Neugierig?«
    »Ja.«
    »Gut, dann werde ich dir den Gefallen tun.« Er nahm das Päckchen zur Hand. Das braune Papier war leicht zu lösen.
    Butler hatte schon eine Ahnung, was sich darunter verbergen könnte.
    Durch Tasten hatte er es erfahren - und er hatte recht, denn es war eine Kassette, die er in den Händen hielt. Zwar gab es sie noch im Handel, aber sie wurden immer mehr durch CDs verdrängt, und er fühlte sich zurückversetzt in andere Zeiten, als man ihm diese Kassetten oft als Demos geschickt hatte.
    »Wer schickt denn noch so etwas?«, wunderte sich Senta.
    »Werden wir gleich haben.«
    »Hast du denn noch einen Recorder?«
    »Und ob.«
    Butler öffnete eine Schublade seines wuchtigen Schreibtisches und holte den Recorder hervor.
    »Ihn muss man immer zur Hand haben. Er läuft sogar mit Batterien. Ich bin gespannt, ob sie noch geladen sind.«
    »Ich auch.«
    Danach ging

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