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1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

Titel: 1637 - Der Spuk, der Nebel und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hässlichen Geräuschen abfinden, die entstanden, wenn unter meinem Gewicht der eine oder andere morsche Knochen zerbrach.
    Recht bald lag diese makabre Wegstrecke hinter mir. Es hatte sich nichts verändert. Nach wie vor starrte ich in das graue Licht, das den Namen nicht verdiente. Der Nebel war weitergezogen. Als ich mich umdrehte, war er mehr zu ahnen als zu sehen.
    Es war gut, dass sich meine Augen mittlerweile an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatten. Vor mir war die Gegend recht flach und eben. Nicht aber im Hintergrund, denn dort ragte etwas in die Höhe, das aussah wie viereckige Stempel.
    Ich überlegte. Es konnten die hohen Häuser sein, die ich schon kannte.
    Lohnte es sich, den Weg einzuschlagen? Ich konnte auch einen anderen nehmen, denn ich wusste, dass es in dieser Welt eine Hütte gab, die so etwas wie ein Hauptquartier von Dracula II war. In dieser Hütte befand sich ein transzendentaler Spiegel, durch den man diese Welt verlassen und in die normale zurückkehren konnte.
    Es wäre der perfekte Start für die Rückreise. Jetzt musste ich die Hütte nur finden. Ich fragte mich zugleich, wo sich Will Mallmann wohl aufhielt.
    Was dachte er? Rechnete er damit, dass mich der Nebel zum Skelett gemacht hatte? Wenn ja, dann würde er bestimmt nachschauen, um sich davon zu überzeugen.
    Ich suchte den Raum über meinem Kopf ab und musste leider erkennen, dass es keine große Fledermaus gab, die sich durch die Luft bewegte.
    Allerdings war ich mir sicher, dass Mallmann sich nicht versteckt hielt. Er würde mir irgendwann begegnen.
    Da sich der Spuk nicht mehr meldete, war ich gezwungen, mich allein auf den Weg zur Hütte zu machen. Es war nicht einfach, obwohl ich schon einige Male hier gewesen war. Sich Fixpunkte zu merken wäre besser gewesen, nur hatte ich daran nie gedacht. So musste ich auf gut Glück los.
    Die Richtung war eigentlich egal. Die Hoffnung, etwas Bestimmtes zu entdecken, hatte ich trotzdem nicht aufgegeben, und so dachte ich daran, mir einen Ort zu suchen, von dem aus ich einen besseren Überblick hatte. Einen Berg gab es hier nicht, aber wenn ich mich nach rechts wandte, führte der Weg schon leicht bergan. Ähnlich wie bei einem breiten Bahndamm, aber nicht bewachsen, sondern nur aus Erde und Steinen bestehend.
    Ich ging los. Ich war allein und blieb es auch. Es war eine Einsamkeit, die Menschen Angst machen konnte. Zu dieser Gruppe gehörte ich nicht. Ich war froh, allein zu sein und auch von keinem Menschen gestört zu werden. Selbst Mallmann ließ mich in Ruhe, und ich atmete auf, als ich die kleine Erhöhung erreicht hatte.
    Schon beim ersten Hinschauen stellte ich fest, dass ich genau das Richtige getan hatte. Von hier war die Sicht wesentlich besser.
    Ich wollte mich einmal langsam um die eigene Achse drehen, was ich nicht schaffte, denn auf halber Strecke hielt ich an, weil ich etwas entdeckt hatte.
    Es war ebenfalls eine kleine Erhöhung, und sie lag nicht mal weit von meinem Standort entfernt. Eine Kuppe, von der sich ein bestimmter Umriss abhob. Ich musste mich schon sehr irren, wenn das nicht die Konturen eines Hauses waren, und ich ging davon aus, die Hütte gefunden zu haben.
    Das war nicht alles, was mich verwunderte. Wenn ich den Blick von der Hütte weg nach rechts drehte, dann sah ich inmitten der Leere dieser düsteren Landschaft eine Bewegung, die nichts mit Dracula II zu tun hatte, denn dort hatten sich mehrere Gestalten versammelt und eilten in einem schrägen Winkel auf die Hütte zu, wie Menschen, die inmitten einer wilden Bergwelt Schutz suchten.
    Aber Menschen gab es hier nicht. Hier hausten nur Vampire. Und die hatten es eilig. Den Grund dafür entdeckte ich auch. Die Blutsauger wurden nämlich verfolgt, und das nicht von irgendwelchen Vampirjägern, die mit Kreuzen oder Pflöcken bewaffnet waren, sondern von einer breiten hellgrauen Front, dem Todesnebel.
    Die tödliche Masse war gnadenlos. Einmal in Bewegung gesetzt, war sie nicht zu stoppen, und jetzt verfolgte sie die nächste Gruppe von Blutsaugern, um sie zu vernichten.
    Ihre Fluchtrichtung war klar. Die Vampire suchten den Schutz der Hütte.
    Es war fraglich, ob sie das kleine Haus auf der Höhe rechtzeitig erreichen würden.
    Mir konnte das nur recht sein. Der Todesnebel tat mir im Prinzip einen Gefallen. So hatte ich freie Bahn, denn ich ging nicht mehr davon aus, dass sich die Blutsauger allein auf mich konzentrierten. Auch wenn sie mein Blut rochen, würden sie sich nicht in meine Nähe wagen.
    Es

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