Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

1637 - Der Spuk, der Nebel und wir

Titel: 1637 - Der Spuk, der Nebel und wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Vampirwelt geschafft worden wären. Der Nebel hätte Sie zerfressen, Suko. Sie sind ohne Schutz.«
    »Da kann ich dem Spuk ja direkt dankbar sein.«
    »Denken Sie, was Sie wollen. Jedenfalls bin ich beruhigter.« Sir James gönnte sich und den beiden ein Lächeln. »Manchmal ist es von Vorteil, wenn man einen Dämon zum Verbündeten hat.«
    Dem fügten Glenda und Suko nichts hinzu…
    ***
    Der Todesnebel hielt mich umschlungen!
    Oder hielt er mich nicht fest? Ich jedenfalls spürte nicht, dass es ein tödlicher Nebel war. Ich erlebte ihn so wie einen normalen Nebel auch.
    Meine erste Furcht war vergangen. Sie hatte mich schon gepackt, als ich den ersten Schritt getan hatte, denn ich hatte noch die Vernichtung der alten Blutsauger vor Augen. So etwas zu erleben wünschte man seinem ärgsten Feind nicht.
    Und jetzt steckte ich drin.
    Ich wusste, dass die Grabsteine vor mir lagen. Normal sehen konnte ich sie nicht. In das dunkle Grau dieser Welt hatte sich zusätzlich der graue Nebel geschlichen und dafür gesorgt, dass es keine scharfen Konturen mehr gab. In meiner Umgebung verschwamm alles. So schienen sich die Grabsteine sogar aufgelöst zu haben, bis ich den Widerstand an meinem rechten Fuß spürte. Da war ich gegen etwas Hartes gestoßen. Es war einer dieser Grabsteine. Welcher Name darauf stand, interessierte mich in diesem Moment nicht. Ich musste zusehen, dass ich die tödlichen grauen Schwaden hinter mir ließ.
    Der Todesnebel war überall. Er kam von vorn, von den Seiten, wahrscheinlich auch von hinten, und er war eine komplette Masse, ohne schwer zu wirken. Ich spürte ihn auf der Haut, und da erlebte ich einen Unterschied zu dem normalen Nebel.
    Der hier brannte. Das war keine Einbildung. Ich spürte das Brennen auf meinem Gesicht und glaubte sogar, dass die Lippen davon angegriffen wurden.
    Aber er tat mir nichts. Er löste mir keine Haut ab und ließ auch das Fleisch auf meinen Knochen. Das Kreuz hatte seine Schutzfunktion tatsächlich nicht verloren, und das war natürlich super.
    Ich wusste nicht, wie groß dieses Nebelfeld war und wie lange ich hindurchgehen musste. Dass es einen Großteil der Vampirwelt einnahm, daran glaubte ich nicht. Es würde als unheimliche Masse weiterhin durch diese Welt schleichen und dort vernichten, wo es etwas zu vernichten gab. Ich kannte auch die Anzahl der Vampire nicht, die sich in Mallmanns Reich aufhielten. Er hatte sie überall verteilt. Sie existierten nicht nur in diesen Höhlen wie hier in meiner Nähe, es gab auch Stellen, wo man ihnen Häuser gebaut hatte. Große und kleine. Manche waren nur Hütten, andere bestanden aus regelrechten Komplexen.
    Das hatte ich schon erlebt. Und nicht nur ich allein. Auch meine Freunde waren in Mitleidenschaft gezogen worden, aber es war uns gelungen, dieser Welt wieder zu entfliehen.
    Heute allerdings war ich froh, hier allein zu sein. Der Todesnebel hätte meine Freunde eiskalt getötet.
    Ich jedoch schritt weiterhin hindurch. Mir kam nicht mal der Gedanke, dass er so zerstörerisch sein konnte.
    Das Brennen blieb weiterhin auf meinem Gesicht. In den Augen lag es ebenfalls, nur nicht so stark. Und wenn ich einen Blick nach unten zur Brust hin warf, wo mein Kreuz hing, da bekam ich schon große Augen, denn der Schutz war deutlich zu sehen.
    Um meinen Talisman herum hatte sich eine Lichtaura ausgebreitet. Sie wirkte wie ein verwaschener Fleck auf einem etwas dunkleren Untergrund. Eine Quelle, die gegen das Böse ankämpfte und es auch besiegte.
    Und dann lockerte der Nebel auf.
    Die Schwaden waren nicht mehr ganz so dicht, es gab Lücken zwischen ihnen, die nicht wieder zusammenwuchsen. Ich hatte eigentlich nie einen Wind gespürt. Das war jetzt anders. Mir blies der leichte Wind ins Gesicht, und zugleich lösten sich in meiner Umgebung die letzten Nebelschwaden auf.
    Ich blieb stehen. Obwohl ich nicht in meiner Welt stand, atmete ich zunächst tief durch. Ich hatte es tatsächlich geschafft und den Nebel überwunden. Ich hatte wieder freie Sicht und stellte fest, dass ich noch immer zwischen den Felswänden stand und in die Eingänge der Höhlen schauen konnte.
    Aber ich sah auch etwas anderes, als ich den Blick senkte und zu Boden schaute. Vor meinen Füßen lag das, was der Todesnebel von Mallmanns Helfern übrig gelassen hatte.
    Knochen, halb zerstörte Skelette. Sie bedeckten die gesamte Breite des Weges. Es waren so viele, dass ich sie nicht mal überspringen konnte.
    Ich musste zwischen ihnen hindurch gehen und mich mit den

Weitere Kostenlose Bücher