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1638 - Leichenspur des Künstlers

1638 - Leichenspur des Künstlers

Titel: 1638 - Leichenspur des Künstlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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an den Wagen der Mordkommission und der Spurensicherung dem Ort des Geschehens entgegen.
    Man hatte nichts verändert, sondern auf ihn gewartet.
    Er war so schnell wie möglich von Wiesbaden her an die Mosel gefahren, um sich das neue Werk des Künstlers anzusehen.
    Es war bereits sein drittes. Das wusste Harry, ohne dass er bisher einen Blick auf die tote Person geworfen hatte. Die Beschreibung der Kollegen hatte ihm ausgereicht.
    Der kleine Park lag am Ufer der Mosel. Ein wunderschönes Kleinod, in dessen Nähe ein Hotel mit weißen Mauern stand. Der dichte Rasen, über den Harry ging, kam ihm wie ein wertvoller Teppich vor. Er hörte den Fluss, er vernahm das Tuckern der Schiffsmotoren und dazwischen die leisen Stimmen seiner Kollegen.
    Man hatte ihm bereits am Telefon gesagt, dass die Tote halb in einem Teich liegend gefunden worden war, und genau auf ihn ging Harry Stahl jetzt zu.
    Harry nickte ihnen zu und warf dabei auch einen kurzen Blick in ihre Gesichter, in denen das blanke Entsetzen zu lesen war. Die Kollegen waren aus Trier gekommen, und geleitet wurde die Mannschaft von Oberkommissar Brenner, einem Mann, den Harry noch nicht kannte. Er wurde auch nicht sofort von ihm angesprochen, denn man wollte ihm die Gelegenheit geben, sich selbst einen Eindruck vom Tatort zu verschaffen.
    Am Rand des Teichs blieb Harry stehen. Es war nichts verändert worden. Er sah die vier Stichwunden, aus denen das Blut geflossen war.
    Neben den Wunden lagen die Reben auf dem Körper der Toten. Sie waren bewusst angeordnet, es sollte so aussehen wie ein makabres Kunstwerk, und das war es schließlich auch.
    Der Künstler hatte wieder zugeschlagen.
    Zum dritten Mal!
    Niemand wusste, wer sich hinter diesem Mörder verbarg. Bei seiner ersten Tat hatte die Aufklärung noch in Händen der normalen Polizei gelegen. Beim zweiten Mord war man aufmerksam geworden und hatte Harry Stahl die Aufklärung übertragen. Leider war auch er nicht weiter gekommen, und irgendwie hatte er schon damit gerechnet, dass es zu einem dritten Mord kommen würde.
    Leider war dieser Fall jetzt eingetreten, und nun stand er wie zur Salzsäule erstarrt vor der toten Frau mit den halblangen braunen Haaren und dem leichenstarren Gesicht.
    So ruhig Harry Stahl auch wirkte, in seinem Innern kochte es. Er hätte am liebsten seiner Wut und auch dem Hass auf diesen Killer freien Lauf gelassen. Aber es gehörte sich nicht, Emotionen zu zeigen. Der Fall musste cool angegangen werden. Gefühle verschleierten oft den Blick auf das Wesentliche.
    Wie lange Harry am Rand des künstlich angelegten Teichs gestanden hatte, wusste er selbst nicht zu sagen. Die Tote war wie ein Kunstwerk drapiert worden, das kannte er schon von den anderen Fällen, die sich jedoch nie geglichen hatten.
    Dennoch gab es hier eine Besonderheit. Unter dem Kinn der Toten und nicht vom Wasser überschwemmt, lag ein in einer Plastikhülle steckender Ausschnitt aus einer Zeitung.
    Das war neu. Aber es musste etwas zu bedeuten haben, davon ging der BKA-Beamte aus.
    In seiner Nähe hörte er Schritte. Als er sich nach rechts drehte, stand vor ihm ein breitschultriger Mann mit blonden Haaren und einem kantigen Gesicht, in dem ein dünner blonder Bart auffiel, der die Wangen und das Kinn bedeckte. Der Mann trug eine helle Sommerjacke und darunter ein graues T-Shirt.
    »Herr Stahl?«
    »Sicher. Dann sind Sie Oberkommissar Brenner?«
    »Genau. Ich bin Werner Brenner. Willkommen in einer Vorhölle. Einen anderen Ausdruck habe ich nicht für diese Tat.« Er hob die Schultern.
    »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.«
    Beide gaben sich die Hand. Harry fragte: »Wann ist die Tat ungefähr passiert?«
    »Zumindest nach Mitternacht.« Brenner räusperte sich. »Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest.«
    »Okay. Und wer hat die Frau gefunden?«
    Brenner drehte sich um. »Eine Joggerin. Sie wohnt im Hotel hinter den Bäumen.«
    »War das die Frau, die ich weinen gehört habe?«
    »Ja. Sie ist völlig am Ende mit ihren Nerven. Wir hätten sie schon gehen lassen können, aber wir wollten erst Ihre Ankunft abwarten. Vielleicht haben Sie ja noch Fragen.«
    »Nein, Herr Brenner, das denke ich nicht. Das überlasse ich gern Ihnen und Ihrer Mannschaft.«
    »Geht in Ordnung.« Brenner deutete auf die Leiche. »Das ist die dritte Tat. Und immer sind es Frauen gewesen. Es wird Zeit, dass wir diesem Killer das Handwerk legen.«
    »Sie sagen es, Kollege. Und alle Taten sind hier in der unmittelbaren Nähe der Mosel

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