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1638 - Leichenspur des Künstlers

1638 - Leichenspur des Künstlers

Titel: 1638 - Leichenspur des Künstlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er nicht ganz geschafft. Unter dem Bild las Harry den abgedruckten Kommentar, der allerdings nicht speziell zu werten war. Hier war etwas über Scotland Yard geschrieben worden. Dabei hatte man John Sinclair erwähnt.
    Einen Mann, der sich um besondere Fälle kümmerte.
    Das stimmte voll und ganz, was Harry nur durch sein angedeutetes Nicken bestätigen konnte. Die Bewegung war von seinem Kollegen Brenner gesehen worden, der sofort bei ihm war und fragte: »Kennen Sie den Mann?«
    »Ja. Er heißt John Sinclair und ist ein Kollege von Scotland Yard. Wir beide sind befreundet.«
    »Und was heißt das?«
    »Wenn ich das wüsste«, erwiderte Harry Stahl recht tonlos. »Ich habe noch keine Ahnung.«
    »Aber an einen Zufall glauben Sie nicht?«
    »So ist es.«
    »Tja, da stellt sich die Frage, warum der Mörder gerade sein Bild auf die Leiche gelegt hat.«
    »Der Täter wollte uns auf etwas aufmerksam machen«, sagte Harry. »So sehe ich das. Und zwar auf den Geisterjäger John Sinclair.«
    »Geisterjäger?«, echote Werner Brenner.
    »So ist es. Man hat meinen Freund so genannt, weil er sich mit Fällen beschäftigt, die nicht in die Normalität passen, um es mal vorsichtig auszudrücken.«
    »Moment mal.« Brenner war jetzt voll da. »Habe ich nicht schon etwas Ähnliches von Ihnen gehört? Zumindest in Nebensätzen.«
    »Das kann sein. Auch ich kümmere mich um Fälle, die alles andere als normal sind.«
    »Und dann jagen Sie Geister?«
    »Nein, nein, das ist der Spitzname meines Freundes. Aber wir haben andere Gegner als Sie, Herr Brenner.«
    »Au, au, au.« Er kratzte sich am Kopf. »Das kann ich nicht so recht glauben. Wenn ich mir die tote Iris Gerwin anschaue, dann ist sie wohl nicht von einem Geist getötet worden.«
    »So sieht es aus.«
    »Und warum, zum Teufel, hat der Täter dann das Foto Ihres Freundes auf den Körper gelegt?«
    Harry lächelte knapp. »Das werden wir herausfinden, ganz bestimmt. Und wenn Sie den Teufel erwähnt haben, dann könnten Sie damit fast schon richtig liegen.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    »Abwarten. Wichtig ist, dass wir die Nachricht des Täters erhalten haben und sie richtig deuten.«
    »Aha, und was soll das wieder heißen?«
    »Ganz einfach.« Harry schaute den Kollegen an. »Was ich Ihnen jetzt sage, klingt zwar sehr theoretisch, aber auch ich habe meine Erfahrungswerte. Ich gehe mal davon aus, dass der Täter von John Sinclair gehört hat und ihn jetzt locken will.«
    »Warum denn das?« Brenner schüttelte den Kopf. »Also das kann ich nicht begreifen.«
    »Ganz einfach. Er fühlt sich unterfordert. Er will, dass er von einer bestimmten Person gejagt wird. Wie er dabei auf John Sinclair gekommen ist, weiß ich auch nicht. Aber ich werde es herausfinden.«
    Der Oberkommissar stöhnte und flüsterte dann: »Also ehrlich, Herr Stahl, das ist mir zu hoch.«
    »Wäre es mir auch, wenn ich keine entsprechenden Erfahrungen gesammelt hätte. Aber die bestehen nun mal.«
    »Gut, ich akzeptiere das. Sie sind ja nicht grundlos hinzugezogen worden. Aber wie geht es jetzt weiter? Haben Sie dafür auch schon eine Idee?«
    »Natürlich.« Harry lächelte.
    »Da bin ich gespannt.«
    »Es liegt auf der Hand, Kollege Brenner. Ich werde John Sinclair anrufen und ihn bitten herzukommen. Gemeinsam werden wir uns dann um den Fall kümmern.«
    Der Oberkommissar sagte nichts mehr. Er stand da und wich zudem Harrys Blick aus.
    »Nehmen Sie es nicht persönlich, Herr Brenner. Es ist besser, wenn John Sinclair hier ist. Das wird auch der Künstler erfahren. Dann ist sein Wunsch in Erfüllung gegangen und wir können hoffen, dass er sich aus seiner Deckung wagt.«
    »Muss man das so sehen?«
    »Ich schon.«
    Der Oberkommissar hob die Schultern. »Nun ja, dann kann ich Ihnen nur viel Glück wünschen.«
    »Das gehört dazu…«
    ***
    Es war wie so oft, aber nicht wie immer. Ich hatte einen Anruf meines Freundes Harry Stahl erhalten. Der hatte mich an einem späten Vormittag erwischt.
    Ich hatte lange geschlafen. Diesen freien Tag hatte ich mir einfach gönnen müssen. Es war so etwas wie eine kleine private Feier für mich, denn ich hatte einen ziemlich stressigen Einsatz hinter mir, der mich in die Vampirwelt geführt hatte. Der Spuk hatte mich dorthin geschafft und mir gezeigt, wie man diese Welt samt blutgierigem Inhalt vernichten konnte. Ich hatte sogar damit gerechnet, dass es den Herrscher dieser Welt, Will Mallmann, alias Dracula II, erwischen würde, doch dazu war es nicht mehr

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