1639 - Signale aus NGC 6503
auf den Kopf getroffen.
Im Realitätenlabyrinth war die fremde Macht Sinta am Werk.
Sinta, so schien es, hatte die Absicht, ins Standarduniversum einzufallen und dort ihre Macht zu etablieren. Sie stellte riesige Heere zusammen, hauptsächlich aus Söldnern, die sie mittels ihrer hypnosuggestiven Kräfte zwang, ihr zu Diensten zu sein.
Es gab für Sinta nur ein Problem: Sie hatte den Weg ins Standarduniversum noch nicht gefunden. Die bequemste Möglichkeit wäre gewesen, die von Paunaro geschaffene Raumzeitfalte als Grenzübergang zu benützen. Paunaro hatte diese Gefahr jedoch rechtzeitig erkannt und, noch bevor Sinta von der Sache Wind bekam, .die Falte von innen her verriegelt.
Der Nakk und die beiden Haluter arbeiteten sich danach, weil ihnen die Orientierung fehlte, immer tiefer ins Labyrinth der gleitenden Wirklichkeiten hinein. Sinta war ihnen schließlich auf die Schliche gekommen. Ihrer Übermacht hatten die drei nichts annähernd Gleichwertiges entgegenzusetzen. Sie schienen verloren. Da hatte Icho Tolot eine seltsame Begegnung. Wie ein Schemen erschien ihm sein Artgenosse Tarc Bottam, der mit seinem Raumschiff draußen vor der Raumzeitfalte vor Feldanker gegangen war und es auf irgendeine Weise fertiggebracht hatte, ins Realitätenlabyrinth einzudringen. Die Begegnung war von kurzer Dauer. Immerhin hatte Tarc Bottam noch Zeit, Icho Tolot einen merkwürdig geformten Gegenstand zu übergeben: ein 21seitiges Prisma, dessen beide Enden von kleinen Pyramiden gekrönt wurden. Es handelte sich dabei um das Objekt, das Atlan während der Inspektion einer Spiegelung auf der Welt Arkon II unversehens in die Hände gefallen war.
Sinta erfuhr von der Gabe, die Icho Tolot erhalten hatte, und versuchte, sie an sich zu bringen. Nach ihrer Ansicht war das Pyramidenprisma der Schlüssel zum Standarduniversum. Es sei, glaubte sie, die dreidimensionale Darstellung jenes Gleichungssystems, das ihre Wissenschaftler brauchten, um das Tor ins Standarduniversum zu öffnen. Paunaro jedoch hatte das seltsame Gebilde mittlerweile eingehend untersucht und festgestellt, daß es ein funktionsloses Dummy war.
Schließlich kam es zu einem Handel zwischen Sinta und den drei Eingeschlossenen. Sinta erhielt das Pyramidenprisma, dafür ließ sie Icho Tolot, Lingam Tennar und Paunaro die Freiheit. Die drei machten sich sofort auf den Weg. Noch bevor Sinta erkannte, daß sie übers Ohr gehauen worden war, fanden sie den Weg zurück in die Raumzeitfalte und von dort ins Standarduniversum.
Die Falte hatte inzwischen an Stabilität verloren. Sie löste sich auf, kaum daß die Haluter und der Nakk in Sicherheit waren, und hörte auf zu existieren. Die Gefahr, die von Sinta ausging, war fürs erste gebannt.
In unmittelbarer Nähe der Raumzeitfalte lagen mehrere Raumschiffe vor Anker. Dazu gehörten die Fahrzeuge der drei Haluter Tarc Bottam, Muron Preyl und Koul Laffal. Sie hielten sich schon seit einiger Zeit im Neu-Moragan-Pordh-Sektor auf, um die Raumzeitfalte zu studieren und ihren eingeschlossenen Artgenossen sowie dem Nakken zu Hilfe zu kommen.
Ebenfalls anwesend war die FORNAX, Myles Kantors Forschungsschiff.
Die TARFALA, Paunaros Dreizackfahrzeug, mit den drei Geretteten an Bord wurde von den wartenden Schiffen begeistert begrüßt. Wer jedoch gedacht hatte, daß es nun zu einem ausführlichen Gedankenaustausch und zu einem Bericht über die Erlebnisse im Labyrinth der gleitenden Wirklichkeiten kommen werde, der sah sich getäuscht. Icho Tolot hatte einen Datenträger besprochen. Davon händigte er eine Kopie seinem Freund Tarc Bottam aus, eine zweite gab er Myles Kantor.
Dann machte er klar, daß er nicht daran dächte, sich länger als unbedingt nötig aufzuhalten, und bat Tarc Bottam, ihn nach Halut zu fliegen. Dort wollte er sich ausruhen und Forschungen betreiben, über die er sich nicht näher ausließ. Seinem Wunsch wurde entsprochen. Bevor Tarc Bottams Raumschiff, die CLERM, auf Fahrt ging, mußte Myles Kantor dem Haluter versprechen, daß er ihn während seines Aufenthalts auf Halut über alle neuen Entwicklungen im Zusammenhang mit der Toten Zone, der Aktivität der Ennox und der Intrigen der machtlüsternen Akonen auf dem laufenden halten werde.
Lingam Tennar war der Galaktische Rat der Haluter. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er so lange von seinem Amt abwesend gewesen war. Koul Laffal erklärte sich bereit, Tennar an Bord seiner FORN auf dem schnellsten Weg zum Humanidrom zu befördern, dem ständigen
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