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1643 - Psychospiel auf Akon

Titel: 1643 - Psychospiel auf Akon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Inkompetenz und Ahnungslosigkeit sich in ein einziges Männergehirn quetschen ließ. Dieser Gurth hatte von den Feinheiten des Geschäfts nicht die geringste Ahnung.
    Lothea lächelte.
    Ihr gefiel der Plan, den die Terraner ausgebrütet hatten. Nach allem, was die Syntrons über Cailman Tzyk an Informationen ausgespuckt hatten, kam er als Urheber einer so ausgefeilten Aktion nicht in Frage. Dieser hübsche Bubenstreich war den Gehirnzellen des Rhodan-Sohnes entsprungen. „Er wird kommen, verlasse dich darauf. Er wird mit seinem Schiff ein wenig in der Galaxis herumsausen, mal hierhin, mal dorthin, und immer wird Michael Rhodan ihm auf den Fersen bleiben. Selbst wenn Rhodans Sohn die Spur einmal verlieren sollte, wird das nichts ändern. Cailman Tzyk wird schon dafür sorgen, daß Rhodan ihn wieder finden kann. Und am Ende wird sich Cailman Tzyk mit letzter Kraft nach Akon flüchten, wird sich auf das Beistandsabkommen berufen und unseren Schutz suchen."
    „Das wäre, aus seinem Blickwinkel, glatter Selbstmord."
    Lothea Vilgor nickte. Daß das Schicksal des Cailman Tzyk besiegelt war, stand auch für sie fest. Die Akonen brauchten zuverlässige und damit berechenbare Gegner, so wie sie zuverlässige und berechenbare Freunde brauchten. Für Lebewesen, die eigenständige Wege gingen, war im Weltbild der geheimen Dienste kein Platz. „Natürlich wird er sterben", antwortete Lothea Vilgor. „Aber nicht sofort. Vorher wird Cailman Tzyk noch gebraucht."
    Im Gesicht Liganon Gurths begann sich Verdrossenheit breitzumachen. Es behagte ihm sichtlich nicht, auf diese herablassende Art belehrt zu werden. Aber er wagte nicht, offen dagegen aufzubegehren. „Und wozu, wenn ich diese Frage stellen darf?"
    „Das liegt doch auf der Hand - um dem Terraner und seinem Friedensstifter einen Vorwand zu liefern, ebenfalls auf Sphinx zu landen."
    Gurth zwinkerte verblüfft. „Du meinst damit, daß Arinu Barras jetzt bei Michael Rhodan an Bord ist?"
    „Wo sonst?" antwortete die Frau; sie ließ sich vom Service-Syntron ein erfrischendes Getränk servieren, an dem sie lustlos nippte. „Ein Linguide unter Blues - das fällt doch auf. Aber unter einem Haufen von Terranern könnte sich Arinu Barras verstecken."
    Die Miene von Liganon Gurth hellte sich auf. Er hatte wenigstens ein paar Zusammenhänge begriffen. „Sehr geschickt", gestand er ein. „Natürlich, so wird es sein.
    An Bord der TENTRA BLUE würden wir Barras sofort finden, bei der MONTEGO BAY wäre das schon schwieriger."
    „Aus diesem Grund wird Michael Rhodan auf Sphinx landen wollen. Der Rest ist dann vergleichsweise simpel."
    Liganon Gurth versuchte sich den Plan vorzustellen. „Rhodan wird eine diplomatische Beschwerde vorbringen. Daß wir den Übeltäter Cailman Tzyk vor der gerechten Bestrafung beschützen und dergleichen. Alles natürlich hochoffiziell, als Repräsentant Terras beziehungsweise der Kosmischen Hanse.
    Ein riesiges Medienspektakel."
    Lothea Vilgor nickte. „Rhodan wird ein Zusammentreffen mit höchsten Repräsentanten Akons verlangen", sagte sie voraus. „Wenn es zu diesem Treffen kommt, wird einer seiner Begleiter ein unauffälliger Mann sein ..."
    „Arinu Barras!"
    „Klug gefolgert", lobte Lothea Vilgor mit einer Freundlichkeit, die einem Fußtritt in die Weichteile gleichkam. „Vor laufenden Kameras wird Rhodan diesem Mann unter irgendeinem fadenscheinigen Vorwand das Wort erteilen ..."
    „Und dann wird dieser Arinu Barras unsere Leute mit seinem Geschwätz umdrehen", folgerte Liganon Gurth. „Und die Galaxis wird zusehen und Alaaf rufen!"
    „Hurra ist bekanntlich der Jubelruf der Terraner", verbesserte Lothea Vilgor milde. „Alaaf ist ein Brunftruf parsuanischer Nacktschnecken."
    „Dazu darf es keinesfalls kommen", stieß Liganon Gurth hervor. „Es wäre das Ende aller unserer Bemühungen um stabile Verhältnisse in der Galaxis."
    Lothea Vilgor unterdrückte ein sarkastisches Lächeln.
    Schaffung stabiler politischer und wirtschaftlicher Verhältnisse in der Milchstraße - das war sozusagen die halboffizielle Beschreibung der politischen Ziele Akons. In Wirklichkeit ging es ausschließlich um Hegemonie, um die Vormachtstellung Akons, vor allem im Bereich des Kugelsternhaufens M13. Und in der wirklichen Wirklichkeit ging es ganz einfach um möglichst uneingeschränkte Macht einzelner Personen - und zu diesem Personenkreis rechnete sich auch Lothea Vilgor.
    Liganon Gurth hingegen schied aus diesem Kreis aus, schon wegen der unglaublichen

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