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1645 - Operation Draco

Titel: 1645 - Operation Draco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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übernehmen den Flankenschutz. Die LFT-Kugelraumer fliegen voraus, die Kampfeinheiten des Galaktikums sichern von hinten ab. Die Forschungsschiffe FORNAX und ANSON ARGYRIS rücken in die Mitte. Einwände?"
    Reginald Bull fragte der Reihe nach die Kommandanten der einzelnen Staffeln ab. Aber weder Julian Tifflor' von der PERSEUS noch Yart Fulgen oder Serena äußerten Kritik. Also ließ er seine Flotte am 8. Juli ins Gebiet der Unbekannten vordringen. Ihm war mulmig zumute - doch als sie in den Normalraum zurückfielen, bestätigte sich keines der Bedenken.
    Alles blieb ruhig. Es war, als seien sie allein in NGC 6503.
    Der Reihe nach nahm er Kontakt zu Jan Ceribo, dem Kommandanten der FORNAX, und Arnim Possag, dem plophosischen Kommandanten der ANSON ARGYRIS, auf. „Wie sieht es aus?" fragte er. „Irgendwelche Hinweise?"
    „Nichts", antworteten beide in selten einhelliger Überzeugung. Und Jan Ceribo fügte hinzu: „Wenn es hier irgend etwas gibt, dann finden wir es nur in monatelanger Kleinarbeit. Wir müßten ausschwärmen, und in einer oder zwei Wochen treffen wir uns wieder hier. Dann können wir auswerten, was wir beisammenhaben."
    Bull schüttelte verdrossen den Kopf. „Das kannst du vergessen, Jan. Wir machen es anders."
    „Und wie?"
    „Das muß ich mir noch gut überlegen. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes."
    Eine halbe Stunde später war ihm klar, daß er keine andere Wahl hatte. Er nahm Kontakt zur TARFALA auf, erwischte Miles Kantor und sagte: „Es gibt kein Ergebnis. Sieht nicht so aus, als ob wir imstande wären, die Unbekannten so einfach ausfindig zu machen. Jetzt seid ihr dran. Aber tu mir einen Gefallen, Myles ... Sieh zu, daß du Paunaro im Zaum hältst.
    Wir haben ihn nicht die ganze Zeit hier festgesetzt, um jetzt am Ende mit leeren Händen dazustehen."
    „Ich verstehe, Bully. Das mußt du mir nicht sagen."
    „Dir vielleicht nicht. Dann ist es eben für mich selbst. Es mußte einfach heraus, verstehst du? Ich bin keiner, der immer den Mund halten kann."
    Kantor lächelte sanft. „Das weiß ich längst. Wenn es dich beruhigt, ich bin Tag .und Nacht an Paunaros Seite. Bevor er Dummheiten anstellt, muß er mich erst einmal aus dem Verkehr ziehen."
    „Beschreie es nicht."
    „Ach was. Paunaro wird das niemals tun.
     
    3.
     
    Noch in derselben Stunde löste sich das Dreizackschiff von der CIMAR-RON. Kantor verfolgte das Abdockmanöver durch seine provisorische Luke, und schon Sekunden später schrumpfte das keilförmige Schiff zu einem winzigen, bald im Dunkel verschwundenen Punkt unter vielen. Plötzlich veränderte sich die Umgebung: Aus festen Decks wurde transparentes Material, er hatte von einer Sekunde zur anderen das Gefühl, ohne schützenden Raumanzug mitten im All zu schweben. Nur noch schemenhaft erkannte er die Umrisse der TARFALA. Obwohl er sich des Schiffes zu jeder Sekunde bewußt war - er stand auf festem Grund und hätte nur einen Arm auszustrecken brauchen, um gegen die Wand zu stoßen.
    Kantor hielt den Atem an. Die seltsamen Geräusche der Zentrale zogen ihn so sehr in ihren Bann, wie es während der ganzen Reise nicht gewesen war. Zu anderen Zeiten hätten sie irgendwie aussteigen oder in ein anderes Schiff überwechseln können. Doch nun war er allein mit Paunaro, von der heimatlichen Milchstraße 13 Millionen Lichtjahre entfernt, im selben Schiff mit einem blinden Schnekkenwesen, dessen Denken sich allein auf die fünfte Dimension bezog. Ihm war bewußt, daß er auf einem Pulverfaß saß. Die übrigen Schiffe der Drachenflotte standen weit entfernt. Wo die Grenzen des Nakken lagen, wußte keiner.
    Paunaro war nie berechenbar.
    Geräuschvoll sog der Wissenschaftler Luft ein, setzte sich auf den Boden und kreuzte die Beine im Schneidersitz übereinander.
    Die erste Überlichtetappe führte sie in Richtung Zentrum der Galaxis. Sie legten etwas mehr als 12.000 Lichtjahre zurück.
    Wie schnell ein Dreizackschiff tatsächlich fliegen konnte, das wußte keiner, doch die Flugzeit von fünf Stunden für diese Strecke kam ihm erstaunlich lange vor. Paunaro sagte keinen Ton. Die Sichtsprechmaske war aktiv, soviel checkte Kantor mit einem kurzen Griff. Er spürte das sachte, kaum merkliche Vibrieren, das nur bei Betrieb entstand, und schloß, daß Paunaro mit anderen Dingen beschäftigt war. Es sah aus, als horche er mit allen Sinnen in den umliegenden Hyperraum.
    Myles Kantor, konnte sich daran nur mit Spekulationen beteiligen. Was er durch die ringsum transparenten Wände

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