Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1645 - Operation Draco

Titel: 1645 - Operation Draco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
und Decks sah, hatte für einen menschlichen Geist keinerlei Aussagekraft... „Paunaro ...", wisperte er. „Wonach (suchst du? Erkläre mir, was ein Wesen wie du,in diesem Chaos sieht!"
    Keine Antwort Vielleicht war es dieselbe Sache wie mit einem Farbenblinden. Wer auf einen gesprenkelten Teppich aus Rot und Grün sah, ernannte ein bestimmtes Muster. Dem Farbenblinden jedoch erschien das Muster als Fläche ohne Unterschied; und ebenso fühlte sich Myles Kantor angesichts der Geheimnisse, die er niemals würde verstehen können.
    Kurze Zeit später glitt die TARFA-LA aus dem Medium Hyperraum in den Normalraum zurück. Die gleißende, kalte Pracht der Sterne umgab sie. Kein einziges Bild war darunter, das er je zuvor gesehen hatte. Nur so konnte man einem Menschen, der auf vielen Welten zu Hause war, die Fremde begreiflich machen. Zum Himmel aufzuschauen und nicht zu finden, was je das Auge eines Menschen gesehen hatte.
    Ein Schauer lief ihm über den Rükken. An seiner linken Schulter juckte das Muttermal - jenes handflächengroße Stück Haut in Form einer Spiralgalaxis, das ES ihm gemeinsam mit dem Unsterblichkeitschip damals auf Wanderer in den Körper gepflanzt hatte. Er hatte das Mal immer als ein Zeichen seiner Berufung verstanden. Dieselbe Berufung, dachte er, der auch der Nakk Paunaro folgte. Wie also kam er dazu, dem Schneckenwesen zu mißtrauen? „Myles Kantor."
    Vor ihm stand plötzlich Paunaro. Die Starre war wie weggeblasen. „Ja?" fragte er mit belegter Stimme. „Was hast du herausgefunden?"
    „Ich sehe Spuren. Spuren von hochbegabten Fünf-DSpezialisten.
    Sie haben überall ihre Abdrücke hinterlassen. Ich habe das Zentrum noch nicht gefunden, aber es ist nur eine Frage kurzer Zeit."
    „Denke daran, daß wir nicht zu ihnen fliegen dürfen. Denke immer daran, und begehe keinen Fehler."
    „Ich habe verstanden. Wir werden weiter suchen."
    Die nächste Etappe führte sie Wieder vom Zentrum weg, in einen benachbarten Sektor dieser Galaxis. Auch hier verhielten sie nur kurze Zeit, und Kantor fand keinen Anhaltspunkt, daß Paunaro die Zwischenstopps in irgendeiner Weise sinnvoll nutzte. Demnach fand die eigentliche Suche im Hyperraum statt! Wenn das Dreizackschiff scheinbar automatisch durch den Hyperraum steuerte, suchte der Nakk nach Störungen im Muster. Das, wozu die Galaktiker Wochen konzentrierter Ortung benötigt hätten, erledigte Paunaro mit seinem angeborenen Sinn für die fünfte Dimension. Die komplexe Einheit der Schöpfung war er imstande zu erfassen - aber wenn es darum ging, sich in der reduzierten Realität des Normalraums zurechtzufinden, versagte er.
    Nach der sechsten Orientierungsetappe verkündete der Nakk: „Ich habe die Antwort, Myles Kantor. Die Koordinaten verdichten sich in einem einzigen Punkt. 15.000 Lichtjahre vom Mittelpunkt dieser Galaxis entfernt, gerade in Richtung Milchstraße. Von dort gehen die wichtigsten Unterbrechungen der Einheit aus. Und doch fügen sich all diese Störungen zu einer Struktur zusammen. Ihr Menschen habt ein Wort dafür; ihr nennt es >kunstvoll<."
    „Das hört sich sehr nach Bewunderung an." .„Ja. Die Fremden sind großartige Baumeister und Konstrukteure."
    „Sie sind Mörder."
    „Ich we'iß nicht, was du damit sagen willst."
    „Daß sie es waren, die in der Milchstraße die Hyperraum-Parese und damit die Tbten Zonen geschaffen haben."
    „Das ist wahr", bestätigte Paunaro. „Die Quelle der Parese liegt eindeutig in ihrem System."
    Von Bord der PERSEUS aus hatte Juliart Tifflor alle Ereignisse mit der ihm eigenen Ruhe abgewartet: den Flug nach NGC 6503, ins Sternbild Draco, die ersten Beobachtungen und die Rückkehr der TARFALA vor einer halben Stunde. Und inzwischen war auch das Ergebnis bekanntgeworden. Ihm gegenüber, am anderen Ende der Hyperkomleitung, saß Reginald Bull. Die Streustrahlung des Gesprächs wurde in minimalen Grenzen gehalten, die Reichweite betrug nicht mehr als ein paar Lichtsekunden. „Mein Gott." Reginald Bull saß mit bleichem Gesicht in seinem Sessel. „Wenn man bedenkt, daß dieses System durch reinen Zufall direkt in unserer Flugrichtung lag ... Puh, das hätte ins Auge gehen können, Tiff,"
    „Ist es aber nicht", sagte Julian Tifflor nüchtern. „Als wir ankamen, waren sämtliche Ortungsschutz-Systeme aktiviert, die es in der Milchstraße zu kaufen gibt. Ich möchte wetten, daß die Fremden von unserer Anwesenheit keine Ahnung haben." Tifflor nippte gedankenverloren an seinem Becher Tee, fuhr sich mit

Weitere Kostenlose Bücher