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1645 - Operation Draco

Titel: 1645 - Operation Draco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß Possag versuchte, mit einem Unsterblichen Spielchen dieser Art zu treiben. „Darf ich dich bitten, mich zu begleiten, Julian?" Der andere deutete eine höfliche Verbeugung an, die ihn als Verfechter strenger Sitten zeigte. „Ich würde dir gern das Schiff zeigen."
    „Besser wäre es, wir starten gleich."
    „Dafür ist gesorgt. In der Zentrale führt Jeane Duross das Kommando. Sie ist die Chefwissenschaftlerin an Bord. Sie hat bereits Kurs auf das System der Fremden nehmen lassen."
    „In dem Fall... Nun gut, Arnim."
    Tifflor war nicht eben begeistert, schloß sich aber dennoch dem Kommandanten an. Der Rundgang führte zunächst durch die Sektionen der 50 MultiWissenschaftler, anschließend durch die Hangars der Korvetten, der Space-Jets und Kleinfahrzeuge.
    Triebwerke und Gravitraf-Speicher waren so ausgebaut, wie er es erwartet hatte. Ebenso die Bewaffnung - doch PQSsag zeigte Sich mit drei Multifunktionsgeschützen, die sowohl Transformbomben als auch Energiestrahlen verschießen konnten, alles andere als zufrieden. Für Notfälle sei das Schiff kaum bewaffnet, seine entsprechenden Eingaben habe man mehr als ein dutzendmal abgelehnt, Tifflor erkannte, daß der Kommandant nichts anderes als ein Militarist war. Wer an Bord eines Forschungsraumers Waffen verlangte, war im Grunde fehl am Platz. Doch seine Qualitäten als Kommandant glichen das mehr als aus. Ansonsten hätte die LFT längst einen anderen Kommandanten eingesetzt.
    Drei Stunden später betraten sie die Zentrale, als letzte Station eines strapaziösen Rundgangs.
    Zwanzig Personen standen oder saßen vor Kontrollmonitoren.
    Die einzige, die sich ihnen zuwandte, war eine sehr kleine Frau mit schlanker Figur und blassem Gesicht, zwischen 40 und 50 Jahre alt. „Du mußt Tifflor sein", vermutete sie mit schriller Stimme, „Ich nehme an, Possag hat dir gerade die Kanonen gezeigt. Er vergißt nie, sich zu beklagen."
    Das Gesicht des Kommandanten neben ihm versteinerte. „Geht das schon wieder los, Jeane? Kümmere dich um deine Orter. Ich übernehme ab jetzt."
    In provozierend geringem Abstand schritt die Frau an Possag vorbei. Einen Moment lang sah es aus, als wolle sich ein Riese auf eine Zwergin stürzen; ungefähr so empfand Tifflor das Kräfteverhältnis. Doch zu seinem eigenen Glück beherrschte sich Possag bis auf den Tonfall meisterhaft. Er zuckte nicht einmal mit den Händen, wartete ab, bis sie ihn passiert hatte, und nahm dann seinen Kommandan-Und im selben Moment stürzte das Schiff aus dem Hyperraum. In kürzester Entfernung zog die Korona einer blauen Sonne vorbei. Ein Hauch von Glut streifte ihren Schutzschirm, verpuffte jedoch ohne Wirkung1. Es war ein perfektes Manöver, ideal zum Schutz vor jeder Ortung. „Genau 488 Lichtjahre vom Zielpunkt entfernt", erläuterte Possag. „Wir bleiben eine Stunde hier. Die Orter sollen zusehen, daß sie Informationen sammeln. Anschließend geht es weiter, bis kurz vor das System der Fremden."
    Tifflor setzte sich gar nicht erst, sondern näherte sich dem Kommandanten, bis nur noch dieser seine Stimme hören konnte. Die Distanz zwischen ihnen betrug keinen halben Meter. In seinem Gesicht spürte er den Atem des anderen. „Sehr schön, Arnim. Aber vergiß nicht, weshalb ich hier bin. In Zukunft wirst du derartige Entscheidungen mit mir absprechen."
    Possags Mund verzog sich voller Geringschätzung. „Denkst du, ich könnte eine so einfache Entscheidung nicht allein treffen? Weshalb sollte ich also?"
    Tifflor gab seinen Blick zurück, ohne auch nur das geringste Anzeichen von Schwäche zu zeigen. „Deshalb", sagte er, „weil ich dich sonst deines Kommandos entheben werde. Das ist kein Spaziergang."
    Die Lippen des Kommandanten bebten vor Zorn. Doch ein weiteres Mal siegte seine Beherrschung. „Ich verstehe, Julian."
    Die Untersuchung aus der Ferne ergab keinerlei neue Aufschlüsse. Über das System der Fremden war nach wie vor wenig bekannt. Es schien sich um einen Doppelstern zu handeln, mit einer unbekannten Anzahl von Planeten. Natürlich hätte die ANSON A'RGYRIS binnen weniger Minuten alles herausbringen können, was gefragt war; doch dazu hätten sie statt passiver Ortung Taster einsetzen müssen. Etwas Verräterischeres gab es nicht. Sie hätten sich genausogut mit einem Hyperfunkspruch ankündigen können. „Was sagen die Spezialisten, Jeane?" Für ein abschließendes Urteil wandte er sich an die Chefwissenschafüerin, die in der letzten halben Stunde hektisch mit ihren Fachleuten

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