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1645 - Operation Draco

Titel: 1645 - Operation Draco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konferiert hatte. „Keine präzisen Angaben." Sie schüttelte ihr verwahrlostes blondes Haar und warf zwischen den Strähnen hindurch Arnim Possag immer wieder giftige Blicke zu. „Wir vermuten, daß es sich um einen Doppelstern mit vielen Planeten handelt. Aber es gibt in dem, was wir anmessen können, einen gewaltigen Unsicherheitsfaktor. Hinzu kommt, daß irgend etwas in den Formeln nicht stimmt. Der Syntron hat die Daten komplett durchgerechnet."
    „Ich verstehe nicht, was du meinst", sagte Tifflor.
    Und, von Possag: „Bitte drücke dich klar und deutlich aus, Jeane. Auch wenn es dir schwerfallt."
    Ihr Blick erstarrte. „Also gut. Die Planetenbahnen .stimmen nicht. Sie sind entweder falsch gemessen oder künstlich."
    „Das ist doch mal eine Aussage", lobte Tifflor. „Und die Emissionen im Hyperspektrum?"
    „Lassen auf eine entwickelte Zivilisation schließen. Mehr aber nicht.
    Kein Chaos wie auf Terra oder Arkon."
    „Das muß nichts heißen...", entgegnete er nachdenklich. „Wenn Paunaro recht hat, stellt die Hyperphysik für diese Fremden etwas dar, das mit Ästhetik zu tun hat. Vielleicht lieben sie auf dem Gebiet die Ordnung."
    „Was versteht ein Nakk von Ästhetik?" fragte der Kommandant skeptisch. „Ich weiß es nicht", gab Julian Tifflor mit hochgezogenen Schultern zurück. „Wir können jedoch nicht ausschließen, daß es so etwas wie eine Ästhetik des Hyperraums gibt. Vielleicht gehört dazu, die Frequenzen frei zu halten... Wer weiß das schon? -Ich denke, es reicht nun. Wir starten zur letzten Etappe. Arnim?"
    Der andere mied Tifflors Blick, doch er stand auf, setzte sich mit deutlich sichtbarem Mißmut in den Kommandantensessel und gab seine Anweisungen. Im Leib der ANSON ARGYRIS erwachten die Maschinen zum Leben. Das Schiff beschleunigte bis auf drei Viertel der Lichtgeschwindigkeit, dann glitt es ohne ortungstechnisches Aufsehen in den Hyperraum.
    Für die letzten knapp 500 Lichtjahre benötigten sie länger als vier Stunden. Diesmal war absolute Präzisionsarbeit erforderlich.
    In den frühen Morgenstunden des 10. Juli war es soweit.
    Von einer Sekunde zur anderen erlosch das Grau des Hyperraums, wie man es aus dem Inneren galaktischer Raumschiffe zu sehen bekam. Statt dessen erschien ringsum das Gleißen der Sterne.
    Tifflor warf einen raschen Blick auf die Holoschirme; keine Sonne stach aus den Millionen strahlender Punkte heraus, und in unmittelbarer Nähe gab es keine Ortung. „Exakt herausgekommen", stellte Arnim Possag fest. Seine Stimme zitterte ein wenig - aber nur für die geschulten Ohren eines Julian Tifflor. „Wir befinden uns zehn Lichtmonate vor dem System der Fremden. Ich würde sagen: Wer keinen Verdacht hegt, bemerkt uns nicht"
    „Sicher?"
    „Absolut, Julian."
    Jeane Duross hollte die Ergebnisse der Ortung so weit heran, daß das System zum Greifeh'nahe schien. Fasziniert starrte Tifflor auf die Darstellung einer Doppelsonne, die aus einem weißblauen Riesenstern und einem weißen Zwerg bestand. Der Abstand zwischen beiden Sonnen betrug 40 Millionen Kilometer. Innerhalb von 22 Tagen umkreiste der Begleiter seinen Hauptstern einmal vollständig; und das, so fand Tifflor, war eine enorme Geschwindigkeit. Zwischen diesen beiden Sonnen mußten unglaubliche Gravitationskräfte herrschen - doch es gab keinerlei Eruptionen, keinen Materieausbruch. „Der Doppelstern, Jeane! Was ist damit los?"
    „Ich würde auf künstliche Schwerkraftfelder tippen. Wir haben ja gleich vermutet, daß mit dieser Konstellation etwas faul sein könnte. Jetzt zeigt sich, daß etwas noch untertrieben ist. Sieh dir die Planeten an, Julian!"
    In der Tat kreiste eine sinnverwirrende Vielzahl von Himmelskörpern um den Doppelstern. In dieser Darstellung war jeder einzelne mit einem Vektor versehen, dessen Stärke der Bahngeschwindigkeit entsprach. Zudem waren die Umlaufbahnen der Planeten als farbige, meist ellipsoide Ringe dargestellt. „Es sind 67", erläuterte Jeane mit einem Blick auf ihren Monitor. „Der Syntron sagt, daß die Nummern lbis 4 unbewohnbare Gluthöllen sind. Dazu kommen ein paar Planeten, die annehmbare Lebensbedingungen bieten - vorausgesetzt,.die Wesen dort sind entfernt menschenähnlich und keine Methanatmer... Das trifft auf die Nummern 5, 6, 9, 11,13 und 14 zu."
    „Und der Rest?"
    „Nummer 5 und Nummer 6 werden wegen der Sonnennähe von starken Hitzeschilden geschützt. Sie sind also bewohnt.
    Aber wir messen auch von praktisch allen anderen Planeten .Energieemissionen

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