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1646 - Baphomets Diener

1646 - Baphomets Diener

Titel: 1646 - Baphomets Diener Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hören sein, und das musste ich vermeiden.
    Es gab eine andere Lösung.
    Ich wandte mich ab. Da sich die Gestalten nur langsam bewegten, würde es noch dauern, bis sie das Ende der Treppe erreicht hatten. Die Zeit mussten wir nutzen.
    Ich packte Paul an der Schulter. »Kommen Sie mit!«
    »Und wohin? Da sind…«
    »Nach draußen. Dort sehen wir weiter.«
    Da Sullivan noch immer angeschlagen war, übernahm ich die Initiative.
    Ich schob ihn auf die Hintertür zu. Er stellte auch keine Fragen mehr. Er taumelte vor mir her.
    Es war nur ein kurzer Weg. Als wir die Tür erreicht hatten, war immer noch kein Verfolger zu sehen.
    Ich schob Sullivan zur Seite, öffnete die Tür und zerrte ihn dann ins Freie. Er stolperte in die kühle Luft hinein, blieb nach einigen Schritten stehen und drehte sich um, als ich die Hintertür wieder schloss.
    »Und jetzt?«, fragte er.
    »Sehen wir zu, dass wir von hier wegkommen.«
    »Wohin denn?«
    »Erst mal in ein Versteck.«
    »Gut, aber…«
    Wir hörten einen Pfiff. Als wir nach links schauten, sahen wir eine Frau mit Kopftuch, die uns zuwinkte.
    »Das ist ja Eartha«, staunte Paul.
    »Genau.«
    Er war noch immer durcheinander. Ich fasste ihn am Ellbogen und schob ihn auf unsere Helferin zu, die sich auf diesem Grundstück bestens auskannte. Sie hatte sich in einem Gebüsch am Rande des Grundstücks, das nicht von einem Zaun oder einer Mauer umgeben war, versteckt gehalten.
    Wir krochen praktisch in das Gebüsch hinein und sahen vor uns eine Anhöhe, die mit Gras bewachsen war.
    Eartha löste das große Tuch, das sie über dem Kopf trug, und reichte es Paul. Ohne Tuch sahen wir das dünne Haare der älteren Frau.
    »Was soll ich mit dem Tuch?«, fragte Paul.
    »Häng es dir über. Es ist kein Sommer mehr.«
    »Ja, danke.«
    Nachdem er sich das Tuch über die Schultern gelegt hatte, sagte Eartha mit leiser Stimme: »Hier sind wir erst mal in Sicherheit. Dieses Versteck kennt sonst keiner.«
    Wir befanden uns in einer Höhle aus Gestrüpp. Hier waren wir nach allen Seiten hin gut geschützt.
    Ich wollte jetzt wissen, was Paul durchgemacht hatte.
    »Es war grauenhaft«, flüsterte er. »Im Keller sind drei Gestalten verborgen, die aussehen wie Menschen, aber keine sind. Das kann ich beschwören.«
    »Stimmt das, Mr. Sinclair?«
    Ich nickte Eartha Quinn zu. »Ja, eine dieser Gestalten habe auch ich zu Gesicht bekommen. Ich kann sie mir auch nicht erklären. Es sind keine normalen Menschen mehr.«
    »Das stimmt.«
    Ich horchte auf. Die Antwort der Frau hatte mich stutzig werden lassen.
    »Wissen Sie denn mehr?«, fragte ich sie.
    »Nein, nein.« Sie winkte ab. »Ich weiß eigentlich viel zu wenig. Das ist wohl das Geheimnis Ihres verstorbenen Onkels gewesen.«
    »Sorry, aber ich verstehe nichts.« Paul zog das Tuch enger um seinen Körper.
    »Leider kann ich nicht viel zur Aufklärung beitragen«, fuhr die Frau fort.
    »Ich habe es auch nicht so recht geglaubt, wenn er Andeutungen machte.«
    »Welcher Art?«, wollte ich wissen.
    »Mal sprach er von einer Gegenwelt, die es geben sollte.«
    »Und was genau ist diese Welt?«
    »Er bezeichnete sie als eine Ausuferung der Hölle. Ich weiß auch nicht genau, wie er darauf gekommen ist. Aber er beschäftigte sich mit ungewöhnlichen Themen. Ich bin nie richtig dahintergekommen, doch normal war es nicht.«
    »Ist denn irgendwann mal ein Begriff gefallen, über den Sie stolperten und ihn doch behalten haben?«
    Sie musste nicht lange nachdenken. »Ja, das schon. Ein Name, wenn ich mich recht entsinne. Baphomet.«
    Ich zuckte zusammen, was Eartha Quinn nicht verborgen blieb. »Können Sie denn damit etwas anfangen, Mr. Sinclair?«
    »Ja. Leider ja.«
    »Und wer ist dieser Baphomet?«
    »Das ist recht einfach zu sagen und trotzdem ein wenig kompliziert.«
    »Versuchen Sie es trotzdem.«
    »Gut. Angeblich sollen die Templer ihn verehrt oder angebetet haben. Er ist eine Gestalt, deren Ursprung im Dunkeln liegt. Sie wird mit einem weißen Bart dargestellt und zwei Karfunkelaugen. Es gibt verschiedene Schreibweisen seines Namens, denen immer andere Bedeutungen zugeteilt werden. Man hat ihn sogar als einen künstlichen Kopf angesehen, den die Templer angebetet haben sollen.«
    »Haben sie das denn wirklich?«, fragte Paul.
    »Ich würde es am liebsten verneinen, wenn ich es nicht besser wüsste. Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Das war auch bei den Templern so, die man im vierzehnten Jahrhundert zuerst verfolgt und ihren Orden dann brutal zerschlagen

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