1646 - Baphomets Diener
Körper herum, um noch einmal zurückzuschauen.
Ja, sie waren da!
Die Verfolger gingen hintereinander her. Zwei von ihnen waren bewaffnet, und ihre ungewöhnlichen Hellebarden bewegten sich leicht schwankend wie Masten auf einem Schiff. Er dachte an die Äxte, mit denen die Gestalten ausgerüstet waren, und wollte ihnen einen Fluch entgegenschicken, was ihm nicht gelang.
Dafür drückte er die Tür auf und dachte zugleich, dass in diesem Haus noch drei weitere Gegner auf ihn warteten…
***
Babikan, der kleine Killer mit der Glatze, hatte eine Flasche Whisky gefunden. Er setzte sie bereits zum dritten Mal an, um einen Schluck daraus zu nehmen.
»Besauf dich nicht«, fuhr Drax ihn an.
»Keine Sorge, ich weiß, was ich vertragen kann.«
»Ha, das kenne ich anders.«
»Da waren auch andere Zeiten.«
Drax gab keine Antwort, und auch Babikan, der Schweiger, hielt seinen Mund. Es war besser, denn Drax war in den letzten Minuten ziemlich nervös geworden. Er stand am Fenster, um dorthin zu schauen, wo ihr Wagen stand.
Tibor war gegangen, um etwas aus dem Fahrzeug zu holen. Sie hatten dort eine MPi versteckt, und er hätte längst wieder zurück sein müssen.
Bisher war er nicht gekommen. Er war sogar nicht zu sehen und schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Genau das machte Drax nervös.
Er war nicht nur der Anführer des Trios, er sah auch anders aus. Sein Haar war nicht dunkel, er hatte es hellblond bleichen und dann zu einer Bürste schneiden lassen. Das gab seinem Gesicht eine noch eckigere Form. Seine hellblauen Augen zeigten keinerlei Wärme. Sie erinnerten an Gletschereis.
Auch Babikan, der Schweiger, war nervös. Er sprach jetzt wieder, ohne dazu aufgefordert worden zu sein.
»Siehst du ihn?«
»Nein, verdammt!«
Babikan trat an ein anderes Fenster. Auch er sah den Mercedes, wo sich allerdings nichts tat. Der Wagen stand dort verlassen. Es gab keine Bewegung in seiner Nähe.
»Der wird doch nicht abgehauen sein?«
»Wie kommst du darauf?«
Babikan lachte. »Vielleicht hat er Schiss bekommen. Denk daran, was hier im Keller versteckt ist.«
»Nicht Tibor. Der hat bisher alles geschafft.«
»Nur nicht die MPi geholt.«
Drax schüttelte sich. »Halts Maul, verdammt.«
»War nur ein Gedanke. Aber im Ernst. Was sollen wir tun? Nachschauen, wo er ist?«
Drax drehte den Kopf. »Und dann? Wo sollen wir ihn denn suchen, he?«
»Weit kann er nicht sein.«
»Das weiß ich auch.«
»Hinter dem Haus gibt es Verstecke.« Babikan dehnte seine Arme. »Ich kenne allerdings keinen Grund, weshalb er sich dort verbergen sollte. Es weiß doch, dass er gebraucht wird. Wir drei und die anderen da unten. Da sind wir unschlagbar.«
»Daran denke ich jetzt nicht.«
»Gut. Und über was machst du dir Gedanken?«
Drax strich über seine breite Stirn. »Ich denke darüber nach, dass wir hier nicht mehr allein sind.«
»Na klar sind wir das.«
»Es sieht so aus. Aber hast du schon mal daran gedacht, dass uns jemand verfolgt haben könnte?«
»Nein. Und wenn, hätten wir es bemerkt.«
»Trotzdem gibt es eine Unsicherheit in unserem Plan. Ich denke an Sullivan. Wir wissen nicht, was er alles tat, als sein Onkel abnippelte. Es ist möglich, dass er etwas in die Wege geleitet hat. Wir haben ihn nicht unter Kontrolle gehabt.«
»Und was sollte er getan haben?«
»Wenn ich das wüsste, ginge es mir besser«, erwiderte Drax. »Ich habe es mir einfacher vorgestellt.«
»Das schaffen wir schon.«
Drax nickte. »Sicher, wir kriegen das hin. Ich mag es nur nicht, wenn Probleme auftauchen, und seien sie auch noch so klein. Alles muss perfekt laufen.«
»Es läuft doch.«
Drax wollte etwas sagen, als er plötzlich zusammenzuckte.
Er hatte die ganze Zeit über den Wagen nicht aus der Kontrolle gelassen, und das war auch gut so. Denn jetzt sah er dort eine Bewegung. Allerdings an der ihm abgewandten Seite des Autos.
Jemand zog sich dort hoch, drehte sich etwas nach rechts und wurde nicht mehr von der Karosserie verborgen. Dann stemmte er sich auf die Kühlerhaube.
Auch Babikan hatte ihn gesehen. »Scheiße, das ist Tibor.«
»Genau!«
»Was ist denn mit ihm los?«
»Das werden wir gleich wissen.«
»Willst du hin, um ihn zu holen?«
Drax gab keine Antwort. Er schaute zu, was sein Kumpan tat. Tibor wirkte angeschlagen. Mit einer Hand stützte er sich noch immer ab, mit der anderen massierte er seinen Nacken und hatte dabei schmerzvoll sein Gesicht verzogen, das erkannte Drax.
»Der sieht aus, als hätte man
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