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1646 - Finale im Sheokorsystem

Titel: 1646 - Finale im Sheokorsystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Informationsnetz ausgeklinkt, um ihn zu schonen."
    „Was wird aus mir?" wagte der Terraner die Frage. „Soll ich Taulim ebenfalls verlassen?"
    „Du bist nicht mehr vorhanden. So sagen es die Meldungen. Niemand hat dich gesehen, niemand von den psychisch Anfälligen wird dich zu Gesicht bekommen. Bleibe, wo du bist, und kümmere dich um Colounshaba."
    „Gut, ich werde es tun."
    Er schaltete die Funkverbindung ab und wartete geduldig viele Stunden, bis die ersten Zuckungen der Gliedmaßen anzeigten, daß Colounshaba erwachte. Aufmerksam beobachtete er jede ihrer Regungen, und als sie den Körper ein wenig anhob, eilte er um sie herum, so daß sie ihn sehen konnte. „Die Sriin", sang Colounshaba und schüttelte sich. „Sie sind zurückgekehrt. Aber du bist nicht Babbashabar. Wer bist du?"
    „Sieh mich genau an", antwortete er. „Ich trage Vougasiuras Maske bei mir. Folglich kann ich kein Sriin sein. Ich bin Reginald Bull."
    Eine lange Zeit des Schweigens brach an, und Bully setzte sich auf einen Felsen und wartete wieder. Draußen wurde es dunkel. Die Nacht brach herein, die Kunstsonne über Taulim war unter den Horizont gesunken'. Zwei winzige Punkte am Nachthimmel zeugten vom Doppelgestirn Sheolander und Kormeounder. „Du hast recht", sang Colounshaba dann. „Meine Augen sind trüb geworden, und mein Bewußtsein ist gespalten. Ich erkenne zwei Bilder gleichzeitig. Das eine zeigt dich, den Gast aus der Galaxis Milchstraße. Das andere zeigt mir einen Schwärm von Sriin, angeführt von Babbashabar, meinem ehemaligen Schüler. Welches der beiden Bilder ist Wirklichkeit? Und was hat es mit der Feuersbrunst auf sich, an die ich mich erinnere? Haben die Sriin Maciuunensor vernichtet?"
    „Nein. Er arbeitet ununterbrochen. Kein Sriin kann das Sheokorsystem betreten. Und die Sriin wissen das, Colounshaba. Sie dürften ihr Interesse an Affraitancars Uhrwerk längst verloren haben."
    „Ich wünschte, es wäre so."
    Mühsam erhob sie sich und bewegte sich im Kreis. Und plötzlich begann sie wieder zu rasen und rannte in den hinteren Teil der Höhle hinein, bis sie mit voller Wucht gegen das Felsgestein krachte. „Halt ein!" rief Bully. Im Schein seines Helmscheinwerfers folgte er ihr und fand den mächtigen Leib wie ein Häuflein Elend zwischen die Felsen gekauert, den Kopf nach unten gesenkt und das obere Armpaar darübergebreitet. „Ich helfe dir."
    „Du kannst mir nicht helfen. Es ist zu spät. Ich bin schuld. Das Feuer in der Kuppel, es ist nur ein winziger Fehler im Vergleich zu dem, den ich davor gemacht habe."
    „Nein, Colounshaba, es war kein Fehler. Maciuunensor mußte sein." Er dachte jetzt vollständig in ihren arachnoiden Bahnen und vollzog die Gedanken ihres Volkes nach. Die Geschichte und die Vorgänge, wie er sie aus Shanorathemas' Gesang entnommen hatte, waren in ihm gegenwärtig, als habe er alles selbst erlebt. „Deinem Volk blieb keine andere Wahl, als sich auf diese Weise gegen die Sriin zur Wehr zu setzen. Maciuunensor war nötig, und Maciuunensor braucht dich weiterhin."
    „Das meine ich nicht", sang Colounshaba traurig. Ihre Stimme zitterte heftig. „Es ist viel schlimmer. OQuentouaroche, du hast die Gefahr richtig beschrieben!"
    Bully begriff, daß er jetzt eine Mitteilung von großer Tragweite erhalten würde, und er begann, mit der Arcoana zu leiden. „Was ist es?"
    „Ich bin schuld", lautete die Antwort. „Ich war es, die die Sriin ins Sheokorsystem führte und Maciuunensor erst notwendig machte. Verstehst du jetzt? Beauloshairs Plan war perfekt. Die Sriin hätten Millionen von Jahren unserer alten und auch der neuen Zeitrechnung das Universum durchkämmen können, ohne uns zu finden. Aber da erschien ich. In meiner Naivität habe ich ihnen den Weg in unsere neue Heimat gezeigt."
    Der Schock saß tief, auch bei Reginald Bull, und er vergaß darüber für eine ganze Weile, daß er ja gekommen war, um Colounshaba zu helfen.
    Inzwischen wurde es Morgen und dann Mittag, und erst das Auftauchen der Arcoana riß die beiden in der Höhle aus ihrer Lethargie.
     
    *
     
    Die 45 Einheiten zählende Flotte war zum Alltagsbetrieb übergegangen. Längst war klar, daß von Seiten der Arcoana keine Gefahr drohte. Der Funkverkehr innerhalb des Sheokorsystems wurde aufmerksam verfolgt, aufgezeichnet und sofort zur Auswertung an die wissenschaftlichen Abteilungen weitergeleitet. Auf diese Weise gelang es innerhalb eines Tages Bordzeit, sich ein umfassendes Bild über Kultur und Technik dieses

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