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1647 - Engelstadt - Höllenstadt

1647 - Engelstadt - Höllenstadt

Titel: 1647 - Engelstadt - Höllenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr nach Konzentration, trotzdem musste es lachen. »Nein, nein, du brauchst keine Sorge zu haben. Du hast es nicht mit einem Engel zu tun. Ich bin ein ganz normaler Mensch.«
    »Aber trotzdem etwas Einmaliges.«
    »Ja, das stimmt.«
    Das Gespräch zwischen den beiden verstummte.
    Carlotta musste sich konzentrieren. Sie sah unter sich die Landschaft, sie spürte den Druck von Livias Körper und wusste, dass sie bald eine Pause einlegen musste.
    Sie wollte mit Livia reden, denn sicher wusste sie nicht, wie es weitergehen sollte. Es stand für sie fest, dass Livia verfolgt wurde, auch wenn die Verfolger noch nicht aufgetaucht und die Stimmen verschwunden waren. Dennoch gab es einige Unklarheiten, die aus dem Weg geräumt werden mussten. Vor allen Dingen war wichtig, dass Maxine Wells Bescheid bekam. Sie wusste vielleicht eine Lösung.
    »Wo fliegst du denn hin?«, rief Livia in das rechte Ohr des Vogelmädchens.
    Von Maxine hatte sie ihr nichts erzählt, deshalb war es auch keine Lüge, als sie sagte: »Ich weiß es noch nicht.«
    »Hast du denn kein Ziel? Oder ein Zuhause?«
    »Doch, das habe ich. Aber das muss alles vorbereitet sein. Du bist schließlich jemand, den man nicht mal eben als normalen Menschen präsentieren kann.«
    »Das stimmt.«
    »Und wer bist du?«
    »Manche nennen mich einen Engel. Einen ohne Flügel. Davon gibt es ja viele.«
    »Kann sein. Und was ist mit den Teufeln?«
    »Sie sind unsere Feinde. Sie haben es geschafft, in unsere Welt einzudringen.«
    »Und wo liegt die?«
    »Du kannst sie nicht sehen, glaube ich.«
    Nachdem Carlotta diese Antwort gehört hatte, wollte sie nicht mehr weiter fragen.
    Sie flogen nicht zu schnell, weil Carlotta nicht wollte, dass der Wind zu scharf in ihre Gesichter schnitt. So beließen sie es bei einem recht langsamen Flug über das hügelige und manchmal auch flache Land.
    »Wo hättest du denn hinfliegen wollen, Carlotta?«
    »Zu einer tollen Frau, die meine Ziehmutter ist. Sie heißt Maxine Wells und arbeitet als Tierärztin in Dundee. Im Moment aber hat sie eine Vertretung für eine erkrankte Kollegin übernommen, und der Ort liegt hier in der Nähe.«
    »Das ist gut.«
    »Trotzdem muss ich eine Pause einlegen.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    Carlotta verlor an Höhe. »Und was ist mit deinen Verfolgern? Diesen diesen Teufeln?«
    »Ich habe während des Flugs nichts von ihnen gehört.«
    »Das ist gut.« Carlotta schaute nach vorn und sah nicht weit entfernt die Häuser einer kleinen Ortschaft. Sie gehörte schon zu den größeren Ansiedlungen und hieß Melrose. Genau dort befand sich auch die Praxis der Tierärztin, die jetzt von Maxine Wells besetzt war.
    Bisher hatte Carlotta nicht den Eindruck gehabt, dass sie entdeckt worden waren, aber das konnte sich leicht ändern, wenn sie weiterflog, denn um Melrose herum gab es noch weitere Ansiedlungen, und es gab auch für diese recht kleine Stadt viele Straßen, die dort zusammenliefen.
    Sie flog noch tiefer. Der Boden rückte näher. Unter ihnen lag, einem eingedrückten Auge ähnlich, ein Minisee, dessen Ostufer einen Wall aus Niederwald aufwies.
    Dort war ein guter Landeplatz. Ein kurzes Sinken noch, dann war es fast vorbei. Carlotta streckte die Beine aus, kaum dass sie den Boden berührte und lief mit ihrer Last einige Schritte weiter wie ein Fallschirmspringer, der es geschafft hatte.
    Livia rutschte vom Rücken des Vogelmädchens, hielt sich auch auf den Beinen und blieb im hohen Gras stehen, den Blick starr auf Carlotta gerichtet.
    Ihr wollte nicht aus dem Kopf, dass Livia sich als Engel bezeichnet hatte.
    Ein Engel ohne Flügel. Jetzt schaute sie genauer hin und stellte fest, dass ihre neue Begleiterin nicht so heftig atmete wie sie. Es war überhaupt fraglich, ob sie Luft holte. Danach wollte Carlotta sie später noch fragen.
    »Alles okay?«
    Livia nickte und strahlte sogar leicht. »Ja, es war ein wunderbarer Flug.«
    »Und das sagt ein Engel zu mir?«
    Livia hob die Schultern.
    »Du kannst nicht fliegen - oder?«
    »Ich habe keine Flügel.«
    »Ja, das sehe ich.« Carlotta lächelte. »Und doch bist du anders als normale Menschen.«
    »Stimmt.«
    »Man verfolgt dich?«
    Sie nickte.
    »Teufel?«
    »Ich nenne sie so.«
    Carlotta merkte, dass ihre neue Bekannte nicht ins Detail gehen wollte.
    »Gut«, sagte sie, »im Moment haben wir Zeit. Ich denke, dass ich mal mit Maxine telefoniere.«
    Livias Blick wurde starr. »Und? Was denkst du, wie sie reagieren wird?«
    »Mach dir mal keine Sorgen. Maxine ist

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