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1648 - Die Spiegelgeborenen

Titel: 1648 - Die Spiegelgeborenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für Cadfaels Geschichte geliefert hast."
    „Ich wollte, ich hätte es früher getan", sagte Felix. „Hoffentlich ist es nicht zu spät."
    „Die Situation um Wanderer ist unverändert", warf Alaska ein. „Seit die Blaue Schlange auf der Kunstwelt von ES den Tod gefunden hat, sind die Jäger der Unsterblichkeit vorsichtiger geworden."
    „Nein, es ist noch nicht zu spät", stimmte Gucky zu. „ES hat mich noch nicht ganz aufgegeben, obwohl ich, wie ich jetzt zugeben muß, alles getan habe, um mich zu disqualifizieren. Du liebe Karotte, was war ich dumm! Anstatt eins und eins zusammenzuzählen, weiter zu forschen und nicht lockerzulassen, habe ich mich unter einem Berg von Schuldkomplexen begraben. Aber damit ist Schluß!"
    „Solche Selbsterkenntnis ist bei dir selten genug", meinte Alaska spöttisch; er fühlte sich auf einmal wie von einer großen Last befreit. „Das sollte für die Nachwelt festgehalten werden."
    „Du kannst meine momentane Schwäche nicht gegen mich verwenden, ich werde alles abstreiten", entgegnete der Mausbiber und sagte zu Cadfael Benek: „Schließlich muß ich dir danken, daß du mir die Geschichte der Zwillinge zum rechten Zeitpunkt erzählt hast. Ich weiß auch schon, wie ich mich erkenntlich zeigen kann. Du wünschtest doch, daß ich dich einen Salto mortale schlagen lasse. Kannst du haben."
    Und ehe er sich's versah, wurde Cadfael Benek von unsichtbaren Kräften durch die Luft gewirbelt und landete dann, nachdem er sich mehrmals überschlagen hatte, wieder sanft auf den Beinen. Cadfael machte ein etwas belemmertes Gesicht, faßte sich aber schnell. „Diese Kostprobe reicht", sagte er lachend und ein wenig ums Gleichgewicht ringend.
    Jetzt wußte Alaska Saedelaere, daß der Ilt völlig wiederhergestellt war. Er hatte recht gehabt, daß Gucky sich selbst wegen seines Versagens mit dem Entzug seiner parapsychischen Fähigkeiten bestraft hatte. Doch damit war es vorbei. „Heißt das nun, daß Mila und Nadja die gesuchten Zellaktivatorträger sind?" erkundigte sich Felix. „Nach allem, was ich gehört habe, sind die Zwillinge zumindest seriöse Kandidaten", antwortete Gucky. „Aber ich werde mir Gewißheit verschaffen. ES hat mich wissen lassen, daß ich die Gesuchten erkennen werde, wenn ich ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehe. Das will ich tun. Ich werde auf den ersten Blick erkennen, ob sie die >Spiegelgeborenen     Cadfael Benek schüttelte fassungslos den Kopf. Er konnte es vermutlich nicht begreifen, daß die von den Saira-Pionieren so gefürchteten Zwillingsschwestern als Träger der Unsterblichkeit auserwählt sein sollten. „Ist die GECKO verfügbar, Alaska?" erkundigte sich Gucky. „Selma und Ed stehen im Solsystem auf Abruf bereit", erklärte der Terraner. „Sie können mit der GECKO innerhalb kürzester Zeit zum Saturn kommen."
    „Veranlaß das bitte", sagte Gucky. Der Mausbiber war auf einmal wie ausgewechselt. Voller Tatendrang, ganz der alte, so, wie man ihn schon seit Monaten nicht gesehen hatte. „Wir starten in die Provcon-Faust."
     
    8.
     
    Mila: Januar 1200 bis September 1201 NGZ Mila hatte dank der tatkräftigen Unterstützung ihrer Schwester inneren Frieden gefunden. Sie hatte sich einst, von früher Kindheit bis ins Teenageralter, immer als die Leidtragende von ihnen beiden betrachtet.
    Das tat sie zwar in gewisser Weise immer noch, weil eine Trennung für sie dramatischere Auswirkungen als für Nadja hatte. Aber sie hatte ihren kindlichen Egoismus abgelegt, indem sie der Meinung gewesen war, daß ihre Schwester stets für sie dazusein hatte. So war es nämlich nicht. Sie mußten beide erst zu der Erkenntnis gelangen, daß eine ohne die andere nicht existieren konnte. Denn unter einer Trennung litten sie beide, obwohl sich eine solche bei jeder von ihnen anders auswirkte.
    Während sich die Trennung bei Mila so äußerte, daß sie von einer fremden, bedrohlichen Welt verschlungen zu werden drohte, machte sich eine solche bei Nadja lediglich in psychischem Alpdrücken bemerkbar. Auf ihre individuelle Weise war aber jede von ihnen übel dran.
    Diese Einsichten waren erst mit den Jahren gekommen, nachdem sie ihre pubertären Sorgen losgeworden und zu Frauen gereift waren. Der Dienst auf der AIOLOS über zehn Jahre hinweg hatte ihnen für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit sehr geholfen. Den letzten Ausschlag hatten aber die Ereignisse des Augusts 1199 gegeben.
    Damals hatten sie nämlich zum erstenmal erlebt, daß ihr Handikap auch

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