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1651 - Am Rand der Großen Leere

Titel: 1651 - Am Rand der Großen Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Weltraum hinaus.
    Weit vor dem Raumschiff leuchteten die beiden Sterne Borgia Iund Borgia II im Raum. Als schwach schimmerndes Band war die Akkretionsscheibe zu erkennen. Es wurde immer deutlich sichtbar, je näher sie ihr kamen und wurde schließlich auch optisch zu dem, was sie tatsächlich war - eine den Neutronenstern Borgia Iumspannende Scheibe.
    Zwischen ihr und Borgia II zeichnete sich die Materiebrücke ab. Sie war allerdings nur mit Hilfe der technischen Geräte der GEVONIA darstellbar. Sie bildete einen trichterförmigen Schlauch, der in der Peripherie von Borgia II einen nahezu planetenweiten Durchmesser hatte und dann nach Borgia Ihin immer schmaler wurde, bis sie schließlich in der Akkretionsscheibe, den sie mit ihrer Materie speiste - noch Tausende von Kilometern vom Neutronenstern entfernt -, verschwand.
    Senta Gorgus drängte alle anderen Gedanken zurück und konzentrierte sich auf den Flug. Sie schwor sich, von jetzt an nichts mehr zu tun, was in irgendeiner Weise auf Kritik beim Oberkommandierenden stoßen konnte.
    Der Einflug in die rotierende Akkretionsscheibe stellte ein nicht unerhebliches Risiko für die GEVONIA dar. Die Schutzschirme und die anderen Sicherheitssysteme waren in der Lage, der Hitze und der Gravitation des Neutronensterns unter normalen Umständen standzuhalten. Doch in etwa zwanzig Stunden würde das Raumschiff in die bevorstehende Plusphase geraten und sich dann aller Voraussicht nach Hyperstürmen ausgesetzt sehen.
    Wenn wir Pech haben, ergeht es uns wie der Besatzung der drei Raumschiffe, die in der Akkretionsscheibe festsitzen! schoß es Senta Gorgus durch den Kopf. Schlimmer noch wäre, wenn wir von Borgia Ieingefangen werden. Dann kann uns niemand mehr herausholen.
    Sie verspürte keine Furcht. Im Gegenteil. Seit dem Start stand sie unter einer Anspannung, die sie als angenehm empfand.
    Sie ertappte sich bei dem Gedanken, daß sie geradezu erpicht darauf war, irgendwann Komplikationen zu erleben, in denen sie ihre besonderen Fähigkeiten beweisen konnte.
    Vergiß es! befahl sie sich. Ein perfekter Ablauf des Einsatzes bringt weitaus mehr.
    Sie horchte in sich hinein und wunderte sich über sich selbst. Sie spürte, daß sie sich in den letzten Stunden verändert hatte, und fast schien es ihr, als habe sich ihre Persönlichkeit gespalten.
    Die klare Linie jedenfalls, auf die sie immer so stolz gewesen war, war nicht mehr da.
    Beruhige dich! ermahnte sie sich. Dies ist der erste Einsatz nach mehr als drei Jahren Pause.
    Kein Wunder, daß du aufgeregt bist.
    Aufgeregt?
    Sie fühlte, daß sie mit den Gedanken nicht den Kern des Problems getroffen hatte, doch sie wollte nicht weiterverfolgen, was sie irritierte, sondern sich ganz auf den Flug konzentrieren.
    Gerade das aber fiel ihr erstaunlicherweise schwer.
    Du benimmst dich wie damals, als deine zweite Ehe in die Brüche ging! schalt sie sich. Reiß dich jetzt endlich zusammen.
    Sie blickte flüchtig zu Perry Rhodan hinüber, der leise mit Henna Zarphis, Cyrus Morgan und Eneaphus Avenquerius sprach. Der Oberkommandierende schien sich keine Gedanken über das Risiko zu machen, das sie eingingen. Die große Chance, etwas über ein fremdes Volk aus diesen Sternenräumen zu erfahren, schien ihn weitaus mehr zu beschäftigen als mögliche Gefahren.
    Auf den Ortungsschirmen zeichneten sich die drei Objekte ab, die sich zwischen den beiden Sternen gefangen hatten. Die GEVONIA näherte sich der Akkretionsscheibe in einem spitzen Winkel, und Senta Gorgus entschied sich, als erstes ein Objekt in Form einer dreikantigen Stufenpyramide anzufliegen. Es befand sich nicht so tief in der Akkretionsscheibe wie die anderen beiden Objekte, und der Anflug zu ihm schien mit einem geringeren Risiko verbunden zu sein als der auf die anderen.
    Als die GEVONIA die Akkretionsscheibe erreichte und in mäßiger Fahrt in sie eintauchte, bildete sich eine strahlende Aura um das Raumschiff. In ihr verglühten die Materieteilchen, was die optischen und die ortungstechnischen Beobachtungsmöglichkeiten verschlechterte. Nur dank der ungeheuren Rechenkapazität der Syntroniken wurden die dabei auftretenden Probleme minimiert. Ein Raumflug ohne sie wäre in diesem Raum vermutlich gar nicht machbar gewesen.
    In der Hauptleitzentrale war es still geworden. Rhodan, die beiden Wissenschaftler und Henna Zarphis standen hinter dem Sessel der Kommandantin und beobachteten mit ihr die Instrumente, während die anderen Spezialisten wie der Ortungsleitoffizier, der

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