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1651 - Am Rand der Großen Leere

Titel: 1651 - Am Rand der Großen Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umschließen können. „Was ist das?" fragte einer der Männer des Einsatzkommandos. „Keine Ahnung", erwiderte Senta Gorgus. „Laßt sie, wo sie sind. Wir sehen uns weiter um, bis wir auch den letzten Winkel untersucht haben. Auf dem Rückweg können wir immer noch einige von den Dingen mitnehmen."
    Dicht hintereinander schwebend drangen sie weiter vor. „Es gibt keinerlei technische Einrichtungen", stellte die Kommandantin fest. „Nicht einmal so etwas wie eine Tür."
    „Keine Kabel - nichts", fügte der Kommunikationswissenschaftler hinzu. „Ich würde sagen, die Pyramide selbst ist nichts weiter als ein großer Behälter."
    „So sieht es aus", stimmte sie zu. „Ene, manchmal bist du gar nicht so dumm, wie du aussiehst."
    „Danke", erwiderte er. „Dafür siehst du genauso aus wie du bist."
    Sie lachte. „Also hochintelligent!"
    Die Männer stimmten in ihr Lachen ein, nur Eneaphus Avenquerius konnte sich nicht so recht erheitern. Ihm wurde warm in seinem SERUN, obwohl die im Helm eingeblendeten Daten keinerlei Temperaturerhöhungen anzeigten. Zugleich hatte er das Gefühl, daß er nicht mehr allein in seinem SERUN war!
    Er spürte, wie sich sein Innerstes verkrampfte. Der Gedanke, irgend etwas Fremdes könne in seinen SERUN eingedrungen sein, erfüllte ihn mit Unbehagen. Er kämpfte dagegen an und beschimpfte sich selbst als überempfindlich, doch alles half nichts.
    Irgend etwas schien über seinen Rücken zu kriechen. Er meinte, die Berührung von Tausenden winziger Extremitäten registrieren zu können, und er mußte seine ganze Kraft und Beherrschung aufwenden, um nicht laut zu schreien.
    Er griff nach einem der Gefäße, um sich daran festzuhalten, und dann vergaß er, daß er nicht allem war. Die anderen zogen weiter, und da er der letzte der Gruppe war, bemerkte niemand, daß er nicht mehr folgte.
    Eneaphus Avenquerius griff nach den Verschlüssen seines SERUNS. Irgend etwas wollte ihn dazu verleiten, sie zu öffnen, und für wenige Sekunden schien es, als müsse er nachgeben. Dann jedoch begriff er, daß er auf der Stelle sterben würde, wenn er den SERUN öffnete, und er gewann die Kontrolle über sich zurück.
    Erschrocken ließ er das Gefäß los, an dem er sich festgehalten hatte.
    Es glühte!
    Die Energieschirme hatten den Anzug vor Beschädigungen bewahrt, und er wäre auch nicht in Gefahr geraten, wenn er sich weiter an dem Gefäß festgehalten hätte. Doch eine innere Kraft, die stärker war als er, drängte ihn, den anderen zu folgen und das glühende Gefäß nicht länger zu beachten.
    Er gab der Stimme nach, verharrte dann jedoch auf der Stelle, als er sich einige Meter weit entfernt hatte. Das rätselhafte Geschehen ließ ihn nicht los. Neugierig drehte er sich um.
    Das Gefäß glühte noch immer, doch nun kühlte es sich offenbar ab, denn es leuchtete kaum noch und wurde rasch dunkler.
    Der Kommunikationswissenschaftler griff spontan nach einem anderen Gefäß. Er vermutete, daß er das Glühen unbeabsichtigt ausgelöst hatte, als er die Schutzschirme des SERUNS zu nah an das Gefäß herangebracht hatte. Nun suchte er die Bestätigung, indem er erneut einen der Behälter berührte.
    Nichts veränderte sich.
    Avenquerius kehrte zu dem Gefäß zurück, das geglüht hatte. Als er jetzt danach griff, geschah überhaupt nichts.
    Er hielt sich nicht länger auf, sondern jagte in panischer Angst hinter dem Einsatzkommando her. Erleichtert atmete er auf, als er es erreichte. Er wußte nicht mehr, was er denken sollte.
    Allzuviel war auf ihn eingestürmt, doch nichts oder nur wenig davon schien wirklich real gewesen zu sein.
    Es spielt sich in meinem Kopf ab! vermutete er.
    Doch ganz mochte er sich mit dem Gedanken nicht abfinden, daß alles, was ihm begegnet war, aus ihm selbst heraus entstanden war.
    Senta Gorgus griff nach einem der Gefäße und versuchte, es mit den Händen zu öffnen. Als es ihr nicht gelang, glitt ihre Hand zum Kombistrahler. „Nein", sagte Eneaphus Avenquerius energisch. „Dafür ist hier nicht der Ort."
    Die Kommandantin zögerte, dann nickte sie zustimmend. „Du hast recht. Wir nehmen einige Gefäße mit und untersuchen sie an Bord der GEVONIA."
    Sie waren an der Basis der Pyramide angekommen und schwärmten aus, um nach technischen Einrichtungen zu suchen. Nur der Kommunikationswissenschaftler blieb zurück. Er hörte, wie die anderen sich der Reihe nach meldeten. Keiner von ihnen war auf irgend etwas gestoßen, was als Antriebsaggregat dienen konnte. „Diese

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