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1651 - Höllenkreis

1651 - Höllenkreis

Titel: 1651 - Höllenkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sahen wir keine Reaktion.
    »Er ist nicht da.«
    Suko nickte. »Aber er wohnt hier.«
    Der Glatzkopf grinste. »Sogar in diesem Haus, und hier bin ich der Chef. Nicht nur von dieser Bude, auch von allen anderen. Ich sorge dafür, dass die Menschen hier ruhig leben können.«
    »Ah, ein Menschenfreund;«
    »So ist es.« Er plusterte sich auf. »Und weil ich es bin, gebe ich euch den Rat, die Flatter zu machen. Haut einfach ab. Adrian ist nicht da. Vergesst ihn.«
    »Können wir nicht.«
    »Euer Pech.«
    »Wir müssen in seine Wohnung.«
    »Noch schöner«, höhnte der Tätowierte. »Aber hier habe ich das Sagen.«
    »Nein, mein Junge. Das ist nicht so.« Suko war es leid. »Wir wollen keinen Ärger haben, deshalb sage ich lieber vorher, dass wir beide von Scotland Yard sind. Und wir sind nicht zum Spaß hierhergekommen.«
    Der Glatzkopf trat einen Schritt zurück. Jetzt fing er an, nachzudenken.
    »Ach, Bullen?«
    »Lassen Sie uns durch.«
    Er überlegte noch immer, aber Sukos Blick sorgte dafür, dass er den seinen senkte.
    »Nun?«
    »Er ist wirklich nicht da.«
    »Das wissen wir. Und Sie müssen ihn auch nicht mehr länger beschützen. Adrian wird nicht mehr kommen.« Mehr erklärte Suko nicht. Der andere konnte sich denken, was er damit meinte. Oder auch nicht.
    Der Typ machte den Weg frei. Leute wie er waren nicht selten in diesen Wohnanlagen. Sie gaben sich als Beschützer aus und kassierten dafür einen Obolus. Das war nicht unser Bier, darum sollten sich andere kümmern.
    Die Tür war nicht nur schmal, der Flur dahinter war es auch. Ich schob mich nach Suko an dem Tätowierten vorbei und nahm einen Geruch wahr, der undefinierbar war. Aber der nach Schweiß war auch dabei, sodass ich die Luft anhielt.
    Wir gingen tiefer in das Haus hinein. Es tauchte eine alte Treppe auf, die nach oben führte. Hinter uns erklang die Stimme des Tätowierten.
    »He, da nicht hoch.«
    Ich blieb stehen und drehte mich um. »Wo dann?«
    »Vor der Treppe rechts.« Er kam auf mich zu. »Das ist seine Bude.«
    Wieder ging er an mir vorbei, sodass ich ihn riechen konnte. Suko war es leid, im Halbdunkel zu stehen. Er hatte Licht gemacht. Unter der Decke hing eine trübe Funzel, die etwas abgab, das das Wort Helligkeit nicht verdiente. Aber der Umriss einer Zimmertür lag nicht mehr im Dunkeln. Davor war der Tätowierte stehen geblieben.
    »Habt ihr einen Schlüssel?«
    Den hatten wir nicht. Aber er besaß einen und wies darauf hin, dass er als Hausmeister fungierte.
    »Wie heißen Sie eigentlich?«, fragte ich.
    »Otto!«
    Ich musste schlucken und mir sogar ein Lachen verkneifen. Sofort bekamen wir eine Erklärung.
    »Meine Mutter hat mich so genannt. Sie kommt aus Österreich. Oder kam. Sie ist tot. Gefällt euch der Name nicht?«
    »Doch, doch, nichts dagegen. Er ist nur ungewöhnlich.«
    »Die Leute hier lachen nicht mehr darüber.«
    »Kann ich mir denken.«
    Otto hatte den Schlüssel gefunden. Mit einer routinierten Bewegung schob er ihn in die Öffnung. Sekunden später war die Tür offen. Als der Tätowierte in die Wohnung gehen wollte, hielt Suko ihn zurück.
    »Es ist schon okay, wir brauchen Sie nicht mehr.«
    Das passte ihm nicht. Er knurrte etwas, fügte sich aber, und wir schoben uns in das Zimmer hinein, denn einen Vorflur gab es hier nicht. Uns empfing ein abgestandener Geruch. So stanken Lumpen, die man weggeworfen hatte.
    Es gab ein Fenster, das zum Hof führte: Eine schmutzige Scheibe ließ kaum einen Blick nach draußen zu. Es war kein Zimmer. Es war eine Höhle, in der Chaos herrschte. Das Bett im Hintergrund war nicht gemacht. Auf ihm lag nicht nur die schmutzige Decke, auch einige leere Bierdosen verteilten sich dort. Ein alter Tisch mit krummen Beinen, zwei Stühle, ein Schrank, dessen Tür nicht geschlossen war. Das Ding war mit Wäsche gefüllt, die eine Reinigung hätte vertragen können. Eine Glotze war auch da. Einen PC sahen wir nicht.
    Suko tippte mich an. »Aibon«, sagte er, »tendierst du noch immer dahin?«
    »Es ist eine Möglichkeit. Aber ich frage mich, warum dieser Dealer von einer derartigen Gestalt verfolgt worden ist. Dafür habe ich noch immer keine Erklärung.«
    »Dann suchen wir weiter.«
    Uns blieb nichts anderes übrig. Es war kein Vergnügen, in den alten Klamotten zu stöbern. Stoff entdeckten wir nicht, auch nicht im Bad, einem Verschlag mit einer Toilette und einem Waschbecken. Für eine Dusche wäre kein Platz gewesen.
    Leere Dosen, ein Kocher, schmutziges Geschirr, das alles

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