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1651 - Höllenkreis

1651 - Höllenkreis

Titel: 1651 - Höllenkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gefühlt. Da war sie für ihn mehr gewesen als ein junges Wesen, das sich einem Mann angedient hatte.
    Jetzt erst recht. Es war für ihn nicht zu fassen, dass sie aus der Erde gekommen war oder wie immer man das einschätzen sollte. So etwas überstieg seinen Verstand, und die Gänsehaut auf seinem Rücken wollte einfach nicht verschwinden.
    Er hatte das Haus verlassen. Auf dem Hof war er stehen geblieben, und wer ihn sah, der konnte sich über ihn nur wundern. Otto war der große Macker in diesem Block. Er brachte die Leute auf Trab. Er kassierte bei jedem Geschäft mit. Er wusste viel, denn es war ihm gelungen, einiges über die Bewohner herauszufinden, denn fast jeder hatte Dreck am Stecken, und das Wissen darüber ließ sich zu Geld machen. Es waren zwar nur kleine Summen, aber sie läpperten sich, und so brauchte er nicht zu arbeiten und konnte in den Tag hinein leben.
    Bisher war ihm auch niemand in die Quere gekommen. Auch von Adrian hatte er kassiert. Der hatte zuerst nicht zahlen wollen, doch nach einem besonderen »Gespräch« war er dann weich geworden, und seit dieser Zeit hatte es keine Probleme mehr gegeben. Bis diese seltsame Frau gekommen war. Fast noch ein Kind und doch noch mehr. Jedenfalls alterslos. Sie hatte es geschafft, Adrian in ihren Bann zu ziehen. Adrian war tot, sie lebte noch, sie war wieder da, er hatte sie gesehen und ihm war auch aufgefallen, dass an ihrem Rücken etwas wuchs, was wie Flügel aussah, obwohl er sich das beim besten Willen nicht vorstellen konnte. Egal, er musste sich auf die neue Lage einstellen. Das hieß bei ihm, sich erst mal aus allem raushalten. Sich zurückziehen, sich verstecken, und das konnte er in seiner Wohnung, die sich im Nebenhaus befand. Dort hatte er ein zweites Zimmer gemietet. Dazu gehörte auch ein kleines Bad. Er war eben privilegiert. Mit schnellen Schritten näherte er sich dem Hauseingang an der Rückseite.
    Er drückte die Tür auf und betrat den Flur, dessen Wände beschmiert waren. Irgendwelche Typen hatten dort ihre sexistischen Zeichnungen hinterlassen, was ihn nicht weiter störte. Er wollte auch keinen sehen, obwohl er sonst keiner Begegnung aus dem Weg ging. In seinem Kopf hatte er sich bereits einen Plan zurechtgelegt, und den würde er auch durchziehen, das stand fest. Seine Wohnungstür hatte er verstärken lassen. So leicht brach niemand bei ihm ein. Gesichert war der Eingang durch ein Doppelschloss. Aufschließen, in die Wohnung huschen, das war's. Sie war für ihn eine kleine Höhle. Er hatte die Wände grau gestrichen, denn wer ihn besuchte, der sollte in seiner Umgebung keine Freude empfinden. Auch die Möbel waren dunkel. Dazu gehörte auch die Polstergarnitur, die in einer Ecke stand und ihm zugleich als Bett diente. Im zweiten Zimmer stand seine Glotze. Der große Flachbildschirm. DVD-Player gehörte auch dazu, und wenn er CDs hören wollte, stand ihm die beste Technik zur Verfügung. Dafür hatte er jetzt keinen Blick. Er ging auf den Schrank an der Wand zu, um sich umzuziehen. So wie er jetzt gekleidet war, konnte er sich in seinem Umkreis bewegen, nicht aber in einem anderen Stadtteil, und dort wollte er hin.
    Es war kein normales Verschwinden. Otto tat etwas, was er vor einer Woche noch nicht für möglich gehalten hätte. Sein Verschwinden glich einer Flucht. Er wollte bis zum nächsten Tag wegbleiben, denn was hier passiert war, das jagte ihm schon Angst ein, denn er konnte diese Dinge nicht begreifen. Aus dem Schrank holte er den schwarzen Pullover. Er streifte noch eine braune Weste über und griff nach dem knielangen Mantel, der von innen gefüttert war.
    In einer Ecke des Schranks war ein Stück Holz locker. Es sah aus wie eine Planke. Die hob er an und hörte sich selbst schwer atmen, als er in das kleine Loch griff. Dort lag eine schwarze Brieftasche, die mit Scheinen gefüllt war. Sie steckte er ein und fühlte sich sofort besser.
    An die beiden Polizisten dachte er kaum noch. Sollten die sich doch mit dieser Celina herumschlagen. Für ihn war sie so gut wie gestorben. Er wollte nichts mehr von ihr wissen. Otto wusste nicht genau, wohin er sich wenden sollte. Freunde hatte er nicht in der Stadt. Er würde einen Pub finden und sich dort erst mal einen Schluck gönnen.
    Er ging zur Tür und spürte in seinem Innern, dass er sich beeilen musste. Er zog die Wohnungstür auf, um in den Flur zu gehen. Er kam nicht einen Schritt weit.
    Vor der Tür standen Celina und der blondhaarige Bulle, der von seinem Kollegen mit John

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