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1651 - Höllenkreis

1651 - Höllenkreis

Titel: 1651 - Höllenkreis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Farbe Grün beinhalteten.
    Suko und ich beobachteten die Mitte, die so hell war, uns aber trotzdem nicht blendete. Das Licht sah aus, als wäre es aus einer Tiefe gestiegen, die keines Menschen Auge bisher gesehen hatte. Aus der Erde, aus einem Teil, wo sie noch flüssig war, aber das konnte nicht sein, denn wir verspürten keine Hitze. Das war für uns ein Phänomen und nur mit Magie zu erklären. Auch gelang es uns, in das Zentrum hineinzuschauen, ohne geblendet zu werden. Dennoch war uns klar, dass wir erst am Anfang standen.
    »Kommt da was, oder sollen wir gelockt werden?«, fragte Suko mit leiser Stimme.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Was sagt dein Gefühl?«
    »Nun ja, ich habe eher den Verdacht, dass uns jemand besuchen will.«
    Er sagte nichts darauf. Natürlich war auch ich skeptisch, aber diese Skepsis verschwand, als sich wenig später etwas tat, und zwar innerhalb dieses Schachts. Die Bewegung dort war nicht zu übersehen, denn es war ein dunkler und noch unförmiger Schatten, der sich der Oberfläche näherte. Für mich stand fest, dass es nicht so bleiben würde, und ich irrte mich nicht.
    Der Schatten stieg höher, er streckte sich, so sah es zumindest für mich aus, wobei ich mir nicht sicher war, ob die Gestalt überhaupt von unten her in die Höhe stieg oder sich nicht erst an der Oberfläche gebildet hatte.
    Mir war bekannt, dass Aibon von zahlreichen unterschiedlichen Lebewesen bevölkert war. Dieses hatte menschliche Umrisse. Und auch Adrian Cox' Mörderin hatte Ähnlichkeit mit einem Menschen gehabt.
    Ich irrte mich nicht.
    Es war die Gestalt, die ich für einen Moment in der Kirche gesehen hatte. Blond, nackt, sehr zart, mit zwei Flügeln auf dem Rücken. Sie tauchte aus dieser anderen Welt auf wie ein Geist, der sie nicht war. Ich spürte nicht den leisesten Anflug von Gefahr. Dann erlebten wir die nächste Überraschung, denn die Blonde tat so, als wären wir nicht vorhanden. Sie blieb nicht mehr gestreckt, sondern sackte zusammen und ließ sich in der Mitte des Druidensterns in einer bequemen Haltung nieder. Dort blieb sie sitzen. Die Beine leicht angezogen und gekreuzt, die Hände um ein Knie gelegt. Es war ein Phänomen, dem wir auf den Grund gehen mussten. Dabei war nicht genau zu erkennen, ob sie nun saß oder über dem Grund schwebte.
    Jedenfalls hatte sie es sich bequem gemacht und schien der Dinge zu harren, die da kamen.
    Es kamen auch welche.
    Nur nicht von ihrer Seite, denn plötzlich meldete sich Otto, der nicht gegangen war. Er gab einen Laut von sich, der sich wie eine Mischung aus Stöhnen und Jaulen anhörte, sodass wir uns zwangsläufig zu ihm umdrehten.
    Er stand noch immer am selben Platz. Nur hatte er seine Haltung verändert. Er hielt nicht nur den rechten Arm ausgestreckt, sondern auch seine Hand, wobei die Finger dicht beisammen lagen. Seine Augen hatten sich geweitet, der Mund war verzerrt und er schüttelte den Kopf.
    Ich sprach ihn an. »Was ist los, Otto? Was haben Sie?«
    Er nickte und schluckte zugleich. Er musste sich erst fangen und flüsterte dann: »Diese - diese Frau…«
    »Was ist mit ihr?«
    »Ich kenne sie.«
    Jetzt waren wir überrascht, denn neben mir bekam auch Suko das große Staunen.
    »Ja, ich kenne sie!«
    »Und wer ist es?«
    »Sie - sie heißt Celina und war Adrians Freundin…«
    ***
    Mit allem hatten wir gerechnet, nur nicht mit so etwas. Das riss uns fast von den Beinen. Was wir da gehört hatten, war einfach unglaublich. Ich hatte den Eindruck, einen Tief schlag in den Magen erhalten zu haben, und hinter meiner Stirn fing es an zu pochen. Eine Gänsehaut bildete sich auf meinem Bücken, und meine Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten.
    »Was sagen Sie da?«, flüsterte Suko.
    »Ja, ja.« Otto hatte die Antwort keuchend hervorgestoßen. »Die kenne ich genau. Ich weiß, dass Adrian mit ihr gegangen ist. Ich habe sie einige Male bei ihm gesehen. Und er hat mir auch ihren Namen gesagt - Celina. Den habe ich nicht vergessen.«
    »Und weiter?«
    Otto hob die Schultern. »Nichts weiter, ehrlich nicht. Das ist wirklich alles.«
    Ja, das musste wohl alles stimmen, denn so etwas saugte man sich nicht aus den Fingern. Noch immer hatten wir keinen Beweis dafür, dass diese Gestalt aus Aibon stammte, aber das war jetzt zweitrangig.
    Für mich und sicherlich auch für Suko stellte sich ein anderes Problem.
    Wenn diese Celina tatsächlich die Freundin von Adrian Cox gewesen war, warum hatte sie ihn dann getötet? Das wollte mir nicht in den Kopf.

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