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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offenen Tür scheint beendet zu sein", sagte Norman Fallar trocken. „Wir haben wohl den Hinweis auf die Schließungszeit bei der Aufzeichnung verpaßt."
    Joara warf einen Seitenblick zu Bull, der verbissen auf den Ortungsschirm starrte, sagte jedoch nichts. „Was sollen wir tun?" kam die Meldung von den Geschützleitständen. „Nichts", erwiderte die Kommandantin knapp. „Die Frage sollte eher lauten: Was können wir tun?" sagte Enzio Ribera.
    Diesmal antwortete Bull anstelle der Kommandantin: „Nichts."
    Die Plattform besaß eine Gesamtlänge von rund drei Kilometern und bestand aus asymmetrischen, bizarren, stachligen Aufbauten, an denen einige kleinere quadrat- und zylinderförmige Raumschiffe angedockt waren. Die KAHALO wurde ebenfalls mit Hilfe des Traktorstrahls an der Plattform angedockt; nach einem kurzen Ruck stand das Schiff still, die Systeme wurden durch eine Steuerung von außen heruntergefahren. „Hyperfunk ist nicht mehr", meldete Norman Fallar lakonisch. „Kontrolle über das Schiff nicht möglich", gab der Syntron von sich. „Was jetzt?" rief einer durch den Interkom.
    Joara Clayton ließ sich ihre Ratlosigkeit nicht anmerken. „Ruhe bewahren, aber in Alarmbereitschaft bleiben!" befahl sie. „Wir werden nichts tun, was als aggressive Handlung aufgefaßt werden könnte. Bald wissen wir mehr."
    Bull wies auf den Außenschirm bei der Hangarschleuse. „Wir bekommen bereits Besuch."
    Ein leuchtender Energieschlauch griff von der Plattform zur Schleuse des Kreuzers, und kurz darauf erschienen etwa zwanzig große, zweibeinige Wesen in mächtigen schwarzen Raumanzügen, die widerstandsfähigen Kampfrüstungen glichen. Die Wesen marschierten im Gleichschritt und in Zweierformation, in den „Händen" trugen sie klobige Stäbe, und die Art, wie sie diese hielten, ließ keinen Zweifel mehr offen, daß es Waffen waren.
    Die Menschen in der KAHALO sprachen kein Wort, während die fremden Wesen draußen der Hangarschleuse immer näher kamen. Bull überdachte einen kurzen Moment die verschiedenen Verteidigungsmöglichkeiten. Die einzige Möglichkeit war der Kampf Mann gegen Mann, da es keine Kontrolle über das Schiff mehr gab. Dieser Gedanke gefiel ihm nicht. Die Wesen sahen zwar zu allem entschlossen aus, aber bisher waren die Terraner nicht angegriffen worden.
    Vermutlich war dieser Aufmarsch nur dazu gedacht, darauf hinzuweisen, daß man gegen Angriffe gewappnet war.
    Nur paßte das alles irgendwie nicht zu dem vorherigen Verhalten: Weshalb durfte man jederzeit in das System hinein, aber nicht wieder hinaus?
    Es hatte keinen Sinn, sich den Kopf zu zerbrechen. Die Antworten fanden sich nur, wenn sie Kontakt aufnahmen - auf friedliche Art. Als er Joaras Blick spürte, wandte er den Kopf zu ihr; er las die unausgesprochene Frage in ihren Augen und nickte leicht. Sie hatte die Entscheidung bereits gefällt, wollte jedoch seine Meinung wissen, bevor sie handelte. Die Konnmandantin atmete tief ein und öffnete dann die Schleuse.
    Die Fremden, die die Schleuse inzwischen erreicht hatten, verloren keine Sekunde. Ohne einen Laut von sich zu geben, rannten sie los, verteilten sich in Windeseile im ganzen Schiff und enterten die KAHALO im Sturmlauf; die überraschte Besatzung wurde kurzerhand paralysiert, ehe sie irgendeine Möglichkeit zur Gegenwehr hatte und noch ehe sie überhaupt begriff, was mit ihr geschah
     
    2.
     
    Es ist ein Alptraum, denkst du, alles einfach nur ein Alptraum, aus dem du jederzeit erwachen kannst. Es gibt nichts, was dich bedroht, nichts, wovor du weglaufen mußt. Du hast den Traum in der Hand, laß dich nicht von ihm beherrschen. Alles ist gut.
    Nichts war gut. Jeder Muskel schmerzte, der Magen zog sich in wütenden Krämpfen zusammen, ihm war übel, er hatte einen trockenen Mund, und sein Kopf schien von einem Hammer bearbeitet zu werden.
    Schlagartig wurde Reginald Bull wach. Es war unmöglich, sich so schlecht zu fühlen. Der implantierte Zellaktivator sorgte dafür, daß er niemals krank wurde, nur wenig Schlaf brauchte und nicht alterte. Was war mit ihm geschehen? Wo war er? Oder schlief er noch, gefangen in dem schrecklichen Alptraum, der ihn schon seit Tagen quälte?
    Vorsichtig bewegte Bull seine Arme, stöhnte vor Schmerz und stieß einen heftigen Fluch aus.
    Was war denn nur geschehen? Er öffnete die Augen, für einen kurzen Augenblick sah er nichts als Dunkelheit, bis seine Sicht sich allmählich klärte.
    Vertraute Wände. Er war immer noch an Bord der KAHALO, in einer

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