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1652 - Im Netz des Quidor

Titel: 1652 - Im Netz des Quidor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kommt's jetzt wieder?"
    Bull nickte. „Tut mir leid, Kendor, aber wir haben die fremde Sprache nicht verstanden. Wir kommen von sehr weit her und ..."
    „Jedenfalls blieb uns keine andere Wahl, als euch gewaltsam hierherzuholen, das verstehst du nun sicher", unterbrach Kendor. Bulls Erklärungen schienen ihn nicht zu interessieren. „Sollte uns nur ein einziger Fehler unterlaufen, würde ein unvorstellbares Chaos ausbrechen, und das ist schließlich nicht Sinn der Sache. Das Spiel darf unter keinen Umständen gefährdet werden; abgesehen davon, daß ihr das halbe Universum auf dem Hals habt, wenn ihr den Ablauf stört. Die Teilnehmer sind bedeutend weniger rücksichtsvoll als wir, schließlich geht es hier ums Ganze."
    „Gibt es denn keine Möglichkeit, uns gehen zu lassen?" fragte Bull. „Wir wollen an dem Spiel wirklich nicht teilnehmen, es war ein Versehen von uns."
    „Das hättet ihr euch früher überlegen müssen."
    „Wir haben doch gar nicht..." Bull unterbrach sich. Es hatte keinen Sinn. „Wie geht es meiner Crew?" erkundigte er sich statt dessen. „Ausgezeichnet. Sie dürften inzwischen alle wach sein. Meine Kollegen sind bei ihnen, damit wir schnellstmöglich weitermachen können. Ihr seid jetzt Spieler, und ich werde dir den weiteren Ablauf erklären." Der Siilyre schien sich beruhigt zu haben, er brachte sogar eine Art freundliches Grinsen zustande. „Wir haben euer Schiff beschlagnahmt, dafür habt ihr den Callon bekommen."
    „Was ist das?"
    Kendor deutete auf den Anzug. „Eine Aktionsrüstung. Du bist an die Lebenserhaltungssysteme des Callons angeschlossen und bildest eine Einheit mit ihm. Das bedeutet: Wenn du ihn ablegst, stirbst du."
    „Wie bin ich an die Systeme angeschlossen?" erkundigte Bull sich entgeistert. Der Gedanke, auf Leben und Tod mit dieser Rüstung verbunden zu sein, gefiel ihm gar nicht. Sicherlich hatte er gute Bewegungsmöglichkeiten, aber Tag und Nacht in einen Panzer eingeschlossen zu sein, ohne frische Luft an die Haut lassen zu können, sich nicht zu duschen oder einfach nur an einer juckenden Stelle kratzen zu können war alles andere als eine angenehme Vorstellung. Abhängig von einer Maschine zu sein, in einer Symbiose mit ihr zu leben ... Der Alptraum, der ihn schon so lange quälte, schien Realität geworden zu sein. „Es wird von Mikrochips gesteuert, die wir selbstverständlich in deinen Körper implantieren mußten", erläuterte Kendor. „An sich keine problematische Aufgabe bei eurer Anatomie. Ihr seid eine recht einfache Lebensform, und es wundert mich, ehrlich gesagt, schon ein wenig, wie ihr überhaupt die Entwicklung bis zum Raumflug geschafft habt." Er stieß ein weiteres kollerndes Lachen aus, und sein ganzer Körper wackelte. „Vielen Dank", brummte Bull. „Tatsächlich aber kommen wir von ziemlich weit her."
    „Wie dem auch sei, der Anschluß des Callons ging bei allen weitgehend problemlos vonstatten, abgesehen von dir. Eigentlich müßten wir dir dafür noch eine Gebühr berechnen."
    „Was meinst du damit?"
    „Nun, dieses merkwürdige Implantat, das du trägst", sagte Kendor. „Wirklich, die anderen haben sich ziemlich beschwert. Es war gar nicht einfach, das zu isolieren."
    Das merkwürdige Implantat, das du trägst. Bull wurde leichenblaß. „Ihr habt es isoliert?" fragte er heiser. „Ja, aber laß mich fortfahren. Dieser Anzug wird dir helfen, dich überall im Lakoor-System zurechtzufinden und außerdem am Spiel teilnehmen zu können."
    Nur noch 62 Stunden. „Warum - warum mußtet ihr das Implantat isolieren?" fragte Bull dazwischen. Kendors Gerede interessierte ihn nicht mehr. Er spürte, wie ihm kalter Schweiß den Nacken hinabrann; die Systeme des Anzugs traten daraufhin umgehend in Aktion, trockneten seine Haut, setzten die Temperatur etwas herab und fächelten ihm Luft ins Gesicht. „Die Multimediasensoren würden davon beeinflußt, und das könnte tödlich für dich enden", antwortete Kendor. „Könnte tödlich enden." Bull lachte trocken und bitter. „Die Isolation des Chips bedeutet meinen sicheren Tod, Kendor. Nach meiner Zeit 62 Stunden seit der Isolation."
    Die breiten Froschlippen des Siilyren zogen sich nach unten und nahmen einen blaßgrünen Ton an. „Ist das dein Ernst, Freundchen?"
    „Mir war es nie ernster. Ihr habt mein Todesurteil unterzeichnet."
    „Aber deine Freunde - sie sind nicht in Gefahr, oder?"
    „Ich bin der einzige."
    „Hm." Kendor erhob sich schwerfällig auf das hinterste Beinpaar und benutzte

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