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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aufgehalten hätte. Ich war durch den stillen Bereich des Eingangs geschlichen und war dann aufmerksam geworden, als Stimmen an meine Ohren gedrungen waren.
    Von nun an war ich sehr vorsichtig geworden. Ich bewegte mich auf leisen Sohlen weiter, erkannte auch sehr bald die Richtung, in die ich gehen musste und erfuhr, dass mich die Stimmen aus Bills Arbeitszimmer erreichten.
    Das war mein Ziel!
    Ich sah, dass die Tür halb offen stand. So musste ich sie nicht weiter aufziehen, um zu hören, was da gesagt wurde.
    Vanessa war da. Und sie hatte alles an sich gerissen, denn es gab fast nur sie, die sprach.
    Bisher wusste ich wenig. Das änderte sich nun, denn plötzlich bekam ich Zusammenhänge zu hören, die mir zuvor völlig unbekannt waren. Ich wusste mit einem Mal, welche Rolle diese Vanessa spielte und dass ihre Bekanntschaft zu Bill aus einer Zeit stammte, in der auch ich meinen Freund kennengelernt hatte.
    Das war verrückt. Vanessa wollte nun das nachholen, was sie damals verpasst hatte.
    Die Kraft traute ich ihr zu, denn die hatte sie sich in einer anderen Welt geholt.
    Vom Engel zum Teufelsengel. So ähnlich musste man das schon sehen. Und ich dachte wieder daran, wie mein Kreuz reagiert hatte. Dass zwei Seelen in Vanessas Brust existierten, hatte selbst meinen Talisman durcheinandergebracht, aber das sollte mir nicht noch einmal passieren. Gegen diesen Zwitter musste ich zu effektiveren Maßnahmen greifen.
    Ich schlich noch näher heran, damit mir kein Wort entging. Es hörte sich nicht gut an, was da gesagt wurde. Ich wollte auch nicht in das Zimmer hineinstürmen und suchte fieberhaft nach einer anderen Möglichkeit. Da fiel mir das Handy ein.
    Nahe der Tür stehend rief ich Bills Nummer an und setzte darauf, dass er sein Handy bei sich trug.
    Ja, ich hatte Glück.
    Er meldete sich, und ich ließ ihn erst gar nicht zu Wort kommen. Mit leiser, aber deutlich zu verstehender Stimme gab ich ihm meinen Rat.
    »Ich bin der Nähe, Bill. Direkt hinter der Tür. Tu so, als würdest du mit einem Fremden reden.«
    »Verstanden.«
    »Bis gleich…«
    »Wer war das?«, fuhr Vanessa den Reporter an. »Wer wollte dich sprechen, verdammt?«
    »Ein Bekannter.«
    »Und weiter?«
    »Du kennst ihn nicht.«
    Vanessa verengte ihre Augen. »Ich will es wissen, verdammt noch mal. Du gehörst mir. Ich habe ein Recht darauf!«
    »Du hast auf nichts ein Recht. Damals nicht und heute auch nicht. Ich bin ich. Und eine Vanessa, von der ich nicht mal den Nachnamen kenne, habe ich aus meinem Gedächtnis gestrichen…« Bill trieb es bewusst auf die Spitze. Er wollte Vanessa nur auf sich beziehen, sodass sie nicht merkte, was bald eintreten würde.
    Und es trat etwas ein.
    Sheila Conolly hatte den besten Blick auf die Tür. Sie sah, dass diese von außen aufgestoßen wurde und noch in derselben Sekunde ein Mann hereinhuschte.
    Einer, vor dessen Brust ein Kreuz hing.
    John Sinclair!
    ***
    Ich hatte zuvor schon in das Zimmer geschaut und mir deshalb ein gutes Bild machen können. Es war noch zu keinem Kampf gekommen, und ich wollte, dass es so blieb.
    Denn ab jetzt musste ich die Dinge in die Hände nehmen.
    Es begann mit einem Ruf.
    »Vanessa!«
    Ich wusste nicht, ob sie mich schon wahrgenommen hatte. Nach diesem Ruf aber war es der Fall. Sie musste nur einen kleinen Schritt zur Seite treten, was sie sofort tat. Wir sahen uns.
    Wir starrten uns in die Augen und Vanessa senkte den Blick. Sie konzentrierte sich auf das, was vor meiner Brust hing.
    »Ah, Bill, dein Freund mit dem Kreuz…«
    »Genau«, sagte ich.
    Sie fing an zu lachen, und ich ließ es geschehen. Sollte sie sich ruhig noch in trügerischer Sicherheit wiegen.
    »Du kannst mich damit nicht erschrecken. Ich habe Wege durchgemacht, die mir…«
    »Ich will dich nicht erschrecken.«
    »Oh, wie schön. Weshalb bist du dann gekommen?«
    »Ich will dich vernichten!«
    Es dauerte eine kurze Zeitspanne, bis sie mich begriffen hatte. Sie öffnete schon den Mund zu einer Gegenantwort, und ich sah, dass sich ihre Augen veränderten und irgendeine Kraft in ihr hochstieg, die sie noch stärker machte.
    Das war für mich der richtige Augenblick, um das Kreuz zu aktivieren.
    Ich rief die Formel.
    »Terra pestem teneto - salus hic maneto…«
    Und die Macht des Kreuzes ließ mich nicht im Stich!
    Plötzlich sprühte das helle Licht auf Vanessa zu. Es war wirklich so hell, dass man es kaum beschreiben konnte, aber es war ein Licht, das nicht blendete und den Menschen, die es sahen, ein gutes

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