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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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antworten?«
    Im Gegensatz zu Bill hatte sich Sheila bereits Gedanken darüber gemacht. »Ich denke schon«, sagte sie mit leiser Stimme, »sie ist bewusst hier erschienen, weil sie dich will.«
    Bills Augen weiteten sich. »Mich?«
    Sheila nickte. »Ja, wen soll sie sonst gemeint haben? Sie hat dich damals nicht bekommen, Bill. Möglicherweise hast du auch nicht bemerkt, dass sie scharf auf dich gewesen ist. Ich weiß das alles nicht, weil ich nicht dabei war. Es kann auch sein, dass ihr sie falsch eingeschätzt habt. Ja, das ist möglich. Sie ist für euch nur ein Spielzeug gewesen. Ihr habt sie nicht ernst genommen. Das rächt sich nun, wie man sieht.«
    »Nein, nein, Sheila«, flüsterte der Reporter, »so kann es nicht gewesen sein. Auf keinen Fall. Das hätte ich damals bemerkt. Daran hätte ich mich auch erinnert.«
    »Wirklich?«, fragte sie spöttisch.
    »Ja, was stört dich?«
    Sheila winkte ab. »Ach, Bill, denk nur mal an uns und was wir in den vergangenen Jahren erlebt haben. Ich rede nicht von unserer Ehe, aber die täglichen Begleitumstände waren ein Horror nach dem anderen. Es ist einfach zuviel passiert. Wer denkt da noch an seine Studentenzeit zurück? Das verschwindet alles in den Tiefen der Erinnerung. Aber Vanessa hat nichts vergessen. Sie hat lange gewartet, und jetzt ist sie da!«
    Bill runzelte die Stirn. »Ich kann mich damit nicht anfreunden. Aber ich kenne auch keine bessere Erklärung.« Er klatschte in die Hände. »Gut, sie ist hier. Wir können es nicht ändern. Und worauf muss ich mich einstellen?«
    »Das weißt du, Bill«, erklärte Sheila leise. »Das liegt alles auf der Hand. Sie will keine Rache. Sie will nur dich, darauf musst du dich einstellen. Du sollst jetzt an ihrer Seite sein, und sie hat es verflixt geschickt angestellt. Sie hat gewartet, bis du dich in eine ausweglose Lage manövriert hast, dann war ihre Stunde gekommen, und sie konnte dich retten. Jetzt hofft sie natürlich auf deine Dankbarkeit, denn wer stößt schon seine Lebensretterin vor den Kopf?«
    Der Reporter schwieg. Was er von seiner Frau gehört hatte, konnte ihm nicht gefallen.
    Er hätte gern etwas Gegenteiliges gesagt, aber es fiel ihm nichts ein. Wenn er über alles nachdachte, musste er Sheila zustimmen.
    Und jetzt stellte sich die Frage, was sie tun sollten. Eine Antwort wussten beide nicht.
    Da war es am besten, wenn sie die Dinge auf sich zukommen ließen.
    Sheila übernahm das Wort. »Sie wird so lange nicht verschwinden, bis sie ihr Ziel erreicht hat. Ich denke, dass wir uns auf ihren Besuch vorbereiten müssen. Und ich denke weiter, dass sie diesmal gezielter vorgehen wird, um dich zu holen.«
    »Ja, das sehe ich auch so.« Bill erhob sich und begann umherzuwandern, wobei er überlegte. Hin und wieder fasste er einen Gegenstand an oder strich mit seiner flachen Hand darüber hinweg. Als er stehen blieb, sagte er: »Dann müssen wir uns eben etwas einfallen lassen. Oder was meinst du?«
    »Ja, müssen wir.«
    »Und was?«
    »Bill…«, Sheila sprach, als hätte sie einen kleinen Jungen vor sich, »so darfst du nicht fragen. Du weißt selbst, dass es nur die beiden Möglichkeiten gibt. Entweder gehst du mit ihr oder aber du weigerst dich. Und dann gehe ich davon aus, dass es zu einer gewaltsamen Auseinandersetzung kommen wird.«
    Bill atmete schnaufend, bevor er antwortete. »Ich will aber nicht mit ihr gehen, verdammt noch mal. Sie interessiert mich einen Dreck. Ich bleibe hier.«
    »Das habe ich nicht anders erwartet, Bill. Gut, darauf stellen wir uns ein.«
    »Gewalt also.« Sheila nickte.
    Bill überlegte, bevor er etwas sagte:
    »Es wäre vielleicht besser, wenn wir John alarmieren.«
    »Es ist deine Sache, Bill. Es geht dieser Frau um dich.« Sheilas Stimme hatte einen harten Unterton angenommen. »Und ich denke, dass wir das auch gemeinsam durchziehen sollten. Wir zwei.«
    Der Reporter sagte erst mal nichts. Er hatte sich nur über den Ton in Sheilas Stimme gewundert. Er hatte sehr kämpferisch geklungen. Das war etwas, das er an ihr nicht kannte. Oder lange nicht mehr erlebt hatte. Sie war wieder zu einer Löwin geworden, die ihr Heim und die ihr ans Herz gewachsenen Personen verteidigte.
    »Okay, stellen wir uns darauf ein, dass sie noch mal zurückkehrt. Welche Waffen stehen uns zur Verfügung?«
    Sheila überlegte und kam direkt auf den Punkt. »Ich denke an die Goldene Pistole.«
    Für einen Augenblick stand Bill starr. Dann schlug er gegen seine Stirn. »Ja, das müssen wir wohl. Ich

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